Endlich Ferien…(mal wieder lesen…)

Eigentlich sollte der erste Ferien-Eintrag folgendermaßen beginnen:

Ich hab dieses Mal nicht aufgepasst vor den Ferien. Ist was schief gelaufen. Überschrift: Schöne Ferien.

Legende (von oben nach unten): schriftlicher Test 10. Klasse Sozialkunde, 5 Hefte Projektschulaufgabe Deutsch 8 (von insgesamt 31), Schulaufgabe 10. Klasse (letzte vor der Abschlussprüfung).

ABER.

Heute erster Ferientag. Sonne. Tierarzt. Einkaufen. Und dann in den Garten flacken (süddeutsch für: flegeln) und die junge Katze zum ersten Mal draußen laufen lassen.

 

Marie in der letzten Woche: nach der Kastration, auf dem Schreibtisch meiner Frau.
Marie heute im Garten

Und dabei habe ich gesessen und gelegen und gelesen. Endlich das Buch vom Nachttisch, welches dort seit Wochen herum liegt: Tschick. Von Wolfgang Herrndorf.

Wunderbar. Konnte nach Wochen, wo ich mich müde von Seite zu Seite gequält habe (bis Seite 20), endlich entspannt alles in einem Rutsch lesen. Hatte es ja schon bei Herrn Rau entdeckt und ohne dies zu wissen, brachte meine Frau es dann nach Hause. Und ich legte es heute nicht aus der Hand.

Und es hat meinen ersten Ferientag bereichert. Auch wenn die Wirkung des Gelesenen irgendwie seltsam ist, denn nach der Lektüre dachte ich mir: „Wow, hast du je so einen Sommer gehabt?“ Besser können die Ferien nicht beginnen….

Ja, natürlich klassenlektüretauglich. Aber vor allem eine wahnsinnig gute Geschichte. Und daher tauglich. Ganz einfach so.

Wenn man von Identitätsbildung u.ä. im Literaturunterricht sprechen möchte, hat man hier das Paradebeispiel des Coming-Of- Age. Und auch hat man gleichzeitig beim Lesen einen Film im Kopf, beständig.

Ich warte auf das Taschenbuch, weil ich meine Lektüren schon durch habe. Aber das Buch bietet einiges an, was zu entdecken wäre.

Abweichend von dem auch von Herrn Rau abgelehnten Zu Tode analysieren wäre auf jeden Fall der Bezug zu ähnlichen Filmerzählhandlungen notwendig. Ich mache mit meinen Klassen zum Thema Filmanalyse gern „Im Juli“ von Fatih Akin. Hier lassen sich in den ersten Minuten des Films alle Grundbegriffe erarbeiten. Desgleichen liegt hier eine Version eines Road-Movies vor. Weiterhin lassen sich in der Erzählhaltung des Films Parallelen zum Buch finden, da hier auch im Rückblick erzählt wird.

Weiterhin wäre ein Vergleich möglich mit zwei anderen Buddy-Figuren, die in Form eines Krimis Einzug in meinen Unterricht gehalten haben

Werde ich jemals einen solchen Sommer haben?

 

Eine erwachsene, fortführende Version übrigens: Bundesautobahn von Johannes W. Betz.

 

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