iPad als Lehrertasche

Mal Zeit, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Ich war ja angetreten, das iPad einzusetzen, um mir eine papierlose Lehrertasche zusammen zu schustern. Und nun, nach etwa 2 Monaten, und mitten in der Zeugniszeit, komme ich zu einer Zwischenrechnung.

Um es vorweg zu nehmen, es gibt Reibungsverluste, aber insgesamt ist ein lohnenswerter Test, den ich weiter führe.

1. Einsatzgebiete

  • Abspielen von MP3-Files, Videos und Podcasts (über Beamer oder mit PC-Lautsprechern)
  • Präsentieren von Bildern (Deutsch: Bildbeschreibung/Vortrag) per Keynote
  • Präsentieren von Features (Bild, Ton, Text-Teaser zu einem Thema) per Keynote
  • Notizen zur Stundenplanung (Notebook – das App entwickelt sich, ist aber noch nicht wirklich gut)
  • Notizen zur Wochenplanung (Evernote)
  • Devonthink to go für Materialarchiv (bisher wenig genutzt)
  • Anzeigen von Arbeitsblättern, Texten und gescannten Schulbüchern
  • Planung von Unterricht / Entwickeln von Ideen per iThought (Mindmapping)
  • Schülerverwaltung per TeacherTool
  • ToDo-Verwaltung mit Omnifocus
  • logischerweise das Übliche: Kalender, Schreiben (pages), E-Books und Spielen

2. Vorteile

  • das iPad ist schnell benutzbar (steht schneller zur Verfügung als der mobile Beamer),
  • es entlastet die Tasche ungemein
  • es ist extrem vielseitig in seinen Anwendungen,d.h. ich habe EIN Gerät für verschiedenste Bereiche (vor allem wichtig für jemanden wie mich, der stellenweise 4 Stunden Schulaufgabenaufsicht hat)
  • es ist alles beisammen (nicht mehr das Buch vergessen oder das AB)
  • die Benutzung optimiert auch meinen Workflow ein wenig
  • durch die Beschäftigung mit der papierlosen Lehrertasche bin ich weiter in das ganze Gebiet Web 2.0 vorgestoßen (dieser Blog ist ein Auswurf in diesem Zusammenhang), beschäftige mich mit allen möglichen Ideen zur Verwendung von Technologien im Unterricht, knüpfe Kontakte mit anderen Kollegen, twittere, lese andere Blogs, nutze Instapaper usw.

3. Probleme und Nachteile

  • das Syncen einzelner Apps über iTunes ist recht umständlich (was verwundert, da das iPad wie alle Apple Software ja doch sehr einfach zu bedienen ist),
  • die Bildqualität der gebeamten Bilder ist schlecht (ich weiß noch nicht genau, obs nicht auch an unseren schäbigen Geräten liegt)
  • die Verbindung zum Drucker ist nicht gelöst (es gibt AirPrint, aber, obwohl ich im Büro einen MacMini stehen habe mit Leopard 10.5, gelingt die Verbindung noch nicht)
  • in unserem Schulhaus gibt es immer noch keine Wlan-Lösung, wodurch es im Klassenzimmer keinen Empfang gibt
  • in Schülerkreisen spricht sich herum, dass ich „nur noch mit dem iPad im Unterricht hocke“, das klingt so, als wenn ich die ganze Zeit „Splinter Cell“ spiele – was ich aber nur in Aufsichten mache
  • das Multitasking ist nicht wirklich gut (ergonomisch) gelöst (zwischen den Programmen hin und her zu gelangen ist schwierig, vor allem das TeacherTool steigt da manchmal aus und man muss sich neu anmelden, was nervt)
  • durch die Beschäftigung mit der papierlosen Lehrertasche bin ich weiter in das ganze Gebiet Web 2.0 vorgestoßen (dieser Blog ist ein Auswurf in diesem Zusammenhang), beschäftige mich mit allen möglichen Ideen zur Verwendung von Technologien im Unterricht, knüpfe Kontakte mit anderen Kollegen, twittere usw. – das kostet alles seine Zeit

4. Fazit

Ich habe mir zwischendurch überlegt, mir eventuell doch ein Macbook anzuschaffen, weil mir die technischen Hürden (Syncen und Multitasking) zu hoch erschienen. Mittlerweile aber merke ich, dass ich auch meine Arbeitsweise anpassen kann, so dass es leichter wird, bzw. auch auf das iPhone auslagern kann. Was mich aber nervt, ist, dass Notebook auf dem iPad noch so unausgereift ist. Ich nutze es derzeit auf dem iMac und freunde mich immer mehr damit an – leider habe ich denselben Komfort nicht auf dem iPad.

Der Test hat mich aber zu vielen Anwendungen gebracht, die meine Organisation, die zugegeben eher im chaotischen Bereich liegt, optimiert. Ich werde also erstmal weiter sehen.

Durch die Beschäftigung mit der papierlosen Lehrertasche bin ich weiter in das ganze Gebiet Web 2.0 vorgestoßen (dieser Blog ist ein Auswurf in diesem Zusammenhang), beschäftige mich mit allen möglichen Ideen zur Verwendung von Technologien im Unterricht, knüpfe Kontakte mit anderen Kollegen, twittere usw. Das finde ich zur Zeit sehr sehr spannend.

9 Antworten auf „iPad als Lehrertasche“

  1. Hi, ich nutze das iPad nun schon einen Monat im Unterricht und bin begeistert. Absolute Arbeitserleichterung! meine Favoriten: uPad, Goodreader, DocsToGo, PrinterPro. Ein Kollege hat sich auch ausgerüstet und wir sind in regem Austausch. Außerdem stellen wir uns nun unseren Präsentationswagen zusammen inkl. Beamer, Docking, active Speaker,… Das WLAN Problem in der Schule haben wir so gelöst, dass wir einen Aushang gemacht haben, wer von den Kollegen noch alte Fritz Boxen aus einer DSL Vertragsverlängerung zu hause hat und damit bauen wir gerade unser Netzwerk auf. Die wichtigsten Bereiche unseres Schulhauses (außer Sporthalle ;-)) sind schon integriert und es werden ständig mehr.
    Als super Austausch erweisen sich Box.net und dropbox Accounts.
    Viele Grüße
    Mario

    1. Das klingt doch cool. Vor allem das Ding mit dem eigenen Präsentationswagen. Ich hatte auch schon dran gedacht, mir ein tragbares Kistchen zu bauen, in dem ich die Boxen, Kabel, Beamer, Dock etc. unterbringe. Suche derzeit aber noch nach einem preiswerten Beamer. Und das mit dem Printerpro werde ich mir wohl mal anschauen – Danke.
      Unser Wlan-Problem ist derzeit eher ein Problem der Bedenkenträger. Man fragt, wie das mit dem Datenschutz ist, ob da nicht die Schüler sich auch leicht reinhacken können, um dann darüber ins Schulnetz zu kommen usw. Wir dagegen plädieren dann für eine eigene Internetleitung, die vom Rest separiert läuft.
      Ein Freund, dem ich das erzählt habe, bastelt mir grad ein kleines Gerät, ähnlich einer Aiport-Exrpess-Steck-lösung, die mit einem Minilinux ein Wlan aufbauen kann über eine Netzwerkdose (Danke Christian! Danke! Danke!). Letztere haben wir nämlich in jedem Klassenzimmer – nur eben keine wirklich praktikablen Lösungen, diese auch zu nutzen.
      Kannst du mir grob berichten, wie ihr das mit eurer Wlan-Lösung gemacht habt? Wo habt ihr angezapft? Wo stellt ihr die Router/Wlan-Sender hin?

      Grüße zurück 🙂

      1. Hallo,
        hat leider etwas gedauert, da ich schon ne ganze Weile nicht mehr auf deiner Seite war…
        Also: Unser Medienwagen ist im Einsatz und es macht einfach nur Spaß, mir und den den Schülern. Das macht den iPad Einsatz völlig unproblematisch und mit jb hat man so alle Möglichkeiten offen.
        Unsere Router sitzen direkt am Schulnetz, allerdings nicht dem Verwaltungsnetz. Darüber ist nur der Internetzugriff (nicht der Netzwerkzugriff) freigegeben und über WPA2 verschlüsselt. Da noch nicht jedes Klassenzimmer zu erreichen ist, hab ich meinen kleinen Router in der Schultasche, bzw in meinem Schrank und nehme ihn bei Bedarf einfach mit ins Klassenzimmer….
        Viele Grüße

        1. Wow.
          Bei uns sind wir noch nicht weiter. Ab morgen wird der Verwaltungstrakt mit neuen PCs und Netzwerken ausgestattet. Danach muss sich noch mal neu verhandeln wg. Wlan.
          Aber es hat sich auch sonst entspannt, weil wir zwei neue Geräte bekommen haben, die Player, Lautsprecher und Beamer in einem Gerät vereinen. D.h. man kann locker das iPad anschließen, aber auch nur eine CD/Dvd oder einen Stick anklemmen.
          So bin ich einigermaßen zufrieden, wenn mir auch ein ordentlicher Netzzugriff im Klassenzimmer fehlt.
          Auf dann

  2. Auch wenn mein Fazit zum iPad in der Schule anders ausfällt als Deines: Um das Druckproblem zu lösen kann ich Dir nur Printopia empfehlen. Ich habe es zu Hause auf einem PowerPC Mac Mini mit Leopard laufen – damit ist es kein Problem mehr, auf Drucker am Mac und im Netzwerk zuzgreifen. So funktioniert Drucken vom iPad richtig gut. Ausserdem kann man darüber auch beliebige Dateien in die eigene DropBox oder den eigenen Rechner „drucken“ – finde ich sehr praktisch.

    Viele Grüße von Sebastian (der Dein Blog direkt mal abonniert hat ;-))

    1. Oh hi, hab dein fazit neulich mal entdeckt, wollte aber nichts dazu schreiben – muss man ja nicht überall, wenn man nicht missionar sein will. 😉 hab ja auch von meinen einschränkungen zum ipad geschrieben – ich denke, ich sehe das noch alles positiver/rosiger, weil ich vorher nie ein laptop-arbeiter war (kurzer ausflug mit einem gebrauchten ibook g4, was aber nicht sehr effektiv war), daher ist allein das mobile an dem ipad für mich immer noch tolles neuland – so doof es klingt.
      grüße zurück, und ich hab dasselbe retoure gemacht 🙂

      Printopia funktioniert übrigens. Danke dafür.

  3. Statt des iPads doch noch ein MacBook? Oder gar ein MacBook Air? Ich hadere auch – aber in Richtung Air, da mit ein MacBook einfach zu groß und schwer für unterwegs ist. Das kleine Air wäre schon nett.

    Nur: ich mag es, dass das iPad vor mir flach auf dem Tisch Lie oder in der Hand mitgenommen werden kann. Ein NetBook hat das Problem, dass der Bildschirm immer eine visuelle Barriere aufbaut…

    Ich bleib wohl erstmal beim iPad und richte mich entsprechen ein.

    1. JA, 😀 gestern abend habe ich noch in den Apple-Store geschaut. Refurbed MacBook Air für 850 Euro…da habe ich kurz überlegt – es würde halt einige Holprigkeiten beseitigen.
      Ich lade das mal in den gedanklichen Hintergrund – kauf mir ja auch ungern jedes Jahr Dinge in der Preisklasse.
      Andrerseits, wenn jetzt das neue MacBook (pro?) rauskommt, fallen die Preise, bzw. gibts wieder jede Menge Gebrauchte…hach…

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