Ich hatte mir vorgenommen, heute mal nach Nürnberg zu fahren, um ein paar Besorgungen zu machen. Dies ist insofern aufregend, als dass ich das in den letzten Jahren zurückgefahren habe, weil mich die Innenstadt nur noch nervte – vor allem auch als Autofahrer und Parkhausbesucher (der sich maßlos über diese SUVs und LKW-PKW-Fahrer aufregen könnte, die grundsätzlich mehrere Parkplätze nutzen müssen, weil sie F$%“§)/&%!“$( nicht SCH§$%/(($))§§%%&&).
Wir wurden hier zu einem recht guten Kunden von Mr. Amazon und das klappt eigentlich recht gut. Aber bestimmte Sachen eben nicht: After Shave neu kaufen z.B.
Naja, und fahrt mal am Wochenende nach Nürnberg rein. Oder nach Hamburg, Köln…etc. Dann wisst ihr ja, was ich nicht vermisse.
Also entschloss ich mich zu meinem Karma Experiment: „Gutes“ Shoppen oder besser: Cross-Over-Fortbewegung.
Teil 1: Auto
Mit dem Auto 3km zur nächsten S-Bahn-Haltestelle mit Park&Ride. Umsteigen auf die S-Bahn.
Teil 2: S-Bahn
Falle Nr. 1: Wenn ein flüchtiger Blick auf den Fahrplan sagt, dass die Bahn um ’23 und ’43 fährt, bedeutet das nicht, dass sie auch um ’03 fährt. Nicht am Samstag jedenfalls.
Ergebnis: Kalte Füße bei 5 Grad auf dem Bahnsteig. Aber das mit den Streifenkarten habe ich ganz gut hinbekommen. Dabei übrigens gemerkt, dass 30 Minuten Warten am Bahnhof gar nicht mehr so schlimm ist wie früher – vergeht die Zeit im Alter doch schneller?
Teil 3: Fahrrad
Ich hatte gehört, dass Nürnberg mittlerweile ein öffentliches Leihrad-System anbietet, welches viele Verleihstellen in der Stadt hat. Hier hatte ich mich am Vorabend per Internet und Kreditkarte angemeldet und konnte so problemlos am Hauptbahnhof ein Fahrrad leihen. Der Preis von 1 Euro pro halbe Stunde schien ok, bzw. wenn man die Kundenkarte hatte, würde sich das halbieren.
Falle Nr. 2: Wenn man sich im Internet irgendwo anmeldet, wo von einer Kundenkarte die Rede ist, die Rabatte verspricht, dann reicht nicht, dass diese Karte bildhaft gezeigt wird, um in Genuss dieses Rabattes zu kommen, sondern man muss sie noch mal EXTRA bestellen.
Was ich erst am Abend merkte, als ich mein Kundenkonto online betrachtete. Denn
Falle Nr 3: Wenn man Freunde mit dem Leihrad besucht und 1,5 Stunden bei Ihnen bleibt, dann macht es Sinn, wenn man vorher sein Fahrrad in der Nähe abgibt (und aus-checkt), um sich Geld zu sparen.
Aber insgesamt war es recht nett, denn auch das Fahrrad war gut in Schuss, gut zu fahren und letztlich ist es in einer Stadt, die man fahrradtechnisch kennt, wirklich geschmeidiger, das Rad auch zu nutzen.
Teil 4: S-Bahn
Falle Nr. 4: Wenn man selten mit der S-Bahn fährt, muss man sich konzentrieren, damit man auch auf der Rückfahrt die richtige Anzahl der Streifen knipst. Und zwar VOR Abfahrt der Bahn.
Es war ein unkomisches Gefühl, 20 Minuten in der S-Bahn zu sitzen und zwei Dinge zu hoffen: dass kein Schaffner kommt, weil man seine blöde Fahrkarte nicht entwertet hat und vor allem zu beten, dass in jenem Moment nicht auch noch Schüler oder Schülereltern anwesend sein würden, wenn man von den 4-6 Herren auf den Bahnsteig geführt würde. Ich bin ein echter schlechter Schwarzfahrer.
Karma-Abrechnung
Gutes Karma:
- wenig Auto gefahren,
- Benzin gespart,
- die Umwelt entlastet
- ein gutes, intelligentes Fahrradsystem unterstützt
- ÖPNV unterstützt
- Freunde besucht
- schwarzgefahren
- teures After Shave gekauft
- ein Tier getötet