5 Minuten Schulleitung – The Times They Are a-Changin

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Als ich Samstag beim Frisör war, kam die junge Dame wieder drauf zu sprechen, ob ich denn irgendwann nicht wieder Dreads haben möchte – in ihrem Geschäft hatte ich sie schließlich vor ein paar Jahren verloren. Aber irgendwie will ich nicht. Das Foto oben stammt von 2008, da hatte ich mich grad auf den Posten des Zweiten Realschulkonrektors beworben, den ich dann ja auch bekam.

Ein paar Schritte weiter auf dem Marktplatz traf ich auf einen Stand, der auf das Volksbegehren zur Abschaffung der Studiengebühren in Bayern aufmerksam machen wollte. Hauptsächlich besetzt von Mitgliedern „meiner“ Partei – ein kurzes Schwätzchen.

Der Bürgermeister – auch aus „meiner Partei“ – stand dort auch. Den hatte ich das letzte Mal gesehen, als er auf der Königsfeier meines Fischereivereins eine Rede als Gast hielt.

Kurz gesagt: ich gehe mittlerweile auf die Straße und treffe oft bekannte Menschen, im Dorfladen, auf dem Marktplatz, im Supermarkt. Noch vor einigen Jahren war diese Vorstellung unangenehm, als ich noch in Nürnberg wohnte – doch nach dem Umzug aufs Land, in die Nachbargemeinde meiner Realschule, gewöhne ich mich dran: an das Landleben, an die Schüler hier rundrum und das Leben der Kleinstadt.

„Das Leben auf die Reihe bekommen“ habe ich vor einigen Wochen hier leichtfertig geschrieben, als Wunsch für die Ferien. Leichtfertig, weil diese Formulierung überhaupt nicht zuende gedacht war. Seitdem grüble ich in meiner freien Zeit darüber nach, was ich damit eigentlich meinte. So ganz schlau werde ich aus mir nicht.

Sicher ist aber, dass ich grade dabei bin, meine Entscheidung für diesen Stellvertreterposten zu akzeptieren. So seltsam es klingt.

Dazu gehören auch regelmäßige Besuche beim Frisör (habe ich erwähnt, dass ich die Tochter des Hauses unterrichtet habe?) – und das Vorhandensein von Jackets im Schrank. Meine Frau murmelte neulich etwas von „erwachsen werden“. Als ich dann meinte, dass ich demnächst mal einen Schlips ausprobieren will, habe ich es aber wohl überreizt.

So unausgegoren wie das hier grad klingt, gehts mir auch. Wenn ich das nur mal auf die Reihe bekäme.

 

2 Antworten auf „5 Minuten Schulleitung – The Times They Are a-Changin“

    1. Hmja, ich weiß auch nicht, „erwachsen werden“ war vielleicht die falsche Formulierung. Eher mit dem Gedanken, sich entschieden zu haben für etwas und das ohne Hintertür. Und dann entsprechend zu handeln. Ach, mehr Gemeinplätze kenne ich grad nicht ;).

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