Kongress Digitale Didaktik 2014 auf Schloss Neubeuern

Das erste Mal

(Sollten Sie meinen Vortrag besucht haben und nun die Hinweise suchen, scrollen Sie gleich weiter runter – das folgt unten als letzter Punkt mit den entsprechenden Erklärungen, alternativ habe ich rechts in der Navigation ein spezielles Menü angelegt)

Die letzten zwei Tage war ich auf dem Kongress „Digitale Didaktik 2014“ (PDF-Programm) auf Schloss Neubeuern. Ich hatte eher indirekt davon erfahren, und zwar durch eine Verlinkung eines meiner Googlemaps-Projekte im Internet, was ich als Backlink entdeckt hatte. Mir wurde erklärt, dass die Ankündigung wohl gezielt an die Gymnasien ging und daher an mir vorbei. Auf eine Anfrage meinerseits vor einem halben Jahr, wann denn der nächste Kongress stattfände, lud man mich ein und fragte, ob ich nicht einen Vortrag zu einem meiner Schwerpunktthemen halten könnte.

Und ich tat es. Und hielt meinen ersten Vortrag, der das zusammenfassen sollte, was ich so als meinen digitalen Workflow im Projekt „Papierlose Lehrertasche“ in den letzten drei Jahren erprobt habe. Und tappte in die wohl übliche Falle: Zu viel gewollt und (mit kleinen technischen Pannen) am Ziel vielleicht vorbeigerauscht. Letztlich, so hoffe ich, war es ein anregender Blick in den Bauchladen meines Nerd-tums.

festsaalneubeuern

Der Ort (Festsaal des Schlosses) meines ersten Vortrags war im Übrigen auch nicht wenig einschüchternd.

Ideen

Der Kongress an sich war gewinnbringend (für mich). Das Programm und die Ankündigung versprachen ja schon viel und das allermeiste wurde gehalten.

In der Keynote durch Professor Bresges von der Uni Köln berichtete u.a. von den Ergebnissen eines Modellprojekts in Reichshof, wo an einer Gesamtschule zum Einsatz von iPads in Schulen geforscht wurde. Eine der Erkenntnisse, die mir noch im Kopf blieb, ist der Umstand, dass durch den Einsatz von iPads besonders die Spanne der schwächeren Schüler geringer wurde, bzw. die Spanne der Schülern mit nachvollziehbaren Lernerfolg breiter – und dies allein durch das Einbringen des Pads, ohne weitere Lehrerinstruktionen.

Zwei der Workshops, die ich besuchte, zeigten Projekte, die ich mehr oder minder unmittelbar umsetzen werde: Das Erstellen von Lernvideos (mit Camtasia und Snagit) und das Produzieren von Hörspielen (Dr. Holger Fröhlich, Limburg, hier im Interview). Das erstere eher von meiner Seite, das zweite dann im Unterricht. Ich war allein bei der Demonstration schon so begeistert von der einfachen Möglichkeit, diese Dinge zu produzieren, dass ich am liebsten sofort loslegen wollte (weiter unten sehen Sie das erste Ergebnis).

Im Workshop zum Hörspiel wurde zwar auf der einen Seite die technisch ausgereifte Ausstattung der Schule, an der das Projekt durchgeführt wurde, gezeigt – ebenso wie kostspielige Software. Auf der anderen Seite aber konnten die Teilnehmer mit einem einfachen digitalen Sprachrekorder auch schnelle Ergebnisse zutage fördern, ohne große Vorbereitung. Die Geschichte mit dem Märchen-Hörspiel war insofern interessant, da die Märchen, die erwähnt wurden, eine gute Länge haben, die in einem Unterrichtsprojekt gut zu überblicken sind. Herr Dr. Fröhlich zeigte dabei seine Vorgehensweise, mit dem Schreiben eines Drehbuchs, der Einspielung von Text, Musik und Geräuschen, sowie dem Schneiden mit der entsprechenden Software (Cubase). Als Alternative wurde noch Audacity erwähnt.

Im Workshop „Lernvideos erstellen“ zeigten Anton Bollen (Vorstellung ganz unten auf der Seite) und ein Kollege von der Firma Techsmith eine Einführung in die Software Camtasia und Snagit. Besonders Camtasia hat mich beeindruckt, vor allem bezüglich der guten Bedienbarkeit, die derart intuitiv ist, dass ich heute nach 60 Minuten das erste Video selbst erstellt hatte mit der Testversion. Weiter unten sehen Sie mein erstes Ergebnis.

Digitaler Workflow für Lehrer – die papierlose Lehrertasche

Die Besucher meines Vortrags mögen entschuldigen, dass ich so viel wollte und, gefühlt, nur ein Sammelsurium verschiedener Ideen geboten habe. Auch die technischen Probleme waren irgendwie ein bisschen doof (Es war übrigens die Software „Airserver“ dafür verantwortlich, dass erst der Bildschirm und später dann die Software gesponnen hat. Nach der Deinstallation und einem Neustart lief natürlich alles wie geplant – argh).

Ich habe Ihnen gesagt, dass ich meine Unterlagen soweit zur Verfügung stelle und das werde ich auch tun über ein Notizbuch von Evernote, welches ich öffentlich schalte – dann sehen Sie auch diese Funktion. Allerdings ist mir ein Problem erst auf der Heimfahrt klar geworden. Und zwar verlinke ich natürlich in diesen Unterlagen auch auf Notizen, in denen sich Material befindet, welches ich wahrscheinlich nicht einfach öffentlich zugänglich machen darf.  D.h. ich muss die einzelnen Notizen erstmal aufbereiten, um keine Probleme zu bekommen. Ich werde die nächsten Tage die einzelnen Punkte aufbereiten und versuchen, jeden Tag eine weitere Notiz zu veröffentlichen.

Auf jeden Fall aber bin ich auf eine Idee gekommen, wie ich es Ihnen aber zeigen kann, wie ich  meine Arbeitsabläufe digital organisiert habe. Wenn ich es nur in einem Video zeige, ist das Material ja zumindestens nicht als Download verfügbar – also urheberrechtlich unbedenklich. Zu diesem Zweck habe ich mit der Testversion von Camtasia ein erstes Video erstellt und werde in den nächsten Tagen weitere anbieten.

Dennoch können Sie einen Blick in das Evernote-Notizbuch werfen, welches ich für Neubeuern erstellt habe. Folgen Sie einfach diesem Link. Ich werde in den folgenden Tagen die einzelnen Notizen weiter ergänzen, eben auch in Videoform, wenn ich sie aufbereitet habe.

Und hier die Nummer 1: Wochenstruktur in Evernote erstellen. 60 Minuten Produktionszeit. 3. Sprechversuch. Kleine Fehler noch drin.

httpv://youtu.be/YPq3IT1ro-o

Hatte ich erwähnt, dass sich dieser Kongress gelohnt hat? Das erste Mal seit langer Zeit, dass ich bei einer derartigen Veranstaltung bis zum Abschluss dageblieben bin.

9 Antworten auf „Kongress Digitale Didaktik 2014 auf Schloss Neubeuern“

  1. Hallo Kubiwahn,

    vielen Dank für den Trailer und deinen Blog. Wie stehen die „Neubeuern“ zu Tabletts? Das ist doch die Schule mit den Laptops.
    Arbeitest du in Evernote mit Skitch? Habe mir diesen teuren Stift #jotscript gekauft und da komme ich mit Skitch gar nicht hin. Wenn man einen i-Punkt oder andere Punkte machen möchte, dann geht das Bearbeitungsfenster an. Schade, wenn es so geht.
    VG

    1. In Neubeuern werden Lenovo Thinkpads benutzt, das fällt wohl unter Hybride. D.h. es sind Laptops, deren Display man drehen kann und dann wie ein Tablet auf die Tastatur klappt. Laut Webseite Thinkpad x220 Lenovo. Dafür gibt es auch spezielle Tische, in die man das Gerät einlässt in eine vorbereitete Dockingstation. Als Heftersatz dient OneNote und eine Handschriftenerkennung. Wie es sich anfühlt, weiß ich nicht – ich habe nur mal auf einem Samsung Tablet eines Kollegen geschrieben, was ich schon sehr komfortabel fand. Dies dürte eine ähnliche Technik sein.
      zufireden sind sie, das mit dem Abitur auf Laptops konnte mit Sondergenehmgigung stattfinden. Jetzt haben sie beantragt, dass auch an der Tastatur das Abi abgelegt werden kann.
      Das mit Handschrift auf dem iPad ist aber generell für mich auch nur eine Sache, die ich in Ausnahmefällen mache, z.B. Mitschriften von Fortbildungen oder Vorträgen. Fühlt sich nicht optimal an. Frage mich aber ernsthaft, ob Handschrift nicht ohnehin in naher Zukunft überholt sein wird.

  2. Lenovo Thinkpad habe ich in einem Clip gesehen. Eine Studentin hat da ihre Erfahrungen geteilt und das war recht einsichtig. Die Teile (hochwertigen) sind aber nicht ganz billig, glaube so an die 1200-1500€.
    Deine letzte Anmerkung wurde in vielen Blogs schon beschrieben. Ich denke auch, dass der Einsatz der Handschrift immer weiter zurückgehen wird. Ich schreibe in DB nicht in irgendein Notizbuch sondern gleich bei Evernote mit Tastatur und stelle fest, dass ich manchmal mehr Punkte aufgeschrieben habe, als das herkömmliche Protokoll hergibt. Als SL würde ich so wie so nur den Kollegen die Protokolle schreiben lassen, die einen Rechner auf dem Tisch haben! Aber es gibt schon schöne Handschriften in dem Protokollbuch.
    Samsung Tablett hat den Vorteil mit dem SNote und der Handschrifterkennung. Soll wirklich gut sein. Ich nutze ab und zu mit dem iPad NotePlus, aber als Lehrer schreibt man doch nicht mehr so viel, wie seine Schüler und kann demzufolge auch nichts großartig weitergeben.

    1. Hm, leider brauche in der Schule noch viele handschriftliche Notizen – allerdings nur welche, die eine geringe Halbwertzeit haben, also eher geeignet sind, Infos schnell weiter zu reichen.
      Zum Preis eines Lenovos: Das Schulgeld in Neubeuern ist so gestaltet, dass da wohl ein paar Geräte abfallen. 🙂

    1. Vielen Dank, ich hoffe, es war was brauchbar. Und komischerweise hat es mir im Großen und Ganzen Spaß gemacht. Dein iPad Klassen Blog führe ich mir grad in Happen zu Gemüte. Wird das nicht weiter geführt?

      1. Durch meinen Schulwechsel habe ich zwar jetzt wesentlich mehr Leitungszeit, dafür allerdings keine Klassenleitung mehr. Dies hat zur Folge, dass ich mit den iPads bisher keine weiteren Stundenbilder in der eigenen Klasse erproben konnte. Für mich war es eine der Voraussetzungen für den Blog, dass ich die veröffentlichten Stunden erfolgreich gehalten habe und keine Luftnummern abliefere.
        Sobald ich an der neuen Schule entsprechende IT-Strukturen geschaffen habe, geht es sicherlich weiter. Aber dazu muss ich auf das neue Haushaltsjahr warten. Im Vorfeld laufen allerdings die Planungen bereits.

        1. Das erklärt’s gut 🙂
          Darf ich von dir erfahren, wie du die Vorbereitungen schaffst? Wir haben gerade einen Schwung Geld genehmigt bekommen und wollen die Grundlagen für etwas Ähnliches legen. Daher bräuchte ich ein paar Erfahrungswerte. Könnten wir auch per Mail oder per Hangout oder Skype oder so machen?!?

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