Gelesen: Das also ist mein Leben. Stephen Chbosky

Eigentlich habe ich ja in den Untiefen meiner Amazon Instant Videothek einen Film entdeckt mit dem Titel „Vielleicht lieber morgen“. Und ich blieb dran hängen, weil Emma Watson mitspielte und ich Harry Potter schon immer aus dem Weg gegangen bin und nun wissen wollte, was sie sonst noch so macht. Warum ich Harry Potter aus dem Weg ging, aber weiß, wer Emma Watson ist? Ach.

Jedenfalls fand ich den Film sehr stark, im Sinne von eindrucksvoll. Vor allem, weil Song von The Smiths quasi den Grundton des Films angibt. Jene Band, die mich begleitet, seitdem ich etwa 15 bin. Jene Band, von denen ich zwei LPs in mein Büro in der Schule gestellt habe.

https://www.youtube.com/watch?v=oNIJAUVC7sQ&spfreload=10

Aber auch neben diesem Song ist es ein Film, der mich schon im Trailer gefesselt hat. Im Prinzip entdeckt man im Film die übliche Schablone von amerikanischem High School Film, mit Homecoming, Promnight, Demütigung, Mobbing, Football, Strebern und Sportlern, etwas unglücklichen Englisch-Lehrern, die selbst Stücke schreiben und dem Looser helfen, indem sie ihm Bücher ausleihen.

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https://www.youtube.com/watch?v=n5rh7O4IDc0&spfreload=10

Also alles wie gehabt? Zum Glück nicht.

Dass im Trailer der Hinweis kam, dass  dieselben Produzenten von „Juno“ auch diesen Film produziert haben, verlockte. Und es wurde mehr als die Schablone.

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https://www.youtube.com/watch?v=GN1roKOQaU0&spfreload=10

Letztlich lag dies aber wohl auch an der Buchvorlage: „The Perks Of Being A Wallflower“, bzw. als deutscher Titel: „Das also ist mein Leben“. Ein als Briefroman angelegter Coming Of Age Roman der besonderen Sorte. Mir ging die ganze Zeit durch den Kopf, dass der Erzähler einer Art Simplizissimus im eigenen Leben ähnelt. Und im Erzählverlauf selbst taucht die wichtigste Erzählschicht erst auf den letzten Seiten auf – durch den Film kannte ich diese Wendung schon, aber selbst dort wird sie erst am Ende enthüllt.

Und, die Überraschungen sind nicht zuende, der Autor des Buches ist gleichzeitig der Regisseur des Films.

Empfehlenswert also die Liste an Büchern, die der Roman erwähnt und ebenfalls der Soundtrack, des Buches und des Films.

Und geordneter und nüchterner kann ich nicht über das Buch sprechen oder den Film. Ich habe mich grad vom Sofa erhoben nach der letzten Seite und dachte mir: „Verdammt, warum gab es solche Bücher eigentlich nicht, als ich jung war.“ Und Film und Buch wandern seit 7 Tagen in meinem Kopf umher.

Was erwartet man mehr von einem guten Buch?

PS: Als letzte Motivation: Das Buch findet sich in den letzten zehn Jahren sechs Mal auf der jährlich erscheinenden Liste der zehn Bücher in den USA, die am häufigsten aus öffentlichen Büchereien entfernt wurden, bzw. bezüglich derer Beschwerden eingegangen sind.

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