5 Minuten Schulleitung: Schulbeginn, nichts sagend

Der Anfang wie üblich mit Stundenplanmacherei verbracht. Das neue Programm hat viele Stärken, die Feinheiten muss man lernen, lernt man. Nicht ganz ohne Reibungsverluste.

Schule beginnt seitdem ich Konrektor bin immer wieder mit was Neuem. Immer anstrengend. Was mich, gerade in diesen Tagen so ganz nebenbei, stört, ist immer wieder die Haltung von Personen, die meinen, dass man an der Schule nicht viel anderes zu tun hat, sich gerade um sie/ihr Problem zu kümmern. Es scheint sich noch nicht überall rumgesprochen zu haben, dass man, sobald man die Schule betritt, arbeitet, dass man als Schulleitungsmitglied darüber hinaus mindestens zwei Jobs erfüllt. Und wenn ich um halb acht mit jemandem spreche über ein Problem, dann habe ich es 30 Minuten später nicht gelöst, sondern einfach einige andere Dinge gemacht und dann nützt es nicht, vor meiner Bürotür zu stehen, die halb offen ist, und mir bei der Arbeit zuzuschauen. Vielleicht nicht unbedingt ein schulleitungsspezifisches Problem.

Das ist der Nebeneffekt. Das Hauptnervding kann ich hier nicht mal ansatzweise anreißen.

Ein weiterer, vielleicht positiver Nebeneffekt jedenfalls dieser Tage war, dass ich nun 5 km Laufen schaffe. An einem der zurückliegenden Tage kam ich nachmittags heim und war dermaßen innerlich auf Touren, dass ich Walken ging, aber schon nach einem Kilometer die Stöcke in die Hände nahm und lief, um hier Entspannung zu bringen. Das ging gut. Tat hinterher aber weh. Heute dagegen ging ich auf die Golfrange, um einige Dutzend Bälle zu schlagen. Hier geht es mir weniger um Ernergieabbau, sondern um das Gefühl nach 50 oder 60 geschlagenen Bällen in einen Rhythmus zu kommen, der meinen Kopf beruhigt.

Ich habe durchgängig neue Klassen in diesem Jahr. Eine 7. Klasse in Deutsch, was ich schon lang nicht mehr hatte, eine 9. auch. Beide Klassen auch in Geschichte, was ich seit einigen Jahren nicht mehr unterrichtet habe. Dann eben noch Sozialkunde. Alles läuft hier im Klassenzimmer beruhigend entspannt an. Ich habe viele Ideen, muss nur noch an einem ruhigen Tag mal aufschreiben und sortieren.

Ernüchternd: Ich habe mich im letzten Jahr mit eingesetzt, dass wir die Hälfte unser Klassenzimmer mit Computern ausstatten konnten – und in keinem meiner Zimmer gibt es dieses Equipment.

Außerdem leider wieder gegen eigene Vorsätze verstoßen. Wieder Nebenjobs. Liege in den letzten Zügen einer ganz kleinen freien Mitarbeit an einer Online-Plattform eines Schulbuchverlags. Und im Oktober werde ich noch als Referent auf einem Fachtag zum Thema „Die Arbeit mit dem Grundgesetz: Ideen zu den Themen Grundrechte und Institutionen“ was machen.

Ich freue mich dennoch auf morgen, wenn die erste Woche rum ist und dann hoffentlich etwas Ruhe einkehrt. Ich bin heute 46 geworden.

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