Gestern mit jemandem telefoniert, der bekannte, dass er meine Rubrik „5 Minuten Schulleitung“ so gern liest. Natürlich fühlte ich mich geschmeichelt – ich widme ihm den heutigen Beitrag.
Wir schlafen hier gerade seit Beginn der Ferien jeden Morgen lang, weil wir platt sind. Das ist nur so aufregend, weil unsere Nachbarn uns eigentlich als Frühaufsteher kennen, auch in den Ferien – sie sehen aber auch nicht meine Nachmittagsnickerchen auf der Couch.
Jedenfalls waren alle Bewohner dieses Hauses noch in Schlafkleidung als es morgens (gegen 10) klingelte. Ich sah aus dem Fenster und einer unser Nachbarn, aus der Parallelstraße, hinten nur an das direkte Nachbargrundstück angrenzend, stand vor dem Gartentor, mit Werkzeug in der Hand. Ein netter Mann, aus dessen Garten die Äpfel kamen, die ich zu Apfelmus verkocht habe im letzten August. Und doch wollte ich ihm nicht in karierter Schlafanzugshose entgegentreten – zudem trug ich ein Oberteil aus der Kollektion einer meiner Abschlussklassen (Sie kennen das: berüchtigte Abschlussshirts und -pullover): Ich wusste in dem Moment auf die Schnelle nicht, ob darauf kopulierende Schildkröten (ach nein, das war 2009), großformatige Wodkaflaschen (2012) oder Drogenpflanzen (2015) abgebildet waren mit den entsprechenden Sprüchen. Unsere Postbotin kennt das schon. Hm.
Mein Frau ging dann raus. Und der Nachbar machte uns drauf aufmerksam, dass der Wind eins der Dachfenster aus dem unausgebauten Dachboden aufgerissen hatte und es grad reinregnete.
Warum ich mich so zierte?
Könnte daran liegen, dass ich seine Enkeltochter wiederholte an meiner Schule in der 6. Klasse vertretungstechnisch unterrichtet habe.
Es gibt auch für mich als stellvertretenden Schulleiter Grenzen.