Merkt man eigentlich den Mühsam?

Merkt man eigentlich, dass ich grad Erich Mühsam lese – Biografie und Lesebuch?

Bin seltsamerweise durch Schüler drauf gekommen. Hatte für die 10 ein Web-Quest gebastelt zum Thema „Jürgen Fuchs“ – dieser stand als letzter in der Reihe „Dichter als Staatsfeinde“: Heine, Brecht und Fuchs. Dabei verwies ich auf ein Youtube-Video, welches ein Lied von Pannach/Kunert beinhaltete: „Fluche, Seele, Fluche“.

httpv://www.youtube.com/watch?v=Tq-P59kaBS4

Den Begleittext zu diesem Lied habe ich nur grob überflogen, aber ein Schüler wies in dem Portfolio, welches er abzugeben hatte, darauf hin, dass der Text sich an ein Gedicht von Erich Mühsam anlehnte.

Wueste Krater Wolken 121

Nach der Lektüre war wieder klar, dass man hier mal ein wenig weiterlesen müsste.

Und heute fragte ich mich, warum sich eigentlich so viele Schriftsteller nicht in Lesebüchern wiederfinden. Und ich spreche von bayerischen Lesebüchern, erstmal.

Untervertreten sind, auch wenn sie aus Bayern kommen oder zumindestens hier mal gelebt haben, spontan:

  • Oskar Maria Graf
  • Leonhard Frank
  • Erich Mühsam
  • Gerhard Polt

Untervertreten, weil oftmals lediglich in harmlosen Texten. Und im Unterricht höre ich auch nichts von ihnen. Wo bleibt da die Leitkultur?

Dabei sind sie schon schön aufbereitet.

Bin ich ein medialer Trottel?

Ja, ich bin einer.

Aber von vorn. Mir hat heute jemand, nennen wir ihn der Einfachheit halber mal „Freund“ (keine Ironie), einige meiner Artikel in diesem Blog vor Augen gehalten – man könnte auch sagen, um die Ohren geschlagen.

Leider muss ich sagen, dass er mit einigem Recht hatte. Daher habe ich auch u.a. zwei Artikel gelöscht, alternativ entschärft.

Ich habe vor allem meinen eigenen Grundsatz missachtet, der da lautet, dass man alles sagen darf, aber nicht immer muss.

Ich habe den billigen, provokativen Effekt bevorzugt und damit auch gezeigt, dass ich das Medium hier unterschätze. Einerseits – andrerseits aber auch eine alte Attitüde bemerkt, nämlich die gnadenlose, vielleicht pubertäre Lust an der Provokation.

Und ja, ich will meinen Job behalten. Und nein, ich fange jetzt nicht an zu heulen.

Ich bin sicherlich eine öffentliche Person, kann über eine einfache Google-Suche identifiziert werden (das wusste ich schon vorher), stehe in einer etwas exponierten Stellung an meiner Schule und muss mehr Rechenschaft ablegen über das, was ich von mir gebe.

Medial bin ich also ein Trottel, hoffentlich auf dem Weg der Besserung. Und nein, kein gutes Gefühl, so vorgeführt zu werden.

Medial bin ich ein Trottel, weil ich Dinge gebloggt habe, die mich in Schwierigkeiten bringen können.

Haben andere auch die Angst, dass irgendetwas aus ihrem Blog gegen sie verwendet werden Sinn? Und wenn ja, wie wirkt sich das auf ihr Schreiben aus?

2000 Stunden – Ankündigung eines Lehrerblogs

httpv://www.youtube.com/watch?v=J-RzzWVmm78

Charles Ripley hat einen Blog angefangen. Interessanterweise ist er Englisch Lehrer in den USA und denkt darüber nach seinen Job hinzuwerfen, weil er keine Lust mehr auf die Diskussionen um überbezahlte Lehrer hat – u.a.

Interessant das Ganze, weil es einen Einblick in amerikanische Lehrer“verhältnisse“ gibt – und nicht nur das, denn der erste Eintrag in seinem Blog hat schon über 20 Kommentare erzeugt, die u.a. aus Russland, England, Frankreich und eben Deutschland kommen. Und bitter scheint man sich zu fragen, warum überall der Lehrer der Dumme ist.

Charles Ripley will nun die 2000 Stunden seiner Arbeit im nächsten Jahr dokumentieren. Ich hoffe, er hält durch. Ich warte gespannt auf seine Artikel.

Antworten auf Fragen, die keiner gestellt hat

Habe mal in meine Suchwort-Dingsbums-Geschichte reingeschaut, wo die Suchbegriffe drin stehen, mit denen man auf meine Seite kommt.

Da nun offensichtlich Menschen unterwegs sind, die Fragen haben, will ich diese kurz beantworten:

1. „Zweier ohne“ ist eine Novelle, die wunderbar im Unterricht benutzt werden kann. Ich habe sie unter folgenden Aspekten in kurzer Zeit durchgenommen: Freundschaft, Autor, Symbole, Charakterisierung Ludwig, die Novelle als Textform. Und den Film schauen wir uns auch noch an.

2. ATV 2 kann nach einem Jailbreak alle möglichen Filmformate abspielen und diese sogar von einem NAS streamen. Außerdem kann es nach Installation von XBMC durch Video-Addons auf internetbasierte Seiten/Server zugreifen und Filmmaterial von dort abspielen, z.B. RTLnow, Voxnow, Mediathek usw. Möglich ist auch das Surfen, was aber sehr umständlich ist. Man kann nicht: Fernsehschauen damit :D.

3. Ipad funktioniert wunderbar mit dem Beamer. Am besten mit dem VGA-Dock-Connector. Und im Unterricht kann man es toll verwenden.

4. Was ich alles hören kann? Unterrichtsvorbereitung? Sorry, Grundschule ist nicht mein Ding.

5. Motivation im Sozialkundeunterricht: Püh. Wie in jedem anderen Unterricht. In Sozialkunde Vieles/Alles an aktuellen Themen festmachen, nicht zu schematisch vorgehen und informiert sein.

6. m wiki kubiwahn: du suchst das Wiki, was ich im Unterricht verwende. Du bist hier also falsch :D. Frag mich nach der Stunde noch mal nach der Adresse.

6. Die Selbstmordschwestern: Wunderbares Buch, für den Unterricht sehr gut geeignet.

7. Bestrafung: Mir fällt da ziemlich viel ein. Aber da du fragst: in jedem Fall wird es schulische Konsequenzen haben. Wenn du Pech hast, wird dich dein Lehrer auch noch anzeigen und du wirst je nach Alter vor Gericht erscheinen…lass es also. Gib alles zu und entferne das Video. Und TU DAS NIE WIEDER!

Sozialkunde – leicht gemacht 9

Ach, ich hab noch was vergessen. Schaute ich auf meinen Reader und wurde dran erinnert, dass sich der Todestag von Bob Marley jährte. Nach weiterem prokrastinatorischen Umherschauen im Netz fand ich eine schöne Biografie von Marley bei laut.de. Diese kürzte ich etwas, fügte den fußballspielenden und den kiffenden und lachenden und singenden Marley als Bilder dazu und setzte zwei Fragen drunter: Suche die Aspekte der Globalisierung heraus und stelle Probleme dar.

Was also sucht man heraus?

Z.B. die Einflüsse seiner Musik, das Vermischen mit einheimischer Kultur, das „Auswandern“ in die USA, die Rückkehr nach Jamaica als religiöser Mensch (mir war nicht klar, dass man die Rastafari als christliche Religion bezeichnet), Äthiopien ansprechen auch in Zusammenhang mit dem Herrscher Selassie, soziale Motive in den Texten (Befreiung etc. immer auch mit religiösen Motiven, z.B. in Exodus), Platten bei einem internationalen Label, internationale Bekanntheit steigt, Aufenthalte in Afrika, Höhepunkt der Karriere in Italien, erkrankt schwer und lässt sich nicht behandeln, seine Platten verkaufen sich nach seinem Tod bestens, sein Bild ist einer der Verkaufsschlager auf T-Shirts.

Und als Probleme erkennt man auch so einiges. Was meint ihr?

Und beim Zusammenschnipseln des Arbeitsblattes habe ich wunderbaren Reggae gehört. Und mir überlegt, mir mal wieder Dreads drehen zu lassen.

httpv://www.youtube.com/watch?v=0NHbOqmNVm8

Das AB habe ich leider nicht verwendet, weil irgendwie die Klasse doof drauf war. Naja, habe ich was auf Halde.