Der tägliche Stoiker. Ryan Holiday.

Entdeckte ich kurz vor Beginn des 2. Halbjahres im Februar letzten Jahres, in dem ich allein in der Schulleitung arbeitete. Kurzausschnitte aus den philosophischen Werken Senecas, Marc Aurels und Epiktets, mit mehr oder weniger passenden Auslegungen und Mordernisierungen. Das Problem war, dass meist die Überschrift jeder Seite schon eine Deutung enthielt, die dann beim Lesen des Auszugs störte – ich gewöhnte mir nach einiger Zeit an, diese auszublenden.

Schien mir aber insgesamt eine gute Lektüre für meine Situation zu sein. War es insofern auch, da ich mir die drei Hauptwerke der drei Autoren, die darin angesprochen waren, dann schließlich doch in Übersetzung als Ganzschrift in einem Antiquariat besorgte und weitgehend las. Insofern gut.

Wichtigster Grundgedanke: Den Unterschied erkennen zwischen den Dingen, die man ändern kann und denen, die nicht in der eigenen Macht liegen.

Lieblingszitat: „Sei misstrauisch, wenn man gut von dir spricht.“

Sarah Bakewell. Wie soll ich leben? oder Das Leben Montaignes in einer Frage und zwanzig Antworten

Außerordentlich gut, wenn man sich mal mit Montaigne beschäftigt hat oder beschäftigen will. Außerordentlich dichte Hintergrunddarstellung (Epoche, Zeit, Biografie, Denken), den Gedankenzusammenhängen der Essais, inklusive der Rezeption nach seinem Tod bis in die Gegenwart.

Seit langer Zeit nicht mehr so gefangen gewesen von einem Buch.

 

Matt Haig. Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben

9783423429139Über Kanäle drauf gestoßen worden, die ich seit einiger Zeit besuche.

Lovelybooks

Buchkolumne

Vor allem in diesem Fall letztere Seite, auf der ein Artikel zum Thema „Bücher gegen Depressionen“ veröffentlicht wurde. Auf der Facebook Seite wurde gefragt, ob man die Liste verlängern kann. Mir fielen dazu noch zwei Bücher ein, die ich zu Beginn der 90er Jahre gelesen habe:

Und ja, natürlich habe ich damals auch die einschlägige Selbstmord-Literatur gewälzt: Ohne wirklich den Hintergrund zu erfassen – Hand an sich legen von Jean Amery. Außerdem: Vom Nachteil, geboren zu sein von E.M. Cioran; Die Anthologie „Der Selbstmord“ hg. von Roger Willemsen.  Ein wenig Camus, Fernando Pessoa. usf.

Matt Haig liest sich manchmal unglaublich banal – nun, vielleicht ist „das Ganze“ mit den Gründen, am Leben zu bleiben auch banal.

Matt Haig kann aber an anderen Stellen recht bildhaft beschreiben, wie sich eine Depression mit Angststörung „anfühlen“ kann. Und die Liste mit „Prominenten, die unter Depressionen leiden oder litten“ ist doch recht umfangreich und ich ertappte mich auch beim plumpen „Wie kann so jemand depressiv sein, pffff“. An anderen Stellen wird aber ein guter Blick auf seine Ausprägung einer Depression mit Angststörung geworfen. Sein aus meiner Sicht bester Rat ist aber der Hinweis darauf, dass man nicht allein ist und nicht an einer Krankheit leidet, die nur einen selbst betrifft.

Literarisch kein großer Wurf, aber inhaltlich stellenweise überraschend und nachdenkenswert.

Das Buch wird einen Depressiven sicher nicht heilen. Vielleicht kann es den Gang zu einem Therapeuten aber erleichtern. Wenn ich recht nachdenke, kam Therapie als solche in dem Buch nicht vor.

Eine Leseprobe.

King. The Stand. Das letzte Gefecht. Hörbuch

666 Kapitel. Ungekürzte Fassung. Laut Angabe des Verlags 54 Stunden Hörbuch. (Unglaublich gut) Gelesen von David Nathan.

Und nur die letzten 5% waren eher mau.

Ansonsten stellenweise einfach fantastisch erzählte Geschichten, die aber letztlich doch ein Gesamtes ergeben.

Hat mich manchmal länger im Auto sitzen lassen, bevor ich ausstieg.

So gut, dass ich mir nun auch noch die Verfilmung besorgt habe.

Hier auch mit Hörprobe. Ich habe es mir über Spotify zugefügt.