#wasmachteigentlichderchef 2022-02-03

U-Bahn. Verkatert den ganzen Tag. U-Bahn zurück, dann zu Fuß, am Ende mit einem Dürüm in der Hand.

Erledigte Aufgaben

  • Stunde Deutsch
  • Stunde Sozialkunde
  • Briefing geschrieben
  • KMS gelesen
    • Neue Regelungen Infektionsschutz
    • Pooltestungen
    • Versetzung
  • Unterrichtsplanungsordner angelegt
  • drei Krapfen gegessen
  • Gespräch Chef von der FOS
  • Absprache Konrektor
  • Telefonat Chef andere RS

Fußweg heim durch Gostenhof vom Plärrer aus.

#wasmachteigentlichderchef 21-03-16

Fahrradfahren. Habe gestern gemerkt, dass ich massiv große Bilder hochlade. Muss ich heute mal ändern. Ich lasse Sie mal an einem meiner Wege teilhaben. Und ein paar seltsamen Assoziationen.

Das Schöne am Radeln ist, dass ich viele verschiedene Touren habe mittlerweile, die ich je nach Laune wählen und kombinieren kann. Darüber hinaus sind sie in Kombination dann auch nicht länger oder zeitraubender. Eher kann ich dadurch auch mal hier einkaufen gehen oder dort am Hauptbahnhof im Kolb-Brezen-Shop meine geliebte Breze mit Kalbsleberwurst besorgen. Ohne Parkplatzsuche. Ohne Hektik.

Hier übrigens habe ich entdeckt, dass es wieder die Brezen mit zwei Nürnbergern auf Kraut gibt. Ich habe bisher nicht herausgefunden, wie das auf der Brezen hält. Ich war so überrascht, dass ich vergessen habe, ein Foto zu machen.

Letzte Woche schon habe ich mein Navi am Rad mal den Weg suchen lassen und „kürzeste Strecke“ gewählt. Und ja, ich war schneller als sonst. Aber eben nur auf der Hauptstraße. Dennoch dabei einen Schlenker kurz vor der Schule gemacht, der spannend war, weil er durch Schweinau/St. Leonhard führte, zwei Stadtteile, aus denen viele meiner Schüler kommen. Alte Bausubstanz, bisschen morbider Charme, man würde es vielleicht ein wenig als Scherbenviertel bezeichnen. Aber ich will nicht Städtebaukritiker werden oder was weiß ich. Ich mag diese Gegend. Sollte ich erwähnen, dass hier irgendwo Herr Söder aufgewachsen ist?

Grünstraße vor der Kreuzung Schweinauer Straße
Kirche St. Leonhard in der Schwabacher Straße, Schweinau
Gegenüber Industriegebiet jenseits der Schwabacher Straße

In der Gegend habe ich meinen ersten Alfa Romeo gekauft, leider wurde der Betrieb schon aufgegeben. Es gibt einen Mix-Markt in der Nähe unseres alten Schulgebäudes, also einen russischen Supermarkt, den ich mir mal von SchülerInnen habe zeigen lassen (während einer Doppelstunde *hust* bitte sagen Sie es nicht weiter). Eine Empfehlung war der gesalzene Fisch zum Wodka („gibts bei meinen Eltern immer“).

Außerdem gibt es ein jugoslawisches Restaurant (Restaurant Sarajewo), in dem ich mal zu einem gegrillten halben Schwein eingeladen war. Der TÜV ist in der Nähe, wo immer die Fahrprüfungen beginnen und der Legende nach auch enden, wenn man den Schulterblick beim Verlassen des Parkplatzes vergisst. Bei mir nicht.


Straße der Menschenrechte mit Germanischem Nationalmuseum
Blick von der Rosengasse in die Kühnertsgasse auf die Marientormauer
Und das schon die letzte Steigung vor meinem Schlafdorf

Schule war auch heute. Dienstgespräch Schulaufsicht. Dienstgespräch SPRINT. Emails. Drei Beurteilungen angesetzt. Unterschriften. Gespräche. Ordnungen.

Dann den Fehler begangen, eine Pressekonferenz anzuschauen.

Dann heimgeradelt, Schweinau fotografiert.


In meinem Kopf kullert seit einigen Wochen der Begriff der „Glaubenssätze“ herum. Hatte den schon öfter gelesen und fand das Dahinter ganz interessant, ohne es je mit Inhalt für mich füllen zu können. Finde jetzt auf Anhieb keine Beschreibung im Internet, die ich verlinken könnte, außer das hier, aber auch nur, weil ich die Domain so witzig finde.

Habe neulich aber entdeckt, dass z.B. einige meiner Glaubenssätze waren:

  • Ich werde nie mit dem Fahrrad zur Schule fahren können, weil 22km einfach zu weit sind.
  • Ich kann nie ohne Frühstück aus dem Haus gehen.
  • Ich werde nie Chef sein können.

Auch wenn es derzeit äußerlich nicht den Eindruck macht, aber es geht doch einiges voran.

Mit dem Fahrrad unterwegs

In den Pfingstferien war endlich Zeit gewesen für eine längere Tour mit meinem E-Bike. Ich dachte, ich kann das gleich mit mehreren Motivationen verknüpfen und somit

  • Bayern besser kennenlernen
  • Einen Schulleiterkollegen besuchen
  • Einen für mich neuen Golfplatz bespielen

Entsprechend war der Plan:

  • Mit dem Zug von Nürnberg nach Regensburg
  • Von Regensburg mit dem Rad nach Landshut
  • In Landshut Kollegen treffen und Golf spielen
  • Von Landshut mit dem Rad (je nach Zeit) nach Kelheim, Riedenburg oder Beilngries (es wurde Beilngries)
  • Von Beilngries dann wieder heim in die Nähe von Nürnberg

Der Plan funktionierte ganz gut, wurde aber am Ende vom Wetter durchkreuzt, so dass ich in Neumarkt/Oberpfalz abbrach und mit dem Zug nach Nürnberg fuhr.

Im Zug von Nürnberg nach Regensburg
Das war der Plan für den ersten Tag.

Eins meiner Ziele war herauszufinden, ob Strecken mit 100km und mehr möglich wären – für mich als Freizeitradler mit Übergewicht. Und das waren sie mit dem E-Bike.

Am Stadtrand von Regensburg

Der erste Teil verlief eine kurze Strecke an der Donau. Den Donauradweg sind meine Frau und ich schon mal bis kurz vor Wien geradelt. Dann haben wir erfahren, dass Züge, die Fahrräder mitnehmen und zurück nach Nürnberg fahren, grundsätzlich überfüllt sind und reserviert werden müssen und nur ein Mal die Woche fahren. Ich weiß nicht, ob sich daran was geändert hat, aber damals sind wir dann zurück nach Passau und von dort aus heim nach Nürnberg mit Freunden, die wir dort kannten.
Ich fürchtete viele Urlauber an der Donau, aber ich war sehr früh dran, so dass ich weitgehend allein war.

Sallingberg

Für mich beginnt das Bayern (im Unterschied zum Fränkischen) immer mit den Kirchtürmen und ihren Zwiebelköpfen.

Schweinsbratensemma

Auf Twitter setzte ich mich dann der Kritik aus mit meinen norddeutsch imitierten dialektalen Äußerungen über „ein Brötchen belegt mit einer Scheibe Schweinebraten mit Kruste“.
Der Kollege aus Landshut, der in meinen Ohren bayert, erzählte, dass in seiner Kindheit in Niederbayern ein Nachbarsjunge sich über seinen Dialekt wunderte, aber als er erfuhr, dass seine Eltern aus Oberbayern kommen, äußerte: „Na, jetzt weiß ich ja, warum der F. so hochdeutsch spricht.“
F. jedenfalls meinte, das sei bei ihm eine Schweinsbratensemma.

St. Martin in Landshut

Wissen Sie, dass in Landshut der höchste Backsteinturm der Welt steht? Ja, in Landshut. Der Turm der Kirche St. Martin.

Golfclub Landshut

Da es ein heißer Tag war ausnahmsweise im Cart. Auf dem Platz gab es mehrere Brunnen mit Trinkwasser, was ich so noch nirgendwo gesehen hatte.

Plan für den Fahradtag 2: Von Landshut in Richtung Beilngries
Treckerporn
Rast

Ich hatte ein kleines Stativ mitgenommen, weil ich allein unterwegs war und dachte, es wäre super mich selbst abzulichten. Das ist das einzige Foto mit Stativ, was entstand. Ich mag Selfies nicht sehr. Immer noch nicht. War hier aber überrascht, welche Länge mein Bart mittlerweile angenommen hat.

An manchen Stellen gab es tolle Radwege
Beilngries – St. Walburga
Ausfahrt Beilngries am Rhein-Main-Donau-Kanal

Der letzte Tag begann fantastisch. Es war kühler als die Tage zuvor. Die Kulisse war toll. Allerdings wurde es dann schnell regnerisch.

Schleuse Berching
Schon in Berching fing es an
Der alte Ludwig-Main-Donau-Kanal in Richtung Neumarkt/Oberpfalz
Nass
Die letzte Strecke mit Abbruch in Neumarkt

Dann anschließend S-Bahn nach Nürnberg (überfüllt). Dort hatte es schon aufgehört zu regnen, daher konnte ich dann die letzten 16km noch heimradeln.

Unterm Strich

Die Strecke Nürnberg-Landshut fahre ich mit dem Auto in höchstens zwei Stunden. Mit dem Rad in 6 Stunden, reine Radlerzeit. Ich war überrascht wie gut der Brooks-Sattel wirklich funktioniert, denn auch nach diesen sechs Stunden hatte ich keine Probleme mit dem Sitzen (eine der Sachen, die vor 13 Jahren auf dem Donauradweg schlechter war). Rückenschmerzen ja.
Ich habe es genossen, Kilometer abzufahren, still und allein für mich. In Bewegung sein, ohne mit jemandem reden zu müssen. Anhalten zu können, wo immer ich will.
Auf Besichtigungen habe ich verzichtet, das war nicht unbedingt auf meinem Reiseplan gestanden. Muss auch sagen, dass mir das zu umständlich gewesen wäre mit dem Rad und dem Gepäck.
Was mir stattdessen auffiel waren die deutlichen Wechsel der Landschaften, wofür ich im Auto kaum ein Auge habe. Der Übergang von Stadt zu Fluß (Donau), dann zu landwirtschaftlich geprägter Landschaft in Niederbayern/Oberbayern, Kanal, dann Altmühltal und wieder Richtung Stadt. Vor allem das Altmühltal steht jetzt ganz oben auf meiner Liste der Radelstrecken.

Landschaft Niederbayern – rechts der Mais, links das Korn (irgendeins)
Altmühltal hinter Riedenburg

Und an diesem Wochenende die letzte Strecke Neumarkt-Nürnberg noch zu radeln. (Das Rad ist in der Werkstatt, ein Ersatzteil ist schlecht lieferbar)

About A Girl

coverGute Geschichte, einfach erzählt. Manche Charaktere etwas flach (Linus, Vater). Einzelne Handlungsstränge nicht zuende erzählt. (Oma und Pfarrer, das von Linus verpasste Date). Dennoch wunderbar bizarre einzelne Szenen, klasse/krasse Dialoge und schöne Wendungen. Heike Makatsch gut dabei.

Und vor allem werde ich nicht müde, der Mimik und Gestik von Jasna Fritzi Bauer zuzusehen. Nach „Ein Tick anders“ und „Scherbenpark“ nun (für mich) zum dritten Mal. Bald werden wohl andere Rollen kommen, denn das mit den 16jährigen wird wohl etwas knapp (*1989). Bin gespannt.

 

 

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https://www.youtube.com/watch?v=zgS1ujZ1ztA