Meine Software überrascht mich

Ich habe oft nicht die Zeit oder Lust, mich wirklich ohne konkretes Projekt in die Tiefen einer Software vorzuarbeiten. Manche Sachen entdecke ich dann per Zufall nebenbei.

Heute z.B. habe ich in Evernote die Themen der Kurzarbeit Geschichte 10 gesucht. Nach der Eingabe der Suchworte „Kalter Krieg“ gab er mir Folgendes aus:

Bildschirmfoto 2013-10-22 um 17.52.05

Oben das Suchfeld. Unten im Foto die Hervorhebungen stammen von Evernote selbst.

Heißt also: Evernote liest nicht nur PDF-Dokumente, sondern auch meine Fotos von handschriftlichen Kreide-Tafelbildern. Darüber hinaus indexiert er die Begriffe für die Suche.

Wohoo.

Nebenbei habe ich gestern meine Macs kostenlos upgedatet auf die neue Version von OS X: Mavericks. Wunderbar.

 

Verschlüsseln, Verstecken, Untertauchen – technische Lösungen

Im Rahmen der Diskussion um PRISM etc. wird immer wieder darauf hingewiesen, dass es ausreichend Möglichkeiten gibt, seine Daten, seinen Mailverkehr und seine Browserdaten zu verschleiern und zu verschlüsseln. In den vergangenen Tagen habe ich einiges an Informationen zusammengezogen und das, was ich für sinnvoll und einfach hielt, gleich mal aktiviert.

Unerkannt Surfen

Ich bin auf zwei Suchmaschinen gestoßen, die für Anonymität bürgen: ixquick und duckduckgo. Ixquick greift dabei auf Google zu, anonymisiert aber die Nutzerdaten, sodass man unerkannt bleibt. Außerdem gibt es natürlich keine Werbung. DuckDuckGo dagegen  zapft verschiedene Quellen im Internet an und bietet entsprechend, nach eigenen Aussagen, breitere Ergebnisse an. Daten werden auch hier nicht gesammelt. Beide Maschinen nutze ich seit einigen Tagen.

Zusätzlich gibt es natürlich noch alle anderen Möglichkeiten, unerkannt zu surfen. Anbieter dafür versprechen Anonymität und Datenschutz. Das bekannte Tor-Netzwerk ist vor kurzer Zeit in Verruf geraten, weil sich auch hier die NSA eingeschlichen hat – in diesem Zusammenhang wurde vor allem der Begriff darkweb betont, der umschreiben soll, dass im Schatten der Tor-Netzwerke allerlei Illegales läuft und damit ein Eingreifen gerechtfertigt sei.

Hide.io ist ein weiterer Anbieter, der allerdings kostenpflichtig ist, wenn man über 2GB Traffic hinaus gehen möchte.

Alle Möglichkeiten sollen u.a. verhindern, dass eine Firma Daten über das eigene Surfverhalten sammeln und dass der eigene Rechner über seine IP identifiziert werden kann. Beides nutze ich nicht, will aber mindestens mehr darüber erfahren. Mir reicht erstmal, wenn der Browser die üblichen Verdächtigen ausgrenzen kann.

Browser

Ich weiß schon länger nicht, warum sich so viele Menschen über Werbung im Internet beschweren, denn es gibt doch schon seit erheblicher Zeit solche Addons für den Browser wie Adblock plus – einmal installiert und Schluss ist mit Werbung. Unerwünschtes Folgen von unerwünschten Firmen im Hintergrund unterbinden Facebook Disconnect  und Google Disconnect – als Gesamttool hier.  Denn diese vielen Facebook-Buttons sind ja nicht nur ein gestreckter Daumen, sondern auch eine Antenne für die entsprechenden Formen, die nun Zugriff auf das Surfverhalten haben. In eine ähnliche Richtung geht Ghostery wobei hier nicht nur FB und Google angezeigt und blockiert werden, sondern alle Formen von Verfolgern, z.B. Statistiken. Besonders schön im Bezug auf Facebook ist auch F.B. Purity, welches als Addon installiert ein Facebook präsentiert, welches völlig frei von Werbung und anderem Unsinn ist. Unschön sind dann die großen weißen Flächen, aber…:).

Verschlüsseln

OS X besitzt von sich aus eine eingebaute Lösung zur Verschlüsselung der Festplatte. Bei meine neuen Arbeitsgerät, dem MacBook Pro, werde ich das direkt aktivieren – beim iMac mus sich mal nachdenken, da ich ihn nicht allein nutze und schauen muss, dass das alles benutzbar bleibt für die Mitbenutzerin.

Zusätzlich finden sich im Netz zwei Angebote über das Verschlüsseln von Daten in den Clouds: Cloudfogger und Boxcryptor. Derzeit bietet Boxcryptor mehr Features als Cloudfogger, was Gerüchten zufolge sich aber ändern wird. In diesem Moment aber soll Cloudfogger auch kostenpflichtig werden. Boxcryptor bietet lediglich eine Grundversion kostenlos an: Boxcryptor classic, bzw. free. Zum Testen reicht es allemal. Boxcryptor unterstützt bisher auch mehr als nur Dropbox – also auch Google Drive und Sky Drive.

Trennen

Ich schaue seit einiger Zeit, dass ich Cloud-Dienste finde, die leicht zu handeln sind und, wie es so schön heißt, deutsche Server anbieten. Ob sie damit auch sicher sind, gilt momentan wohl nicht als sicher. Meine beiden Favoriten derzeit sind jedoch SyncSafe von Trendmicro und die Online-Festplatte Hidrive von Strato.

Safesync bietet, ähnlich wie die Dropbox, einen freien Account an, der 2GB umfasst. Darüberhinaus ist zu zahlen. Dafür bietet man deutsche/europäische Rechenzentren und Verschlüsselung der Daten schon bei der Übertragung an. Strato bietet Datenverschlüsselung leider erst in einem Pro-Account an. Mit Truecrypt könnte man Abhilfe schaffen – verspricht halt wieder Frickelei – schaue ich mir die Tage dennoch einmal an. Ich hatte aber schon mal geschwärmt von Hidrive, weil es sich mit einer App an meine NAS anbinden lässt und man damit automatisiert Backups hineinschieben kann.

Oder auch

Wie Herr Rau und Hokey angemerkt haben, könnte man über eine Mitgliedschaft im CCC nachdenken, um Lobbyarbeit zu unterstützen und/oder z.B. den Gegenwert in Form eines eigenen Tor-Servers sehen. Und sich weiter informieren.

Lose Fäden: Owncloud, Tinyrss, Ouya, Apple TV und iPad

In den zurückliegenden Postings habe ich immer mal wieder Dinge dargestellt, die ich ausprobiere – so wie es viele andere Blogger auch tun. Viele Postings bei anderen bleiben aber leider seltsam einsam und man erfährt oft nicht, wie es weitergegangen ist – z.B. wenn es um die Digitalisierung der Lehrerarbeit geht.

Dem entgegen möchte ich einige lose Fäden aufgreifen und zu einem Ende führen.

OwncloudPosting

Owncloud hatte ich auf meinem Webspace installiert und letzte Woche komplett gelöscht. Es lief einfach nicht rund, weder die Weboberfläche noch das Syncen mit meinen sonstigen Geräten. Und ich habe mittlerweile nicht mehr die Geduld, geschweige die Zeit, mich damit so lang auseinanderzusetzen, bis es funktioniert.

Alternative: fruux. Ein Münster Unternehmen, welche einen Free-Account anbietet zum Syncen von Kalender und Adressbuch von zwei Devices…u.a. und einen Premium-Zugang (unlimitierte Anzahl von Devices und Freigabe von Kalendern für andere u.a.). Deutsche Firma bedeutet also deutsche Server, wenn ich das als Minimalanforderung annehme. Owncloud sollte dies ja erreichen.

TinyrssPosting

Tinyrss sollte das Ableben des Google-Readers auffangen. Installation war auch gut, aber ich kann mir nicht helfen – abgesehen von Performance-Problemen beim Aktualisieren der Postings über einen cronjob und dem Fehlen von guten Clients für iPad und Android, sieht das Ding auch einfach aus wie Hulle. Es mag viel können, aber es gilt dasselbe wie oben: zu wenig Zeit zum Frickeln.

Alternative: feedly. Nicht ganz unabhängig von Google, weil es einen Google-Account voraussetzt. Den habe ich, also weniger ein Problem. Letzteres liegt eher an dem Umstand, noch bei Google festzuhängen. Sieht aber gut aus und lässt sich gut benutzen, schöne Client-Apps für iPad und Android. Und Google-Accounts wird ja Google nicht so schnell einstellen.

OuyaErwähnung

Die Android-Spielekonsole erfuhr in einer der letzten C’ts eine vernichtende Kritik. Daraufhin habe ich das Ding aus meinem Warenkorb bei Amazon entfernt. Es ist ohnehin noch nicht erhältlich.

Alternative: Steambox. Ich überlege mir, wenn ich mal wieder richtig Zeit habe, eine Steambox zu bauen, wenn ich denn unbedingt daddeln möchte. Bin in der C’t auf eine Bauanleitung gestoßen, die machbar klang. Ehrlicherweise aber spiele ich nicht mehr so viel am Computer wie früher.

Alternative Spiele: beschäftige mich seit einigen Wochen mit ingress. Sehr witzig, sehr spannend. Meine Frau ist schon genervt.

Apple-TVErwähnung

Das ATV habe ich abgestöpselt. Das Jailbreaken des ATV lief nicht mehr rund und wie oben schon öfter erwähnt: die Zeit….Und ohne Jailbreak kann das Ding ja so gut wie gar nichts.

Alternative: Voll durch den Raspberry Pi ersetzt. Letzteres wurde mit openelec bestückt, einem linuxbasierten OS, welches XBMC als universellen Media-Player (und mehr: Verwaltung aller Medien, ob Musik, Fotos oder Filme) beinhaltet.

Streamen kann ich Spotify über das iPad, da XBMC airplayfähig ist.

LEIDER gibt es keinen vernünftigen Audio-Ausgang aus dem Pi, nur einen Cinch, kein optisches Audio. Läuft bei mir also über den Umweg TV auf die Anlage. Nicht glücklich damit, höre aber selten Musik im Wohnzimmer.

iPadZusammenfassender Artikel

Zwischen und in den Zeilen einiger Postings habe ich das iPad immer als das Gerät angepriesen, welches den Weg zu papierlosen und digitalen Lehrertasche bereitet.

Kurz gesagt: Nach mehr als zwei Jahren Testphase habe ich das jetzt aufgegeben. Also das iPad als Werkzeug dabei.

Was mich unterm Strich in seiner Verwendung im Unterricht stört, sind verschiedene Umstände:

  • das fehlende Multitasking (Wechseln zwischen verschiedenen Anwendungen ist umständlich und wenig flüssig)
  • das umständliche (oft über Drittanwendungen) Bespielen mit Daten und Dateien
  • der Umstand, dass eben nicht dieselben Anwendungen wie auf meinem Hauptrechner (iMac Late 2007) laufen, da es unterschiedliche Betriebssysteme sind (dadurch kommt es zu inkonsistenten Datenbeständen)
  • der begrenzte Speicherplatz

Ich finde, dass das iPad immer noch eine saugute Erfindung ist und war. Es ist eine tolle Ergänzung des Desktop-PCs und wird daheim viel genutzt. Als Arbeitsgerät aber ist es mir zu umständlich, außer vielleicht bei Fortbildungen oder Vorträgen, sowohl als Hörer wie als Referent.

In den letzten Wochen habe ich mich ein wenig umgehört und recherchiert und mich dazu entschieden, auf ein MacBook Pro umzusteigen. Dieses bereite ich grad auf das neue Schuljahr vor, bestücke es vor allem mit den notwendigen Programmen und Dateien. Wichtige Hinweise dazu fand ich bei Andreas Kalt und bei einem Kollegen. Alles weitere wird sich ergeben.

Digitaler Workflow Lehrer – Hardware

Vor einigen Wochen erreichte mich eine Email mit der Frage, welche Hardware man denn so anschaffen sollte, wenn man nun auf einen digitalen Workflow umsteigen möchte. Ich hatte versprochen, meine Gedanken dazu zu äußern. In meinem Kopf kreist aber so viel rum, dass ich das aufteilen muss, damit es irgendwie kontrollierbar wird. Als erster Teil mal ein Blick auf die Hardware werfen.

1. Mobil sein

Immer wieder die Gretchenfrage: Apple oder nicht. Mittlerweile sage ich: Das nächste Tablet wird ein Android-Kind – irgendwas mit Galaxy, Nexus o.ä. Mal sehen. Ich jedenfalls besitze ein iPad 3, mit dem ich hochzufrieden bin. Die Überlegung war zum einen, dass ich der Meinung war, dass damit ein reibungsloser Austausch mit meinem iMac gewährleistet sei. Mittlerweile arbeite ich fast ausschließlich mit Software, die onlinegestützt ist, d.h. wozu es Ableger für jedes Betriebssystem gibt. Also auch auf meinem Smartphone, einem Galaxy S3.

Daher Tipp aktuell: umschauen, eventuell mal ein Nexus 7 oder Nexus 10 in die Hand nehmen und schauen, ob das geht. Hier entscheidet meiner Meinung nach der Preis – aber auch das Handling.

Was mich mittlerweile am iPad nervt, ist das umständliche Bestücken mit Mediendateien. Dies läuft nämlich über iTunes und ist jedes Mal mit einem langsamen und umständlichen Synchronisieren verbunden, dass mir die Haare zu Berge stehen. Vergleichbare Geräte anderer Hersteller werden einfach als Medienspeicher erkannt und verbunden, so dass ein Bestücken mit Dateien reibungslos, schnell und einfach vonstatten geht.

Überlegungen Workflow: Die verwendete Software muss auf jedem Gerät, welches ich benutze, laufen.  Auch der Austausch der sonstigen Dateien muss gewährleistet sein – also muss z.B. auf jedem Gerät was laufen, was Word-Dateien anzeigt und bearbeiten lässt. Nur auf dem Hauptrechner ist das MS-Word – alle anderen arbeiten diesbezüglich mit Surrogaten. Die Geräte müssen einfach mit Dateien aller Art zu bestücken sein. Die mobilen Geräte müssen Anschlüsse und zusätzliche Kabel haben, mit denen ich in der Schule Zugang bekomme zu Smartboards, Beamern oder Computern. Die oben beschriebene Hardware kann und hat das. Bei anderen ist darauf zu achten. Es ist einfach ein Vorteil, wenn ich ein Abspielgerät mit mir führe, es per Kabel anschließe und der Film einfach läuft.

Ob man sich gleich alles zulegt, ist eine Frage des Geldbeutels wahrscheinlich. Kurz noch zu meinem Workflow: Ich bereite am iMac die große Arbeit vor, synchronisiere dann Smartphone und iPad (wie erwähnt hauptsächlich Evernote) und schiebe bestimmte Dokumente in die Dropbox. Das iPad nehme ich im Unterricht her anstelle von handgeschriebenen Skripts. Arbeitsblätter drucke ich in der Schule über die Dropbox aus. Das Smartphone ist mein kleiner Begleiter, den ich in der Hosentasche habe und manchmal, immer öfter, dient es mir zwischen zwei Klassenzimmern zum schnellen Blick in meine Tagesplanung, so dass ich schon beim Betreten des Klassenzimmers weiß, was ich jetzt eigentlich will.

2. Drucken

Mein Kombigerät ist ein Canon MX895, der einen Drucker, einen Scanner, ein Fax und einen Kopierer enthält. Das Zusatzschmankerl: es ist ein Netzwerkgerät, welches per Wlan angesteuert werden kann. Sehr schön, dass ich jetzt, ohne den Computer hochzufahren, per iPad/Smartphone einfach ein Dokument ausdrucken kann.

Der Scanner verfügt über einen Dokumenteneinzug, was die Sache weiterhin vereinfacht – der Scan landet natürlich auch per Wlan auf dem Computer oder wahlweise auf dem Pad oder dem Smartphone, dem USB-Stick oder im Netz auf einem beliebigen Speichergerät. OCR – Texterkennung – läuft mit kommerzieller Software fantastisch.

Der Kopierer ist natürlich einfach eine Kombination aus dem Scanner und dem Drucker – beides arbeitet aber in einer sehr schönen Qualität. Der Preis für das Gerät ist in Ordnung. Die Qualität wird sich zeigen, aber mit Canon war ich bisher eigentlich grundsätzlich zufrieden. Der Kopierer läuft ohne aktiven Computer.

Im Kern also ist dieses Gerät im Zusammenhang mit dem Digitalisieren von Unterlagen wesentlich. Natürlich habe ich viele Arbeitsblätter im Ordner, die ohnehin digital vorliegen, aber oft sind es Texte aus Büchern, Zeitungsartikel oder Bilder, die ich aus Zeitungen hole und die, einmal eingescannt und abgelegt, ohne Qualitätsverlust oft und öfter ausgedruckt – oder aber einfach per Beamer o.ä. an die Wand geworfen werden können.

Überlegungen Workflow: Wie gesagt – Einscannen ist leicht und immer wieder gebraucht – ebenso der Kopierer. Wenn ich oben schrieb, dass ich viel in der Schule ausdrucke, warum dann noch ein teurer Drucker daheim? Die Antwort: Manchmal brauche ich Farbfolien oder -ausdrucke, dafür, und wenn ich weiß, dass eine bestimmte Qualität nur mein Drucker daheim hinbekommt.

Ich bekomme immer wieder Material von Kollegen in Papierform. Wenn die Qualität der Vorlage gut ist, scanne ich es ein, wenn nicht, werfe ich es weg.

3. Backupen

Doppelte Sicherung bei mir: USB-Festplatte unter dem Schreibtisch, NAS im ersten Stock. Und eigentlich arbeite ich grad noch an der dritten Sicherung im Netz, die aber noch nicht ganz ausgereift ist.

Auf meinem iMac läuft der Carbon Copy Cloner, der – bei mir – besser läuft als die eingebaute Time Machine.

Die Schreibtischfestplatte backupt, wenn ich dran denke und sie einschalte, automatisch. Über die NAS wird am Ende der Woche automatisch gebackupt.

Überlegungen Workflow: Ein Backup ist wichtig, ein Backup ist wichtig, ein Backup ist wichtig. Zudem kann ich, als Nerd, sogar von der Schule aus, auf meine NAS zugreifen und habe damit im Ernstfall die Möglichkeit, jedes Material herunterzuladen. Aber ich gebe zu, dass ich mir diesen Notfall nicht wirklich vorstellen kann.

4. Routen

In unser gemietetes Haus reicht eine DSL 16000 Leitung hinein, die effektiv 13000 anbringt.

Ich verteile mein Netzwerk über dlan-Stecker von devolo oder per Wlan.

Auf Anraten meines technischen Freundes habe ich mir nach Abstoßen des Telekom Routers eine Fritzbox 7390 zugelegt, auch wenn sie ein paar Euro mehr kostet. Dafür habe ich aber einen Router bekommen, der alles handelt, was im Haus auf Empfang geht und dies sehr komfortabel. Erster Vorteil: Das Geräte ist unheimlich leicht zu adminstrieren. Die Oberfläche, die man per Browser aufrufen kann, ist übersichtlich man findet in der Regel alles, was man braucht. In der Regel: Die einfachen Sachen findet man schnell, die Fortgeschrittenen brauchen etwas. Vorteil des Gerätes, laut Angaben: Es funkt Wlan auf zwei Frequenzen/Bändern, was wohl in Häuser, in denen viele Wlans laufen, Probleme verringert.

Einfache Sachen: Telefonbuch einrichten und verwalten, Monitoring: Datenfluss und Datenmenge überwachen, DSL-Probleme identifizieren, Wlan automatisch ein- und abschalten (Energiesparen!), Gastzugänge einrichten.

Fortgeschrittene Sachen: VPN zu meinem technischen Freund nach Nürnberg einrichten und verwalten (Eine Art Tunnel im Internet zwischen seinem Flur und meinem ersten Stock – sichere, schnelle Direktverbindung zum Austausch von Daten); Externen Zugang einrichten, der den Zugriff auf die Fritzbox auch von jedem anderen Ort gewährleistet; Und darüber hinaus die Einrichtung eines direkten Zugangs zu allen Geräten meines Netzwerks von außerhalb.

Mehr habe ich noch nicht ausprobiert. Aber es gibt mehr.

Hier also die Zentrale

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Und hier die Übersicht des Netzwerks mit gerade angeschlossenen und inaktiven Geräten. Nerdhaushalt eben.

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Überlegungen Workflow: Hat nicht ganz so viel damit zu tun, aber ich halte es dennoch für wichtig, dass daheim die Hardware gut zusammen spielt. Und ich will nicht jedes Mal neu anfangen, wenn was Neues ins Haus kommt. Und ein Router, der lässig zu bedienen ist, ist Gold wert.

Meine eigenen Clouds oder Verdammt, ich bin ein Nerd

Eine der großen Erfindungen für mich und meine Arbeit ist die Sache mit der Cloud. Und damit stehe ich ja nun nicht allein da, wenn ich die interessanten Darstellungen von Sascha Lobo und Nico Lumma nachlese. Seit meiner Anfangszeit in der Web 2.0-Blase spielte „die Cloud“ auch immer eine Rolle und wie üblich habe ich eine Menge ausprobiert. Mehr und mehr tendiere ich aber auch dazu, bei den wenig speicherintensiven Inhalten auf eigene Lösungen zu bauen.

Ein kurzer Überblick.

Wolkenkuckucksheime

Den Klassiker Dropbox mag ich einfach zu gern. Er scheint ausgereift und hat sich so zum Standard entwickelt, dass viele Apps, die ich neu nutze, den Kontakt automatisch herstellen können. Er bildet den Kern meiner schulischen Arbeit, ich erreiche ihn über alle mobilen Geräte und über meinen Schulrechner. Durch verschiedene Freundesrekrutierungen, Angebote und meinen Livescribe-Pen habe ich es auf einen Speicherplatz von über 50 GB gebracht, von dem ich aber kaum mehr als 5% nutze. Hier kommt alles rein, was meinen Unterricht betrifft (keine Noten, Schülerdaten), die Fotos meines Handys (automatischer Upload), Material zum Austausch mit Kollegen, gescannte Dokumente vom Handy und Mindmaps der App iThoughts HD (für iPad).

Als Alternative dazu habe ich mir noch einen Zugang zu Safe-Sync (Trendmicro) angelegt, was vor allem der Diskussion um den Standort der Cloud-Server geschuldet war. Safe-Sync ist eine deutsche Firma und daher stehen die Server entsprechend auch hierzulande. Hier landen auch meine Unterlagen zur Schulleitung (nichts Personengebundenes), z.B. Formulare, die ich entwickle, Elternbriefe, Checklisten.  Einen Zugriff auf die schulischen Emails/Outlook-Kalender haben wir als Kollegen ohnehin schon. Die technische Einbindung ist leicht und stabil – alles wird wie bei der Dropbox im Finder angezeigt. Apps dazu sind aber nicht sehr zahlreich bzw. deren Anbindung. Die Features aber können überzeugen.

Für Backups bin ich neulich durch einen Freund auf strato gestoßen, die einen Speicherplatz von 100GB im Netz recht preiswert anbieten – HiDrive nennt sich das Ganze. Diesen versuche ich grad auszubauen als externen Speicherplatz für Fotos, Musik und Ebooks. Auch hier ist die Einrichtung leicht. Leider ist die App für OS X nicht sehr stabil. Beim Wechsel der Benutzerprofile zwischen mir und meiner Frau stürzt das Teil gern ab und lässt sich nur durch einen kompletten Neustart wieder einbinden. Funktioniert aber sonst wie die beiden anderen Anbieter. Den Problemen sehe ich grad etwas nach, weil ich hier wirklich nur Backups haben möchte – es ist nicht zum Streamen gedacht oder zum beständigen Zugriff.

Daneben besitze ich noch einen Zugang zu Wuala, der aber sehr brach liegt. Der Mehrwert ist so gering, dass ich ihn wohl demnächst löschen werde. Über meinen Telekom-DSL-Zugang noch die Telekom-Cloud, die ebenfalls nicht genutzt wird. Außerdem die Amazon-MP3-Cloud für meine Einkäufe dort.

Wolke daheim

Meine NAS gehört natürlich auch zu diesem ganzen Netzwerk. Mit der Synology DS211j besitze ich auch ein Gerät, welches nicht nur leicht zu administrieren ist (mit einigen, kleinen notwendigen Vorkenntnissen), sondern auch beständig durch Apps erweitert wird. Die Softwareangebote gehen dabei vor allem in Richtung Media-, Web-, Mailserver, aber auch Backup und mittlerweile Cloud-Computing. Als Homeserver ist die kleine Schachtel innerhalb unseres Hauses die Zentrale für die Verteilung von Medien aller Art und für jedes Backup. Nachdem Time Machine von Apple mit der NAS nicht so gut zurechtkommt, habe ich mir für alle automatisierten Geschichten mittlerweile  den CCC (Carbon Copy Cloner) gekauft, der alles ohne Aufsicht schafft. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, von der NAS automatisch in die Wolke bei Strato zu sichern.

Selbstverständlich können alle Geräte im Haus darauf zugreifen: Handys, Tablets, Sonos-Player, Apple TV, Fernseher, BlueRay-Player und Media-Receiver. Eine Fritzbox 7390 leistet dabei gute Dienste, den Überblick zu behalten.

Eine dynamische DNS-Einrichtung ergänzt das Projekt, wobei ich drei Möglichkeiten grad am Start habe: über No-Ip.com, Myfritz.de und über eine Subdomain von kubiwahn. So komme ich auch von außen an meinen Router (Fritzbox), der seinerseits einen USB-Stick als NAS anbieten kann.

Mehr Cloud auf die NAS zu legen ist aber leider nicht wirklich sinnvoll, vor allem nicht, wenn man von außerhalb darauf zugreifen will – dafür ist die Leistung der Leitung einfach zu schwach.

Eigene Wolke ausgelagert

Vor nicht allzu langer Zeit kam ich erst auf die Idee, meinen hauptsächlichen Email-Verkehr auch über die Domain meiner Homepage laufen zu lassen. Keine Werbung, volle Macht über Postfächer und dennoch Virenschutz/Spamfilter im Hintergrund – zusätzlich zur Option „unendlich“ viele Email-Adressen anlegen zu können, wenn die eine mal wieder überflutet wird mit Penis-Werbung. Hatte mich gewundert, dass ich da nicht schon früher drauf gekommen war.

Vor einer Woche entdeckte ich bei meinem Webspace-Provider, dass er in seinem Installer-Service eine owncloud-Option anbot. Entsprechend habe ich jetzt meinen Vertrag etwas aufgerüstet und dieses Software-Paket installiert. Eigentliches Ziel ist es, die üblichen Wolke-Daten darüber laufen zu lassen: Kalender, Kontakte, Lesezeichen, Aufgaben. Nach einem ersten Überblick heute aber scheinen die Möglichkeiten noch größer zu sein. Wie bei anderen Lösungen gibt es die Option, alle Daten auch freizuschalten für Freunde und Bekannte, ebenso wie der Zugriff auf andere, externe Speicherorte. Nicht zu vergessen: Es gibt ausreichend Apps für mobile Geräte – sei es iOS oder Android.

Die Idee der eigenen Cloud wurde in letzter Zeit gefestigt durch die Idee, dass es immer wieder Dienste gibt, die verschwinden, wie z.B. derzeit der Google Reader. Wenn auch keiner meiner Arbeitsdienste einen Totalverlust von Material und/oder Arbeit bedeuten würde, finde ich grad die Idee ganz nett, cloudmäßig etwas auf Dauer arbeiten zu können unter eigener Regie.

Der wolkige Rest

Evernote darf ich nicht vergessen. Aber davon mehr in einem der nächsten Postings.

Google Drive nutze ich noch sporadisch. Könnte daran liegen, dass ich in meinen Netzwerken der einzige bin, der mit Google-Docs arbeitet – manchmal. Das gemeinsame Arbeiten an Dokumenten empfinde ich als Vorteil, was Schulaufgabenthemen angeht. Da werde ich regelmäßig wahnsinnig, wenn Dokumente herumgeschickt werden und ich nicht mehr weiß, welches grad aktuell ist. Richtig komfortabel wird die Google-Kiste aber erst durch einen Google-Zugang, den doch so dieser und jener scheut.

Angeschaut habe ich mir diesbezüglich auch schon mal ZOHO. So richtig warm geworden bin ich damit nicht.

Neulich haben mein technischer Freund und ich uns unsere Fritzboxen zusammengeschaltet – per VPN. Jeder hat nun Zugriff auf die NAS des anderen – jedenfalls auf die öffentlichen Verzeichnisse. Fällt das auch unter Cloud? Wer weiß.

Aber warum das Ganze?

Mein technischer Freund brachte das neulich auf den Punkt: „Weil wir es können.“

Aber nicht nur.