Hören und noch mehr lesen

Die erste Woche ist vorbei, in denen ich ein Feriengefühl hatte – mal abgesehen von den drei Tagen in Hamburg auf dem Dockville. Nach Jahren auf RIP (Rock im Park / Nürnberg) war dies ein entspannend „anderes“ Festival. Mit vielen Bands, deren Namen ich nicht kannte, deren Musik mir aber gefiel: Wye Oak, The Jezabels, Tune Yards uvm. Darüber hinaus als Finale: Tocotronic, live. Und als persönliches Highlight sah/hörte ich, ohne dass ich es vorher wusste, Mischa-Sarim Vérollet auf der Slam-Bühne.
http://open.spotify.com/user/1134740725/playlist/2PaBEzzuMLbOYbwwptl2ba
Auf dem Festival hatte ich mich außerdem mit einem ehemaligen Schüler verabredet, den ich in meinem ersten Schuljahr als fertiger Lehrer unterrichtet hatte – also 1999/2000. Es war derselbe Schüler, der mir das erste Tape zusammen geschnitten hatte. Entsprechend wurde er mein musikalischer Führer auf dem Festival. Und seine Tipps waren zum überwiegenden Teil auch für mich eine Erweiterung des musikalischen Horizonts. Manchmal muss man sich halt reinhören. 😉

Und ins Lesen bin ich wieder gekommen zwischen Planten un Blomen und der Alster. Etwas planlos vielleicht, aber hartnäckig. Empfehlenswert dabei: Charles Dantzig – Wozu lesen?  Wenn man die Formulierung „ein kluges Buch“ verwenden möchte, dann wohl am ehesten hier. Ich habe es, wie so oft, nach dem Titel gekauft und weil mich die Buchhandlung ungemein angesprochen hat: eine Filiale von Boysen&Mauke nahe dem Rathausmarkt in Hamburg. Dort griff ich gleich noch zu einer Manesse-Ausgabe von „Walden“ (Thoreau), weil ich meine eigene daheim nicht mehr finden konnte. Mittlerweile habe ich noch „Männerseelen“ von Björn Süfke inhaliert. Und kaue, aber schon länger, an „Die Schatten des Windes“ von Carlos Ruiz Zafon.

Weiterhin warten darauf gelesen zu werden im Regal hinter mir:

  • Mein Kind ist bei Facebook – Thomas Pfeiffer, Jöran Muuß-Merholz
  • Helmut Lungershausen – Neu in der Schulleitung
  • Mein Stellvertreter – das unbekannte Wesen – Raabe Verlagsbuchhandlung
  • Medienerziehung – Dieter Spanhel

Ja, man merkt, worauf es hinausläuft.

Aber bis dahin gibt es so einiges anderes, draußen, auf dem Hof, im Gartensessel, umringt von Katzen.

 

Von Schülern lernen…

geht immer.

Mit Beginn des Lehrerjobs 1999 sollte eine Zeit enden, in der ich musikalisch etwas auf der Stelle getreten war. Abhilfe schuf im ersten Jahr ein Tape, was mir ein Schüler aufnahm, dem ich ein paar Bücher geschenkt hatte, die bei Aufräumarbeiten daheim übrig geblieben waren (vor allem doppelte Exemplare nach dem Zusammmenlegen zweier Germanistikstudentenregalen).

Zwei Jahre später drückte ich einer Schülerin, die ebenso wie ich DocMartens trug, eine leere Kassette in die Hand mit der Aufforderung, mir ein paar ihrer Lieblingslieder aufzunehmen. Leider ist die Tracklist schon sehr verblasst – aber geblieben davon sind: Green Day, Millencolin und 3 Doors Down.

Experimentierfreudiger dann das nächste Tape: Deutscher Hip Hop und „Ghettomucke“. Der Titel des Tapes wurde in dem hiesigen Haushalt zum geflügelten Wort.

Und als letztes Beispiel aus der Tape-Ära eine Sammlung mit viel Incubus und Placebo.

Als ich das letzte Mal um eine CD bat, kam leider irgendwie viel elektronische Musik heraus. Hier, muss ich sagen, ist meine musikalische Toleranz etwas begrenzt.

Aber die Tracklists hier sind fester Bestandteil meiner Musikbibliothek geworden. Ja, sogar „Hip-Hop-Mucke“ – es gibt nichts Besseres, wenn man allein in norddeutscher Landschaft im Auto über die Landstraßen braust.

Außer vielleicht – im Ernst – Ali Hassan Kuban, den ägyptischen Hochzeitssänger.

httpv://www.youtube.com/watch?v=9XzOhQTDpfg