wasmachteigentlichderchef 2022-02-15

U-Bahn, U-Bahn, heute Auto. Morgen Auto.

Der Himmel die letzten Tage ist toll. Oben: Heute Abend außerhalb Nürnbergs, folgend beide: Schulweg, erst an der Schule, dann von meiner Wohnung aus.

Erledigte Aufgaben:

  • laufe seit 2,5 Tagen auf Hochtouren
  • denke ab und an: Na und, andere auch…
  • weiß aber, dass ich mich nicht dauernd (eigentlich gar nicht) mit anderen vergleichen muss
  • weil: wenn ich gestresst und schlaflos bin, dann ist das allein mein Körper und meine Seele
  • um beides muss ich mich auch allein kümmern

Heute ein angenehmes Telefonat mit einem Kollegen Schulleiter aus einem anderen Regierungsbezirk geführt – er rief an, wir wollten schon lang ein Treffen besprechen, ich stolperte, in Wort und in Gedanken, war noch bei einer ganzen anderen Sache, er gatzte auch ein wenig rum…dann stoppte er und meinte: Vielleicht reden wir erstmal darüber, wie es uns geht.

Es kann so einfach sein.

Wir waren uns einig, dass auch ein Problem der Corona-Sache ist, dass das Mantra „Die Kinder sind so wichtig“ unglaublich folgenlos geblieben ist. Schule ächzt seit Beginn an ununterbrochen und bis heute scheinen die einzigen Maßnamen zu sein: Maske! und: Macht das Fenster auf. (Nein, ich lasse die Kohle für Lüftungsgeräte und Geräteausstattung nicht gelten, weil diese nichts leichter gemacht haben)

Und vergessen habe ich habe ich fast, dass jetzt an weiterführenden Schulen in 5 und 6 die Pooltests eingeführt werden. Jetzt gleichzeitig mit der neuen Öffnungsdiskussion, jetzt nachdem man monatelang die herkömmliche Testerei als das große Ding in der Coronabekämpfung propagandiert hat, scheint es nicht mehr auszureichen. Jetzt also noch Pool, was dazu führt, dass sich Kinder jetzt in 5 und 6 an einem Montag drei Mal (3x) (!!) (sic!) Wattetupfer in den Kopf einführen.

Ich habe bisher keinen Begleitzettel gefunden, der mir das erklärt.

Aber ich gebe zu: Ich bin aktuell auch nicht mehr sehr aufnahmefähig.

Gestern Abend mit einer Freundin verabredet. Gehe die Straße entlang zum Treffpunkt, gehe fast an ihr vorbei. Sie sagt: Du hast schon von weitem ganz schön geistesabwesend ausgesehen.

Wenn der Himmel morgens und abends nicht so geil wäre…

wasmachteigentlichderchef 2022-02-09

U-Bahn, morgens, Breze holen, eine Tasche voll für die KollegInnen, die ins Gespräch müssen. Nachmittags dann U-Bahn, essen gehen und auf dem Roller wieder heim.

Erledigte Aufgaben

  • Stunde Deutsch mit Referaten
  • Im Sekretariat gesessen, weil mein Büro besetzt war, beschäftigt getan, trotz Rückenschmerzen wegen des kleinen Stuhls

Schulbesuch

Wenn ich das alles mal wieder richtig verstanden habe, dann kann man sagen, dass der Schulbesuch eines Ministerialbeauftragten dem Unterrichtsbesuch gleichkommt, den der Chef (Ich) bei den KollegInnen mache. Oberflächlich mag man monieren, dass ja der Unterricht nur ein klitzekleiner Ausschnitt aus der Tätigkeit ist, die eine LehrerIn ausübt. Aber auch aus meiner Perspektive kann man hier viel mehr sehen und erkennen, als nur, dass der Kollege seinen Unterricht gut plant, magische didaktische Experimente vollführt usw.

Also, was ich in einer Stunde sehen kann – Auswahl:

  • ob die Stunde einen roten Faden, also einen logischen Zusammenhang hat (Planung und Gesprächsführung)
  • welche Haltung die Lehrkraft grundsätzlich den SchülerInnen gegenüber hat
  • Wie sorgfältig er sein Material vorbereitet und präsentiert
  • Wie er mit Unruhe und Störungen umgeht (auch die gibt es manchmal, wenn ich drin bin)
  • wie er anleiten kann, den Starken und den Schwachen
  • Wie präsent er ist
  • Wie sehr ihm die SchülerInnen vertrauen
  • Wie gut SchülerInnen mit Methoden und Inhalten vertraut sind
  • Wie gut er sein Fachgebiet beherrscht (ist nicht gleichbedeutend mit „alles wissen“)
  • Wie gut er improvisiert, wenn die Stunde nicht oder nicht gut vorbereitet ist

Das alles geht über die Einzelstunde deutlich hinaus.

Dazu kommt, dass ich merke, wie die KollegIn außerhalb des Unterrichts über die Kinder spricht und über sich und seine Arbeit. Ich erkenne einiges daran, wie man mit mir über Probleme mit SchülerInnen spricht. (Es geht nicht darum, dass jemand NIEMALS Probleme hat und alles meistern kann) Manche KollegInnen haben mit den Augen gerollt, wenn sie zu mir kamen mit einer „rechtlichen“ Frage und ich sie zurückfragte, was sie denn pädagogisch entscheiden würden.

Und überhaupt umfasst die Beurteilung ja noch so Vieles mehr. Und ja, manches sieht man nicht so ohne Weiteres – da Missmanagements aktiv nachschauen: Elternarbeit, außerschulische Aktivitäten, Zusammenarbeit.

Umgemünzt denke ich, kann der MB abschätzen, wenn er mit den KollegInnen redet, wie ich als Chef ihnen gegenüber bin. Und er wird mich einschätzen können von den Malen, die ich mit ihm rede. Und ja, ich vertraue ihm da.

Was meinen Umgang mit dem Schriftverkehr angeht, werde ich mehr Arbeit und Orga und Sorgfalt reinstecken. Da komme nicht umhin und brauche nicht rumheulen.

Der Tag des Besuchs war lang und am Ende das Gespräch mit ihm unter vier Augen zu kurz. Eine Ergänzung wird es dieser Tage geben. Wie gesagt, ich sehe es überraschend gelassen. Gelassen, weil ich für mich weiß, dass da nichts ist, was ich nicht noch lernen kann.

Bilder des Tages

Ich war wieder essen. Gehen Sie doch auch mal zum Thai Food II. Ist einfach gut.

wasmachteigentlichderchef 2022-02-08

U-Bahn. U-Bahn zurück, dann zum Teil mit VAG-Rad, weil die U-Bahn ein Türenproblem hatte.

Erledigte Aufgaben

  • Stunde Unterricht
  • Beurteilung eröffnet
  • Briefing geschrieben
  • Absprachen zu Konferenzen
  • Teilzeitanträge sortiert
  • Ablage aufgeräumt
  • Schreibtisch aufgeräumt
  • Unterschriften
  • gestern verleugnetes Telefonat geführt
  • man bittet mich, nicht mehr dem Oberbürgermeister zu schreiben
  • Kaffeemaschineneinstellung gefunden, die mich nicht umbringt
  • Gespräch zum Erasmus-Programm

Morgens von der Sekretärin angesprochen worden: Ob ich das gesehen hätte, am Rande des Schulgeländes hätte ein Lastwagen Müll abgeladen, mitten da, wo die Schüler bald kommen würden. Und sie hätten dann mit dem Feuerlöscher dagestanden und gefilmt. Ob das wohl ein Kunstprojekt sei.

Als ich am Ort des Geschehen eintraf, fröhliche Arbeiter der Stadt. Man erklärte mir, dass sie mit dem Müllwagen unterwegs waren, als sie plötzlich Rauch bemerkten aus dem Wagen. Dann, so die Auskunft, sei die Order, eine Nebenstraße zu finden, den Müll abzukippen und zu löschen. Dies habe man schon getan. Es sei schon ein anderer Wagen beordert, der den Müll wieder aufklaube. Ob ich nicht ein paar Nachsitzer hätte, die helfen könnten. Ich bot ihnen 300 Nachsitzer an, mindestens. Sie alle hatten das, also einen kokelnden Müllwagen, schon mehrfach erlebt.

Weil ich runterfahren musste und keine Lust aufs Kochen hatte, noch schnell raus aus der Wohnung und die Straße runter und rein in die Brauereigaststätte.

Zwei Rotbier und ein Bauerngröstl, offenbar Rest vom Sonntag, weil mit geschnittenen Kloß und Schäufele-Fleisch. An der Hast, mit der ich die Biere kippte, gemerkt, dass vielleicht der MB-Besuch morgen doch nicht spurlos an mir vorübergeht wie ich es gern hätte.

Auf dem Heimweg noch beim Kiosk und Hermes-Shop Gencebay vorbei. Nachtisch geholt, der für jemanden wie mich gemacht war: Einem Mann, der den ganzen Tag im Bergwerk gearbeitet hat.

#wasmachteigentlichderchef 2022-02-07

Mitgenommen worden, bisschen zu Fuß. Bahn auf dem Rückweg. Irgendwo auf dem Rückweg meine Mütze verloren, vielleicht liegt sie im Büro, hoffentlich. Doof. Montag.

Erledigte Aufgaben

  • Stunde Deutsch
  • Stunde Sozialkunde
  • Stunde Schreibtisch aufgeräumt
  • Stunde Herzrasen wegen des (der) Espressos (i) aus der neuen Kaffeemaschine
  • Gespräch Klassenleitung und Sozialpädagoge
  • Formular erstellt für Teilzeitler, rumgeschickt
  • verschiedene Emails
  • Gespräch Hausmeister
  • nach Konzentration gesucht
  • von der Sekretärin am Telefon verleugnen lassen
  • Papierkram für München aufgesetzt
  • Klassenkonferenz am Nachmittag
  • Unterschriften des Tages
  • Unterricht vorbereitet für morgen
  • längeres Gespräch mit Kollegin über Schulleiterwerden und ob das wirklich so gut ist (über jemand anderen)
  • Email aus dem Bürgermeisteramt bekommen, weil ich neulich ja mal wieder wütend war und geschrieben habe; Grundton: „Jetzt hammse sich mal nicht so – wir sind doch dran, das geht nicht so schnell, wie Sie sich das immer vorstellen.“ Antwort zu einem Problem, was sicher seit drei Jahren akut ist
  • vorgenommen: Morgen mache ich meine Bürotür mal wieder zu

Foto des Tages

Waschtag ist normal am Wochenende, aber nicht mal da komme ich zu was aktuell – Fischerkurs und so. Also heute am Montag. Leben wenig aufregend grad. Wenigstens war es heute morgen schon hell, was vielleicht auch daran lag, dass ich spät dran war.

#wasmachteigentlichderchef 2022-02-02

Bahn, zurück teilweise zu Fuß, dann Roller. Zu warm für die Jahreszeit. Später am Abend Fahrrad und Roller.

Erledigte Aufgaben

  • geschaftelt, Dokumente hochgeladen
  • geredet
  • zwei Stunden Deutsch
  • mehr geredet
  • viele Emails geschrieben
  • zwei Stunden Schulleitertagung online
  • kurz nach Hause um Pipi zu machen
  • wieder los, zum Essen verabredet
  • geredet
  • gegessen
  • gelacht
  • getrunken
  • Der Freund sagt immer noch (seit 2007), ich arbeite zu viel
  • mehr getrunken
  • gelacht
  • heim
  • was ins Internet geschrieben

Zwei Tragödien heute:

  1. Netzwerk der Schule wurde eventuell sabotiert durch Virus oder Trojaner
  2. Kaffeemaschine in der Schulleitung / Sekretariat hat den Geist aufgegeben

Kein blöder Witz darüber, was uns mehr erschüttert hat.

Fotos des Tages

Restaurant Amazonas, Bogenstraße, Nürnberg