Schulisches Schreiben im DU – Ideen zur Erörterung 9. Klasse und darüber hinaus

Ich habe letzte Woche den Zuschlag bekommen, für eine Zeitschrift einen Artikel zum Thema „Googlemaps im Geschichtsunterricht“ zu verfassen. Das hat mich sehr gefreut. Als Vorgabe wurde mir mitgeteilt, sollte der Artikel nicht länger als 5 Druckseiten werden.

Ich habe mir jetzt von meiner Frau einen Wochentag aussuchen lassen, an dem ich diesen Artikel verfasseb werde. Bei 5 Seiten Text dürften 4,5 Stunden ausreichen, vielleicht ist meine Frau großzügig und ich darf 5 Stunden schreiben. Wenn es dann soweit ist, werde ich mich hinsetzen, das Handy und den Computer ausschalten, den Duden als einziges erlaubtes Hilfsmittel neben mein liniertes Papier legen und meinen Artikel schreiben.

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Kreatives Schreiben im DU 4 – Einfach mal so in den Goethe kritzeln

Habe in den Ferien aufgeräumt und eine dicke, alte Mappe lag schon in der Papiertonne – habe sie dann noch mal rausgefischt, weil ich gemerkt habe, dass da eine Sammlung meiner Ideen und Ausführungen zum Kreativen Schreiben bis 2005 drin lagen. Mir war gar nicht klar, dass ich die noch hatte.

Daher hier mal meine älteste Sache. Stammt von 1998. Einsatzjahr im Referendariat, Würzburg, Unterrichtssequenz „Computereinsatz im Deutschunterricht“, ein Debakel, u.a. weil ich keinen Termin im Computerraum bekam. Ich musste also meinen Zweitrechner (einen 486er mit 40 MHz) mit in die Schule nehmen, in der Bahn, von Nürnberg nach Würzburg. Dort konnte ich ihn dann im Unterricht hie und da mal einsetzen.

In einer Gruppenarbeitsphase zur Lyrik in einer 8. Klasse saß Harald, der eher zu den schwierigen Schülern gehörte, nur herum und langweilte sich. Ich hatte Angst, dass er irgendwann das Stören anfing. Also fuhr ich den Rechner hoch, rief das Gedicht „Beherzigung“ von Goethe auf und sagte ihm, er solle das mal lesen und ich wolle später seine Gedanken dazu wissen – er solle sie einfach aufschreiben.

Also nahm er sich das Gedicht vor und fügte fleißig nach jeder Goethezeile seine Gedanken ein. Ich weiß, vielleicht nicht so der Burner, aber für mich war das eine tolle Sache – und auch im Rückblick seltsam berührend. Harald und Goethe – ich weiß nicht, ob das je wieder zusammen gekommen ist. Und ich habe wahrlich schon Dümmeres gehört über Gedichte von vermeintlich schlaueren Menschen.

Und so ging das Gedicht von Goethe

 

Beherzigung

Ach, was soll der Mensch verlangen?

Ist es besser, ruhig zu bleiben?

Klammernd fest sich anzuhangen?

Ist es besser, sich zu treiben?

 

Soll er sich ein Häuschen bauen?

Soll er unter Zelten leben?

Soll er auf die Felsen trauen?

Selbst die festen Felsen beben

 

Eines schickt sich nicht für alle!

Sehe jeder, wie ers treibe,

sehe jeder, wo er bleibe,

und wer steht, daß er nicht falle.

 

Und das hat Harald am Computer draus gemacht. „Kreatives Schreiben im DU 4 – Einfach mal so in den Goethe kritzeln“ weiterlesen

Was Nüchternes zum Thema Noten

Sollte eigentlich bei dem vorangegangenen Post zum Thema Korrigieren stehen, das war dann aber zu lang.

Ich hab das mal Studenten vorgerechnet. Nicht als Klagelied, sondern als Hinweis, den Beruf auch mal von der professionellen Seite zu sehen, die es erfordert, dass man Routinen entwickelt – auch in Bezug auf die Stundenvorbereitung.

Rechnung.

3 Deutschklassen im Schuljahr. Durchschnitt (an der Realschule): 29 Schüler.

Bedeutet pro Schulaufgabenphase: 87 Schulaufgaben.

Vier Schulaufgaben im Jahr (Klasse 5-8): 348 Schulaufgaben zum Korrigieren.

Am Gym gefordert, ich verpflichte jeden Schüler bei neu eingeführten Schulaufgabenformaten: Probeaufsätze. Früher zwei pro Schulaufgabe – heute nur noch ein Probeaufsatz.

Also alles mal 2: 696.

Also korrigiert man jeden Tag grob 2 Aufsätze – auch in den Ferien, an den Wochenenden usw.

Jede Schulaufgabe ist eine Note: 348.

In Bayern braucht jedes Kind laut Realschulordnung im Fach Deutsch im Schuljahr 10 Noten: 4 Schriftliche und 6 Mündliche.

Das sind also, im Fach Deutsch mit drei Klassen: 870 Noten. In einem Schuljahr.

Neben den drei Deutschklassen habe ich dann noch mit voller Stundenzahl etwa 6-7 Klassen in Geschichte. Das macht 696-1044 Noten mehr, da ich in den zweistündigen Fächern mindestens 4 Noten pro Schuljahr brauche, pro Schüler. In der Regel macht man 6 Noten pro Schüler, um die *,5 Kante zu vermeiden, die bei 2 Noten/Halbjahr oft vorkommt.

Sind zusammen 1566 Noten, pro Schuljahr. Oder 1914. Wenn ich mich nicht grob verrechnet habe.

Also über 1500 Einzelnoten, pro Jahr. Gefordert, laut Schulordnung.

In etwa also mache ich jeden Tag vier Noten, grob gerechnet. Von Montag bis Sonntag, an Wochenenden und in den Ferien.

Und bis dahin habe ich noch keine einzige Stunde Unterricht vorbereitet oder gehalten.

Stand meiner Berechnung: 15. Mai 2012

Deutsch – leicht gemacht 8: Vormärz Infoblatt

Dieses Infoblatt ist mir noch in die Hände gefallen. Ich habe es grad noch ein wenig geschliffen. Dieses Jahr habe ich es seltsamerweise nicht verwendet. Aber es ergänzt das bisherige Material ganz gut.

vormaerz-infoblatt

Reflektion des Ganzen:

  • ein AB, welches für eine Veröffentlichung gedacht ist, macht drei Mal mehr Arbeit als eins, welches nur im Unterricht eingesetzt wird (Ist das jetzt ein Vorteil? Und wenn ja – für wen?)
  • die Veröffentlichung (also der Moment, in dem man auf „publish“ klickt) benötigt großes Selbstbewusstsein oder Verblendung oder eine Mischung davon
  • das Veröffentlichte hinterher zu lesen, macht nicht zufriedener

Daran könnte es liegen, dass Lehrer so wenig frei stellen? Angst vor dem Urheberrecht ist nur ein Teil davon. Wesentlich auch, was ich vom Schulbuchschreiben und -benutzen her kenne:

  • Ich weiß am Ende genau, was ich mit dem Geschriebenen will – aber ich bin nie sicher, ob das auch so rüberkommt.
  • Ich weiß, dass alles, was ich schreibe, auch immer eine Interpretation enthält, ein Gewicht, eine persönliche Note, eine Auswahl – den Rahmen dafür kann ich aber nicht/nur schlecht mitgeben

Deutsch – schnell gemacht 7,5 : Das vergessene Arbeitsblatt

Da war doch noch was….Das Arbeitsblatt. Also die ersten beiden Seiten sind’s, dritte Seite die Einstiegsfolie. Das Aufgabenfeld habe ich frei gelassen, weil da sicher jeder so seine Fragen hat.

heine_buechner_vormaerz

Ich habe wie gesagt, den Hessischen Landboten noch im Zusammenhang mit der Occupy- und 99%-Bewegung, ebenso mit Anonymous besprochen, weil ich doch gewisse Ähnlichkeiten sah.

Ein Arbeitsblatt – mehrere Anwendungen.