Viel zu heiß zum Kochen: Eine Gazpacho wäre die Lösung

Eigene ganz einfache Rezeptur, ich mag dabei Gemüsewürfel, zwei Personen:

4 Tomaten, mittelgroß, ohne die Kerne
(aus dem Garten)

 

 

 

 

 

 

 

1 Paprika

 

 

 

 

 

 

 

zwei kleine Gurken, oder eine große, ohne Kerne

 

 

 

 

 

 

 

ein Stück Zucchini aus dem Garten, weils weg muss

 

 

 

 

 

 

 

Ein Liter Tomatensaft, Kräuter aus dem Garten (Oregano, Salbei, Thymian), Salz, Chili,
eine halbe Zitrone

 

 

 

 

 

 

Knoblauch nicht vergessen

 

 

 

 

 

 

 

Ergänzungen: Sucuk, weilse noch da ist

 

 

 

 

 

 

 

Bisschen angebraten, in den Teller, Suppe drauf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Achja, habe noch einen Mozzarella gefunden, den ich reingewürfelt habe.

Was auch geht: Brot (dies wird auch oft IN die Suppe getan, um sie anzudicken) – ich brate es ab und an in Olivenöl und gebe als große Coutons hinzu. Ansonsten ist wohl jedes andere Gemüse auch in Ordnung, so lang es roh gegessen werden kann.

 

Anständig essen – Karen Duve

Bin schon länger ein Karen Duve Fan und wurde auch immer wieder überrascht von den jeweils neuen Tönen, die ich in neu erschienen Werken von ihr entdecken konnte.

Fing ich an mit dem Regenroman und Dies ist kein Liebeslied, bei dem ich jedes Mal mehrere Passagen öfter lesen musste – nicht, weil ich sie nicht verstand, sondern weil sie dermaßen vollgestopft waren mit bitteren und bösen Passagen, die sich in Nebenbemerkungen, Andeutungen, Abschweifungen ergingen, dass erst mehrfaches Lesen alle Facetten wahrnehmen konnte. Allein die ersten sechs bis acht Seiten von Dies ist kein Liebeslied ist ein Parforceritt (wo habe ich nur dieses Wort her?) durch die Gedankengänge einer jungen Frau, die nach London aufbricht, um die Liebe ihres Lebens zurückzugewinnnen. Im Flugzeug sitzend reflektiert sie nicht nur über ihre Situation, sondern, um nur ein Beispiel zu nennen, überlegt, welche Musik nun am besten zu einem Absturz ihre Flugzeugs passen würde. Ich sitze auch beim wiederholten Lesen dieser Stelle glucksend vor dem Papier.

Auf einer Lesung der hiesigen Literaturtage vor ein paar Jahren konnte ich sie dann noch hören und es war ein perfektes Zusammenspiel. Ihre leicht unterkühlte Stimme, die fehlenden Erklärungen zum Roman und dann der Vortrag des Textes waren immens eindrucksvoll – vor allem, weil man in einem Publikum saß, dass irgendwo zwischen Lachen und dem Gedanken schwankte, ob man lachen darf.

Las ich dann Weihnachten mit Thomas Müller. Einer tollen Weihnachtsgeschichte um einen Kleinen Teddybär, der in Hamburg verloren ging. Nicht nur, dass ich die Locations kannte aus meiner eigenen Kindheit und Jugend (Hamburger Innenstadt). Und ich las und las und dachte, dass irgendwann dieser Karen-Duve-Ton hoch kommt. Aber nichts weiter als eine tolle Weihnachtsgeschichte. Eine, die ich auch schon in der Schule vorgelesen habe.

Las ein paar kurze Erzählungen.

Schenkte meiner Frau dann Anständig essen – und las es selbst. Der Ausgangspunkt ist einfach: Eine Art Selbstexperiment, zwei Monate bio ernähren, zwei als Vegetarier leben, zwei als Veganer, zwei als Frutarier. Darüber schreiben. Das Motiv lag natürlich in dem doppeldeutigen Begriff des „anständigen“ Essens, also der moralisch-ethisch richtigen Weise der Nahrungsaufnahme, speziell unter Vermeidung der Ausbeutung, Quälerei und massenhaften Tötung von Tieren.

Ich hatte gehofft, dass der alte Karen-Duve-Ton wiederkommt und er war auch vorhanden, aber es ist kein launisches Buch geworden, von einer Autorin, die ohne Cola und Gummibärchen nicht leben konnte – nach eigener Einschätzung. Vielmehr ist es ein gut recherchiertes, persönliches und aussagekräftiges Buch entstanden. An deren Ende steht letztlich keine Rechtfertigung des eigenen (unveränderten) Ess- und Konsumverhaltens, sondern man nimmt der Autorin ab, dass sie hier eine Wandlung durchmachte, die nicht auf das „Ja, ich weiß, aber…“ hinaus läuft, sondern auf eine erfreulich differenzierte Antwort auf die Frage, wie man anständig essen kann – und eigentlich mehr noch: wie man anständig leben kann in einer Zeit, in der das eigene Konsumverhalten unmittelbare Auswirkungen nicht nur auf die Umwelt, sondern auch dadurch auf die Lebensbedingungen anderer Menschen hat.. Dass sie hierbei keine grundsätzliche und dogmatische Überzeugung abgeliefert wird, rundete für mich das Ganze am Ende ab. Sie formuliert einige Punkte, die sie für sich aus ihrem Experiment gezogen hat, steckt dabei aber auch Grenzen fest, wo sie selbst zugibt, dass hier nichts in ihrem Verhalten ändern möchte.

Unterm Strich also ein Buch, was ich genossen habe und welches mich nicht ganz so unberührt lässt. Auch meine Frau wird es freuen.

Interview FAZ.net mit Karen Duve

 

httpv://www.youtube.com/watch?v=SEOrMc9rXeE

 

Bild aus der Augsburger Allgemeinen

Die Ernte beginnt – Zucchini liegt vorn

Der Garten erreicht langsam seinen Vegetationshöhepunkt und dabei explodiert logischerweise zuerst der Kompost, auf dem Zucchini gepflanzt wurde. Wir müssen uns langsam Gedanken machen, wie wir der Frucht Herr werden. Gestern kamen wir auch auf die verzweifelte Idee, einen Korb aufs Gartentor zu stellen und den vorbeiziehenden Wanderern Gemüse anzubieten.

Das beste aber sind ja immer noch Rezepte und das Selbstvertilgen.

Variante 1: Gemüsenudeln

Das Besondere: statt Sahne wird in die Soße Sojacreme gegeben, welches ich dann doch im regionalen Supermarkt entdecken konnte, in der Ecke, versteckt. Das Gemüse in Streifen schneiden und andünsten. Danach Safran hinzugeben und kurz mitdünsten. Sojacreme und Brühe 50/50 hinzugeben (hier für zwei Personen: 125ml je). Weiterköcheln lassen nach Geschmack, mit Nudeln mischen, fertig.


 

Variante 2: Antipasti

Im Sommer eine wahnsinnig leckere Geschichte. Dazu einfach das Gemüse in dünne Scheiben schneiden und in mäßig Öl anbraten. In einer Schüssel oder Auflaufform dann schichten und mit Öl beträufeln. Ich gebe noch Knoblauchscheiben hinzu und eine Mischung der Kräuter, die im Garten wachsen: Salbei, Oregano, Thymian, Zitronenmelisse.

Das kann man einfach zu Brot essen oder auch wieder mit Nudeln – kalte Beilage zu Nudeln essen wir gern im Sommer, wenn alles andere so anstrengend ist.

 

PS: Sojacreme ist wirklich eine gute Alternative zu Sahne. Ich benutze es mittlerweile auch für das Anmachen von Salaten, z.B. Gnocchisalat. Es schmeckt besser als gefürchtet, ist magerer und irgendwie besser als die Magersahnen, die es mittlerweile überall gibt.

Ich wollte mal über Bier bloggen

Vor einiger Zeit habe ich mal einen Thread mit „Bier und Fisch“ überschrieben und bin leider nur bis zum Fisch gekommen – habe das Bier völlig unterschlagen. So ziellos mir das Bloggen auch vorkommt, so trug ich doch die Idee des Bier-Artikels mit mir herum. Also…

Alternative Titel:

– „Reisender, kommst du nach Bayern“

– „Reisende, meidet Bayern“ (Tucholsky)

– „it’s nice to be a preiß, but it’s higher to be a bayer – and the highest rank, is to be a middle-frank“

Mich verschlug es Ende 1990 nach Würzburg – und erst nach meinem Umzug wurde mir klar, dass das in BAYERN liegt. So viel Outing muss sein. Meine Geografiekenntnisse sind / waren echt mies – oder, vielleicht entschuldigt dies einiges: mir wars damals auch erst egal. Später eigentlich auch.

Nach meiner Geburt und dem Aufwachsen in Hamburg, dem Feinschliff in der Nähe von Köln, war Würzburg lediglich eine weitere Station in Richtung Süden. Mittlerweile habe ich noch 11 Jahre in Nürnberg gewohnt und bin aktuell auf’s Land gezogen – genauer: in’s Nürnberger Land. Südlicher soll’s eigentlich nicht mehr werden. Bis Regensburg geht noch mein Vorstellung von gutem Leben und geht dann erst südlich der Alpen weiter. Entschuldigen Sie, Herr Rau.

Ein Ding, was die Gegend hier wirklich ausmacht, ist eine ziemlich hohe Brauereidichte. Dabei sollte man anmerken, dass die meisten dieser Brauereien in Privat-/Familienbesitz sind, es sich also im positivsten Sinn nicht um Industriebier handelt, was da herauskommt. Und man muss keine großartige „Touristen-15-Brauereien-an-einem-Tag-Tour“ machen, um diesen Reichtum zu erleben. Man setzt sich einfach auf sein Fahrrad.

Und, wenn ich losradle, dann erreiche ich z.B. etwa 7 Brauereien innerhalb von 30 Minuten, die meisten mit dazugehörigen Gaststätten:

– Dreykorn in Lauf

Bub in Leinburg

Wiethaler in Neunhof

Wolfshöhe in Neunkirchen

Kanone in Schnaittach

Enzensteiner in Enzenreuth

Klosterbräu Weißenohe

Und damit nicht genug. In jedem durchschnittlichen Getränkemarkt der Gegend bekomme ich einen Durchzieher durch das, was man hier allgemein das „fränkische Landbier“ nennt. Die Liebe zum Landbier geht soweit, dass sich in Nürnberg und Fürth sogar ein Betrieb mit dem Namen „Landbierparadies“ begründet hat. Und in die Musik hat dieser Hype auch schon Einzug gehalten

httpv://www.youtube.com/watch?v=DFPbCyaxsXw

Es war schon hell, als ich in einer fremden Stadt um die Ecke bog
Da war eine Kneipe, die mich magisch in ihr Inn’res zog
Doch gab es hier nur fremdes Bier, ich war allein.

Da saßen Leute mit roten Augen und mit wirrem Haar
Und aus der Jukebox erklang Musik, die laut und heavy war
Sie gaben mir von ihrem Bier, ich musste spei’n

In der Regel ist ein Landbier hierzulande eine Dunkles (dunkelbraun bis rot), welches – das sei euch Nordlichtern gesagt – nicht unter 0,5 ausgeschenkt wird. Also fragt bitte nicht nach einem „kleinem Bier“. Achja, und wenn ihr eine „Maß“ wollt, fahrt weiter nach München.

Ich selbst trinke es am liebsten aus dem Steinkrug, den man in einigen Landgaststätten bekommt. Und eigentlich muss man dazu eine der fränkischen Köstlichkeiten essen: Bratwurst und Kraut oder ganz einfach ein Schäufele. Ich bevorzuge i.d.R. letzteres, denn nichts ergänzt eine Halbe besser. Außerdem ist’s eine gute Grundlage für die zweite Halbe.

Und, falls es nicht deutlich geworden ist: ich habe mich eingelebt. Ich kann mir manchmal gut vorstellen, an der Küste zu leben, irgendwann, aber es gäbe doch einiges, an das ich gern zurückdenken würde.

Solltet ihr mal in Nürnberg sein und wenig Zeit haben, geht ins Schanzenbräu – ein Brauerei, die 2007 im (alternativen-multi-kulti-1.mai-demo-)Stadtteil Gostenhof eröffnet hat. Hier gibts ein schönes Rotbier. Solltet ihr mehr Zeit haben, fahrt in die Fränkische Schweiz, von Nürnberg aus nach Osten und Nordosten.

Gräfenberg, in der Fränkischen Schweiz, hat übrigens auch leckeres Bier, wie ich heute Mittag beim Fischen merkte, als mein Fischerkollege mir eine Flasche Lager rüberreichte.

Im Hintergrund übrigens die Pegnitz. Gutes Forellengewässer, aber das habe ich ja schon mal gebloggt.

Es gibt einfach so Tage, da scheint einem das gute Leben aus jedem Knopfloch.

Für die heißen Tage: Frisches Tomatenpesto

Die Zugriffszahlen auf einen Blog steigen in letzter Zeit ganz schön an. Anhand der Statistiken sehe ich, dass vor allem Leute, die Infos über iPads, Jailbreak, XBMC oder Tafelbilder hierher geraten. Ist das das Geheimnis eines gut gefüllten Besucherzählers?

Wurst.

Apropos. Es kommen grad wieder die heißen Tage und man packt die Rezepte aus, die weder beim Kochen noch beim Verzehr größere Schweißausbrüche produzieren. Und daher gab’s gestern hier frisches Tomatenpesto. Wunderbar.

Die Grundzutaten wie im herkömmlichen Pesto (hier mal für zwei Personen):

  • Pinienkerne 75-100gr, je nach Packungsgröße
  • frischer Parmesan, 70gr. , solala halt
  • Olivenöl, nicht zu knapp

Dazu aber

  • frische Tomaten, etwa 600-800 gr.
  • Basilikum
  • Tomatenmark
  • Balsamico-Essig
  • Zucker, EL
  • Pfeffer, Salz
  • 1 frische Chili

Ergänzt werden kann es mit

  • frische Paprika
  • Ajwar
  • Rotwein
  • Nüssen statt Pinienkernen

Zubereitung ist denkbar einfach: bei den Tomaten den Strunk raus schneiden, den inneren Glibber entfernen. Dann alle Zutaten quasi in den Mixer (ich nehme den Zauberstab, bzw dazu den Zerkleinerer), würzen, und los gehts. Das gibt ne schöne Schüssel voll. Dazu einfach Nudeln nach Geschmack kochen und den restlichen Parmesan reiben. Wenn es vorher noch im Kühlschrank steht, ist es erfrischender.