Nachtrag, Berichtigung zu: Wer bin ich?

Ich muss noch etwas nachreichen.

Eine kleine Berichtigung. Der Blog, von dem ich sprach, ist gar kein Fan-Blog von frei.wild, sondern ein allgemein gehaltener Blog „Zum Schutz unserer Heimat, Kultur und Tradition“. Hier fand sich ein Artikel über Thomas Kuban/frei.wild und darin mein Bild mit dem genannten Hinweis. In den Kommentaren unter dem Beitrag fanden sich dann viele Beiträge sogenannter Fans – daher mein Irrtum. Nachdem ich da ein wenig gelesen hatte, verspürte ich wenig Lust weiter zu blättern.

Ein Kommentator wies allerdings auf die Sache mit dem Pseudonym hin – wurde dann aber gleich angegriffen als jemand, der „das linke Gesindel verteidigen will“.

Heute bei Facebook habe ich noch einen Account entdeckt mit dem Namen „Anti Thomas Kuban“.

Bisher bin ich beruhigt, dass sich niemand auf meine FB-Wall verirrt hat. Was bei M.I.A. abging, ist wahrlich sehr bezeichnend.

Typische Suchbegriffe, mit denen man zwischen Oktober und Dezember 2012 auf meinen Blog traf:

– thomas kuban lügner

– thomas kuban befangen

– wer ist thomas kuban

– thomas kuban wer is (!) das

Und jetzt gleite ich wieder in meine behagliche Halbanonymität.

——————————————————————————

Aber vorher möchte ich auf folgende Seite hinweisen:

www.filmfaktum.de

Hier erfahren Interessierte alles rund um das Filmprojekt „Blut muss fließen“ von Thomas Kuban. U.a. eben auch die Sache mit dem Pseudonym.

 

PS: Und ja, ich weiß, dass es das Blog ist – ich krieg das aber einfach nicht geschrieben, keine Ahnung warum.

Wer bin ich? Und wenn ja: Wer bin ich?

1. Frei.wild wird ausgeladen. Kraftklub und Mia boykottieren die Preisverleihung, weil sie nicht mit einer „Rechtsband“ zusammen auf der Bühne stehen wollen, geschweige in einer Kategorie geehrt.

Die Verantwortlichen des Echo-Preises rudern also zurück. Man kann es ausführlich nachlesen.

Einen ausführlichen Beitrag lieferte Roland Sieber schon im November 2012.

Was hat das mit mir zu tun? Ich merke diese Meldung a) bei den Zugriffszahlen auf meinem Blog und den Suchbegriffen b) bei den Zugriffszahlen auf die Homepage meiner Schule und den Suchbegriffen dort.

2. Die Diskussion, so las ich auf Zeitonline, erinnert an Sarrazin und sein unseliges Buch.

Ja und wahrscheinlich wird man mir vorwerfen, ich hätte frei.wild nicht gehört/gelesen und könnte daher kein Urteil fällen – falsch. Ich habe mal gegoogelt und dies gefunden

„Südtirol, wir tragen deine Fahne,
denn du bist das schönste Land der Welt,
Südtirol, sind stolze Söhne von dir,
unser Heimatland, wir geben dich niemehr her.
Südtirol, deinen Brüdern entrissen,
schreit’s hinaus, dass es alle wissen,
Südtirol, du bist noch nicht verlorn,
in der Hölle sollen deine Feinde schmorn.“

Was soll ich da noch interpretieren und falsch verstehen? Und mehr muss ich sicher nicht hören.

3. Ich bin Geschichtslehrer und enthalte mich der Nazi-/Hitler-Vergleiche. Ich versuche eigentlich auch meinen Schülern beizubringen, dass die Jahre 1933 bis 1945 sich nicht durch die Personen Hitlers, Goebbels oder Görings erklären lassen. Ich versuche darauf hinzuweisen, dass die in der zweiten und dritten Reihe eher die sind, vor denen man sich fürchten muss.

Personen/Gruppen wie Sarrazin und frei.wild eben.

Ich erkläre zudem, was „rechts“ bedeutet und „rechtsradikal“ und „rechtsextrem“. Und hoffe, dass sie ihr Selbstbewusstsein aus anderen Quellen speisen.

4. Warum mich das was angeht? Ich habe neulich ein Foto von mir auf einem Fan-Blog von frei.wild gefunden. Es zeigt mich auf einer Abschiedsfeier eines Schulleiters.

Mit diesem Bild will man zeigen, dass der Journalist Thomas Kuban, der seit vielen Jahren verdeckt in der Naziszene auf Konzerten von Neonazis-Bands recherchiert, nun „enttarnt“ sei. Genauer: „seine linke Fresse kann er nicht mehr verstecken“.

Warum also taucht ein Bild von mir dort auf? Weil ich denselben Namen trage – sein Pseudonym ist mein Name. Und er war interviewt worden und hatte über frei.wild gesprochen.

5. Ich merke immer wieder, wie gesagt, an den Zugriffszahlen und den Suchbegriffen, dass wieder ein aktueller Bericht im Fernsehen war. Man spricht mich an, vorsichtig. Manche glauben, ich lebe gefährlicher dadurch. Andere haben so einen komischen Blick drauf, an dem ich mittlerweile schon vorher weiß, worauf das Gespräch gleich hinauslaufen wird.

Die im Fan.blog haben ihre Enthüllung genossen. D.h. sie sind der Überzeugung, dass ein und dieselbe Person tagsüber in der Schulleitung einer bayerischen Realschule sitzt, nachts dann zu geheimen Orten fährt, um mit einer Knopflochkamera Aufnahmen von Rechtsrock-Konzerten zu machen. Dass ein und dieselbe Person Filme macht über das Phänomen Nazirock und gleichzeitig mit Schulbücher schreibt für die bayerische Realschule.

Wirre Welt.

6. Ich habe, als ich das erste Mal meinen Namen im Fernsehen hörte, dem WDR geschrieben und gefragt, wie man auf Pseudonyme kommt. Man erklärte mir, wenn ich mich recht erinnere, dass man sich eben einen Namen zurecht legt, den dann im Internet sucht und wenn der häufiger auftaucht, dann nimmt man ihn.

War überraschend für mich. Ich surfe seitdem regelmäßiger meinem Namen hinterher. Und es gibt mich ganz schön oft.

7. Ich bin Thomas Kuban.

8. Wichtige Nachbemerkung.

5 Minuten Schulleitung – Risikofaktoren

Impressionen.

Das erste Halbjahr ist zuende, am Freitag gab es Zeugnisse. Bedeutete für mich und das Stundenplanteam neue Arbeit. Die Anfangsphase war gut, es lief reibungslos. Und ich wurde überheblich und übersah einige Fehler. Am Donnerstag verteilten wir die Pläne, am Freitag saß ich die ersten drei Stunden am Computer und versuchte zu retten, was zu retten war. Danach lag ein neuer Plan vor – hoffentlich passt es. Er muss die nächste Woche überstehen.

Am Montag der Woche durfte ich die ersten Konferenzen halten – mein Chef war aushäusig dienstlich gebunden. Drei am Stück: Probezeit, Zeugniskonferenz für alle Klassen, Allgemeine Konferenz. Hatte Schiss, ging aber ganz gut.

Davor die Woche hatten wir Ferien. Eine Woche. Davon war ich drei Tage in Köln, traf zwei alte Freunde und hatte, das war der eigentlich Anlass, ein Arbeitsgespräch in Verbindung mit einem neuen Nebenprojekt. Zwei Tage hatte ich Ferien, dann setzte ich mich freitags an den Stundenplan.

Als ich im Januar krankgeschrieben wurde, sagte mein Arzt, ich sollte mir keine Sorgen machen, aber der Blutdruck sei etwas hoch. Er wüsste nicht, ob das mit der Infektion zusammenhinge. Ich solle das einfach mal im Auge behalten. Also kaufte ich ein einfaches Blutdruckmessgerät für das Handgelenk. Alle paar Tage zeigten sich normale Werte. Zwei Stunden nach der Konferenz vom Montag, als ich schon lang daheim war, zeigte das Display einen Druck von 145 zu 100 und einen Ruhepuls von über 90.

Ich habe seit vier Tagen nach einer Stunde am Schreibtisch einen stechenden Schmerz in der rechten unteren Schultermuskulatur – dem kann ich entgehen, wenn ich die Maus mit links bediene und im Unterricht das Schulbuch links halte.

Ich blogge nur noch Schulleitungsposts.

Am letzten Mittwochabend startete ich abends den Computer und als ich das Stundenplanprogramm öffnete und meinte, ich wolle noch mal sehen, ob da nicht noch was besser ging, hörte ich aus dem Wohnzimmer, dass ich ein perfektionistisches Arschloch sei.

Hallo, ich bin kubiwahn und ich arbeite zuviel.

PS: Wenn es jemand interessiert – mein Stundenplan:

Bildschirmfoto 2013-02-23 um 22.53.15

Ende der Ferien – auch für Schulleitung.

Also der Rechenschaftsbericht:

Meine Liste für die nächsten Tage Ferien:

  • das Leben auf die Reihe bekommen (s.u.)
  • Kurzarbeit Geschichte 10 korrigieren (fertig)
  • Test 10 Sozialkunde korrigieren (fertig)
  • Filme 9 Deutsch bewerten (mache ich gleich noch)
  • Bilder 7 Deutsch bewerten (mache ich gleich noch)
  • Schulaufgabe 7 Deutsch vorbereiten (fertig)
  • das neue Sofa durchdenken und planen (verschoben auf die Sommerferien)
  • Europlatten für das Sofa besorgen (verschoben auf die Sommerferien)
  • mehr Lampentassen basteln, mindestens zwei (eine gebastelt, verschenkt zu Weihnachten)
  • Website für den Cousin entwerfen, der einen Verlag gegründet hat (will ich schon seit einigen Jahren) (verschoben)
  • Website entwerfen für die HipHop-Dance Crew, von deren Mitgliedern ich 2/3 auf zwei Schulen unterrichtet habe (alter Plan von mir) (verschoben)
  • dabei das neue Software-Paket ausprobieren (Adobe Creative Suite 6 Design & Web Premium) (ein wenig rumgespielt)
  • mein eigenes Vegetarismus-Projekt weiter führen (Aufschnitt aufgegeben, daheim jetzt vegetarisch (ovo-lacto-pesco))
  • weiter abnehmen (nichts abgenommen, nichts zugenommen – für Weihnachten ein gutes Ergebnis)
  • d.h. auch mehr bewegen (schlechtes Wetter, wär fast golfen gewesen, fing dann zu regnen an)
  • Schulhomepage von Joomla 3.0 zurückholen auf 2.5 (3.0 war ne saudumme Idee) (steht rudimentär – Template und erste, wichtige Inhalte)
  • die liegengebliebenen c’ts des letztenMonats lesen (nur eine geschafft, aber das Zusatz-Digital-iPad-Abo bestellt, d.h. kann jetzt auf dem Tablet – auch nicht – lesen, das aber überall)
  • neues Gewürzregal zimmern (verschoben)
  • Mutter anrufen (ja)
  • ein oder zwei der Flaschen Schampus aus dem Keller mal trinken, steht ja nur rum das Zeug und an Weihnachten kommt immer eine dazu (drei Flaschen geschafft, teils auch zum Kochen)
  • die Sache mit dem GTD noch mal durchdenken (ich denke weiter nach…)
  • Medienkonzept für die Schule weiter vorantreiben (theoretisch, Konzeptionierung) (zur Hälfte geschafft)
  • Lehrplan für die Ausbildung unserer Medienscouts entwerfen und Material dafür zusammentragen (zur Hälfte geschafft)
  • Beziehung pflegen (versucht)
  • Kleiderschrank aufräumen (verschoben)
  • Fotografieren lernen (verschoben, stattdessen gelernt mit der Nähmaschine umzugehen, auch schon erste Projekte genäht; außerdem den Socken vom letzten Jahr fertiggestrickt, jetzt kommt der zweite)
  • Leben auf die Reihe bekommen. Endlich mal. (verschoben)

Morgen geht Schule wieder los. Das übliche Problem in unserem Job: keine Eingewöhnungsphase – rein und los auf 100%.

 

 

Das hat der „kubiwahn“ immer gesagt

Freitagmorgen las ich auf dem Handy eine SMS der Nacht, die mir mein technischer Freund aus Nürnberg geschickt hatte:

Schöne Grüße von Kathrin und (Kerstin?). Kathrin hat bei dir ein Referat über Wedekind „Frühlings Erwachen“ gehalten. Muss ein prägendes Erlebnis gewesen sein.

Auf meine Nachfrage, wie er denn jetzt dazu kam, die folgende Ergänzung:

Saßen in der Kneipe am Nachbartisch. Ich hörte irgendwann „Das hat doch der <kubiwahn> immer gesagt.“ Da dein Name nicht so oft vorkommt, habe ich gefragt. Sind beide 26. 

In meiner Erinnerung haben sie also 2003 bei mir Abschluss gemacht.

Es gibt selten Momente, wo man das Gefühl hat, dass das, was man im Unterricht macht, weiter reicht als bis zum nächsten Gong.

Leider weiß ich nicht, welche Weisheit von mir in Nürnberger Kneipen zitiert wird.