Der erste Roman des Jahres. Toller Krimi, der bis zum Ende fesseln kann und selbst noch in der letzten Zeile einen Tritt mitgibt. (Meine Frau meinte, das hätte es jetzt auch nicht mehr gebraucht) Originelle Ermittler-Figur, gut konstruierte Geschichte. Konnte mich gut vom Arbeiten UND von „Gotham“ auf Netflix abhalten.
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Auerhaus. Bov Bjerg
Es gibt immer wieder Bücher, die ich jenseits der 25 gelesen habe und bei denen ich sehr bedauerte, dass es sie in meiner Jugend nicht gab. Das geht mir mit Musik und Filmen oftmals übrigens ähnlich. Bei Auerhaus jedoch sehr.
Eine Schüler-WG in einem alten Bauernhaus, durchweg schräge Gestalten: eine Pyromanin, ein Selbstmordgefährdeter nach dem ersten Versuch, ein Erzähler, der sich irgendwie zurückhält, und einige mehr. Stoff für viele Geschichten, aber die eine hier vorzüglich erzählt. So dass sie nachhallt, ein paar Tage lang.
Arbeit und Struktur. Wolfgang Herrndorf (Hörbuch)
Arbeit und Struktur. Wolfgang Herrndorf.
Gelesen von August Diehl.
Als Hörbuch über Spotify.
Ein starkes Buch, stark gelesen. Letzteres merke ich immer dann, wenn ich auf der Autobahn rechts fahre und bei 70km/h von LKWs überholt werde. Sehr spannend die Auseinandersetzung mit der literarischen Arbeit, den literarischen Vorbildern oder mindestens dem Gelesenen. Das als Blog entstandene funktioniert auch so, nicht auch, sondern gerade so. Wenn (aktuell) Literatur, dann bitte. So.
Originalstimme Herrndorf/Lesung Tschick:
https://www.youtube.com/watch?v=za882b_vTzs
Diesseits des Van-Allen-Gürtels
Diesseits des Van-Allen-Gürtels. Wolfgang Herrndorf. Gesamtausgabe. Band 1.
Skurrile Geschichten, die mehrere überschneidende Namen, Motive und Handlungsstränge haben. Manches langatmig, oftmals auf einen Höhepunkt zutreibend, dann endend. Einige bekannte Motive, die in „Tschick“ wieder auftauchen.
Anhang von Band 1. Texte aus Zeitungen. Interview.
Heinrich Heine, Leder, Kälte
Seit einigen Tagen geistert mir eine Textstelle im Kopf herum und ich kann drei Begriffe bei Google eingeben und finde sie auf Anhieb:
Der Patriotismus des Deutschen hingegen besteht darin, dass sein Herz enger wird, dass es sich zusammenzieht wie Leder in der Kälte, dass er das Fremdländische hasst, dass er nicht mehr Weltbürger, nicht mehr Europäer, sondern nur ein enger Deutscher sein will. /…/ die schäbige, plumpe, ungewaschene Opposition gegen eine Gesinnung, die eben das Herrlichste und Heiligste ist, was Deutschland hervorgebracht hat, nämlich gegen jene Humanität, gegen jene allgemeine Menschenverbrüderung, gegen jenen Kosmopolitismus, dem unsere großen Geister Lessing, Herder Schiller, Goethe, Jean Paul, dem alle Gebildeten in Deutschland immer gehuldigt haben.
Heinrich Heine. Die romantische Schule. 1836. Kapitel 3.