Über Kanäle drauf gestoßen worden, die ich seit einiger Zeit besuche.
Vor allem in diesem Fall letztere Seite, auf der ein Artikel zum Thema „Bücher gegen Depressionen“ veröffentlicht wurde. Auf der Facebook Seite wurde gefragt, ob man die Liste verlängern kann. Mir fielen dazu noch zwei Bücher ein, die ich zu Beginn der 90er Jahre gelesen habe:
- Seelenfinsternis von Piet C. Kuipers (Spiegel Spezial Besprechung)
- Mars. Von Fritz Zorn. Mittlerweile mit Wikipedia-Artikel. Besprechung in der Zeit.
Und ja, natürlich habe ich damals auch die einschlägige Selbstmord-Literatur gewälzt: Ohne wirklich den Hintergrund zu erfassen – Hand an sich legen von Jean Amery. Außerdem: Vom Nachteil, geboren zu sein von E.M. Cioran; Die Anthologie „Der Selbstmord“ hg. von Roger Willemsen. Ein wenig Camus, Fernando Pessoa. usf.
Matt Haig liest sich manchmal unglaublich banal – nun, vielleicht ist „das Ganze“ mit den Gründen, am Leben zu bleiben auch banal.
Matt Haig kann aber an anderen Stellen recht bildhaft beschreiben, wie sich eine Depression mit Angststörung „anfühlen“ kann. Und die Liste mit „Prominenten, die unter Depressionen leiden oder litten“ ist doch recht umfangreich und ich ertappte mich auch beim plumpen „Wie kann so jemand depressiv sein, pffff“. An anderen Stellen wird aber ein guter Blick auf seine Ausprägung einer Depression mit Angststörung geworfen. Sein aus meiner Sicht bester Rat ist aber der Hinweis darauf, dass man nicht allein ist und nicht an einer Krankheit leidet, die nur einen selbst betrifft.
Literarisch kein großer Wurf, aber inhaltlich stellenweise überraschend und nachdenkenswert.
Das Buch wird einen Depressiven sicher nicht heilen. Vielleicht kann es den Gang zu einem Therapeuten aber erleichtern. Wenn ich recht nachdenke, kam Therapie als solche in dem Buch nicht vor.
Eine Leseprobe.