Mit dem Rad zur Schule, sehr schön frisch, habe versucht, etwas davon zu speichern. Etwas unruhige Nacht, weil jemand neben mir etwas kränkelte (kein Corona). Morgens sehr laut in der Straße gewesen.
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Schule: Die erste Hälfte der Abschlusszeugnisse unterschrieben, Unterlagen klar gemacht für zwei neue Instrumentallehrkräfte, ein Bewerbergespräch dazu geführt, Prüfungsunterlagen für meine Deutschklasse zusammengestellt und noch drei Kommentare geschrieben, die ich vergessen hatte, einige „Nur kurz, Herr Kuban“-Gespräche, Telefonate mit „befreundeten Schulen“ wegen der Brückenklassen im kommenden Jahr, abends wird eine Verabschiedungsfeier stattfinden für und von KollegInnen, die uns verlassen. Zwischen Vormittag und dem Termin wollte ich arbeiten, aber: Festplatte vergessen – auf der liegen vor allem verschlüsselte Personaldaten, die ich bräuchte. Stattdessen noch und wieder in das Rahmenkonzept „Brückenklassen“ für ukrainische Flüchtlingskinder gelesen. Mit dem Ministerialbeauftragten telefoniert, ein halber Satz von ihm am Rand machte mich stutzig, wollte das nachlesen, habs aber immer noch nicht wirklich kapiert. Morgen mal einen Schulleiter meines Vertrauens anrufen.
Abends Verabschiedungsfeier. Gegessen, Bier getrunken, dann aber nach der Zeit, die ich mir gesetzt habe, gegangen.
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Abends Fernsehen glotzen, dann spät Facetime mit dem Land, allein eingeschlafen.
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Nebenbei heute Vormittag eine Zeiterfassungs-App auf dem Smartphone installiert (Hours) und angeworfen. Hatte in Twitter davon gelesen.
Wollte ich schon länger. Aktuell Wirkung: Jedes Mal, wenn ich das Phone in die Hand nehme, um kurz auf Insta zu schauen oder auf Twitter, das Ding schnell wieder hingelegt, sonst hätte ich es ja als Pause deklarieren müssen. So gesehen, hat es schon gewirkt.
Frage mich also auch, muss ich Pause eingeben, wenn
- ich auf Klo gehe
- ich mir einen Kaffee hole
- ich mit einem Kollegen spreche und das Gespräch ins Private geht
- Ich mit dem Stellvertreter spreche
- Ich vor dem Bildschirm esse
- Ich die Verabschiedungsfeier eines Kollegen besuche: Arbeit oder Freizeit?
Schwierig.
Blogs, die mich diesbezüglich auch drauf gebracht haben:
- 2000 Hours: Ein Lehrer aus den USA, der seine Arbeitsstunden in einem Jahr mal aufschreiben wollte, dies aber nur sehr sporadisch tat, weil er so viel zu tun hatte. Aber so doch auch interessanter Einblick in das Lehrersein in den USA.
- Zeiterfassung 2020/21 (Die reine Leere)
Ich habe die Zeiterfassung 2016/17 mal begonnen, um gefühlte und tatsächliche Arbeitszeit besser unterscheiden zu können (Anlass war eine Diskussion mit einer Kollegin, die ernsthaft meinte, ihre halbe Stunde Arbeitsweg gehöre doch zur Arbeitszeit); irgendwann habe ich dann angefangen, möglichst minutengenau die verschiedenen Aufgaben zuzuordnen, weil ich das Kerngeschäft Unterricht vom Rest unterscheiden wollte. Hat sich dann etwas verselbstständigt …
Das Problem ebenso minutengenauer Pausen war die logische Folge.
Inzwischen sehe ich es etwas lockerer, auch was die Pausen angeht: Die fünf Minuten Pause, die ich mal zwischendurch mache, gleichen sich mit den fünf Minuten Arbeit, die ich ohne Zeiterfassung am Sonntag einschiebe, schon irgendwie aus.
Ich nehme mir eine normale Stempeluhr als Beispiel. Beim Betreten des Gebäudes wird eingestempelt und niemand geht für eine kurze Tasse Kaffee oder einen schnellen Klogang zuerst wieder runter zum Ausstempeln. Für Pausen von mindestens der Länge einer Zigarette „stempele“ ich dann aber auch aus.
Und by the way: Vor dem Bildschirm zu essen, ist definitiv keine Pause, nur ungesund. 😉
Arbeitsweg gleich Arbeit ist natürlich auch eine schöne Sache. War auch gleich dran verschiedene Timer anzulegen, aber das überfordert mich. Für den Vormittag habe ich jetzt drei ANgelegt: Arbeit im Büro, Arbeit außerhalb und Unterricht. Das reicht wohl, wenn auch nicht trennscharf. Nachmittags schaue ich mal, wie differenziert das ist. Ausloggen nur für Pausen, die echt sind, also nicht im Lehrerzimmer rumhocken oder so. Mal sehen, was für Erkenntnisse kommen.