Es sind seltsame Tage. Fangen ganz normal an, man holt sein neues Blister mit den 7 Blutdrucktabletten raus, nimmt die erste, fährt in die Schule und am Ende telefoniert man noch mal mit der Polizei, aber harmlos. Und sieht sich dann zwei Terminen gegenüber, die man vergessen oder schlecht vorbereitet hat. Man hat dann nett KollegInnen, die das merken und einem was abnehmen. Und ich lächle dazu, bedanke mich. Komme damit klar.
Am nächsten Tag die zweite Tablette aus dem Blister. Keinen Kaffee am Morgen schaffen. Zur Schule. Um 8 Uhr die erste offizielle Begrüßung einer Gruppe, um 9.30 Uhr die zweite. Dann fieberhafte Suche nach der Einladung von heute, das war doch heute? Gefunden (da, wo sie hingehört). Noch zehn Minuten Zeit, zum Glück nur drei Minuten Fußweg. Komme drei Minuten vor dem Beginn. Sitze zweite Reihe mit Namensschild auf dem Stuhl, genau vor mir der Landrat und der Bürgermeister. Der Termin dauert insgesamt drei Stunden, etwas mehr, habe zwei Dutzend Hände geschüttelt, es gab zu essen und sehr nette und witzige Gespräche. Vier SchulleiterInnen, deren Schulen in Sichtweite, stellenweise Wand an Wand stehen, zusammen an einem Stehtisch.
Ich mag das alles irgendwie sehr.
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Die Nummer 3 aus dem Blister ist die Mitte der Woche. Die Nummer 5 fühlt sich richtig gut an.
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Ja, ich baue aktuell mental ein wenig ab. Vergesse zu viel. Und schlimmer: vergesse und merke dann, wenn man mich anspricht, dass ich mich nicht mal mehr vollständig weiß, dass ich das besprochen habe – nur so ungefähr. Die Festplatte scheint voll. Mir fehlt auch der Elan mich an den Blog-Themen zu beteiligen.
Aber auch hier das Schöne finden: Morgens vor dem Wecker aufwachen, kurz runtergehen und auf der Terrasse stehen, in der Kälte, in der Ruhe, allein. Und dann erst den Tag beginnen.