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Es ist ganz einfach

  1. Eine in Teilen rechtsextreme Partei ist rechtsextrem.
  2. Mitglieder und Wähler einer in Teilen rechtsextremen Partei sind rechtsextrem.
  3. Ein Präsident eines anderen Landes und seine First Boys, die Lügen als Meinung verkaufen, sind rechtsextrem, auch ohne dass sie rechtsextreme Parteien anderer Länder unterstützen – und wenn sie es tun, erst recht.
  4. Ein Politiker, der einräumt, seine politischen Ziele auch mit Stimmen einer rechtsextremen Partei durchzubringen, begünstigt Rechtsextremismus – in Teilen und als Ganzes.
  5. Wenn er vorgibt, das nicht so gemeint zu haben, dann ist es eigentlich noch schlimmer.
  6. Ein deutscher Politiker, der einen First Boy aus einem anderen Land bewundert für seinen dortigen Erfolg, schätzt wirtschaftlichen Erfolg höher ein als demokratische Kultur – und hat schlecht regiert, schon wieder.
  7. Ein Politiker, der sich kurz nach einem Anschlag an den Tatort begibt, um dort Fotos zu machen mit sich und dem Unglück anderer Menschen und dann seinen Kollegen Falschmeldungen verbreiten lässt – alles für einen Wahlkampf – handelt menschenverachtend, weil er Menschen nur als Objekte sieht, und unterstützt damit den Rechtsextremismus.

Mir ging dieses Posting auf Bluesky von Ralph Ruthe nicht aus dem Kopf:

https://bsky.app/profile/ralphruthe.bsky.social/post/3li35b3ytd22t

4 Kommentare

  1. Jojo

    Ach, man kann sich das Leben ja so einfach machen. Nun, nach dieser Logik (Punkt 1 und Punkt 2) und aktuellen Umfragen ist wohl etwa 20% der wahlberechtigten Bevölkerung offen rechtsextrem.

    Glaube ich nicht. Ich glaube auch nicht, dass mit der „rechtsextremen Partei“ schlagartig alles besser wird. Trotzdem werde ich dieser Partei am 23. Februar meine Stimme geben, ungeachtet des derzeitigen Sturms im Wasserglas. Dieses Land hat enorme Probleme, und ich sehe aktuell genau eine Partei, die zumindest gewillt ist, diese Probleme anzupacken.

    • tommdidomm

      Ist es nicht viel einfacher zu meinen, dass genaue EINE Partei die Probleme lösen will/kann. Oder kommt dann in absehbarer Zeit der Hinweis, dass diese Partei ja die Lösung hätte, aber die anderen sie klein gehalten haben?

      Punkt 1 und 2, ja. Über „offen“ können wir angesichts des Wahlgeheimnisses diskutieren. Aber daran besteht kein Zweifel. Dafür muss man nur Kommentarspalten oder sogenannte soziale Medien anschauen. Ich denke, es ist rechtsextremes Handeln, wenn man eine rechtsextreme Partei wählt oder in ihr Mitglied ist. Wirklich keiner kann behaupten, nicht zu wissen, was oder wen er/sie wählt. Und ich finde es immer frech, wenn man vorgibt, das nicht zu wissen oder zu wenig Phantasie besitzt.

  2. Ich könnte es nicht mehr unterschreiben, Thomas! Warum hab ich aber aktuell das Gefühl, dass derartige Wahrheiten für viele eher bloße diskussionswürdige Thesen sind, die man auch abtun kann…

    • tommdidomm

      Ach, ich wollte es mir nur mal von der Seele schreiben. Mich hat in den letzten Jahren genervt, dass es immer hier, man solle sie „mit Argumenten und Inhalten“ schlagen. Das funktioniert doch nicht, weil a) es ihnen nicht um Argumente geht (man muss nur Alice Weidel in Diskussionen zuhören – was mir ohnehin schwer fällt – da geht es doch nicht um einen offenen Austausch von Argumenten) und b) halte ich es für verfehlt mit einer Partei zu diskutieren, die jede Art der Diskussion verhindern und verbieten wird, sobald sie entscheidende Machtbefugnisse hat – ich muss nur an die Online-Plattform erinnern, mit der man LehrerInnen melden sollte, wenn sie irgendwie gegen die Partei äußerten.
      So sind c) zwei Strategien gefährlich: „Ihre Themen“ zu besetzen (Es zeigt sich, dass sie die Altparteien damit vor sich her treiben und alle anderen wichtigen Themen einfach hinten runterfallen) und zu glauben, dass „Protestwählen“ hilft eine sozial gerechte, demokratische und pluralistische Gesellschaft zu erhalten (oder wiederzugewinnen).

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