Fernseher
An den Ostertagen hatte ich trotz wegen der Korrekturen ein wenig mehr Zeit zum Grübeln über meine Mediengeschichte und konnte mich hemmungslos ausführlich im Internet umschauen und informieren. Vor einer Woche schon hatte ich mir meinen HD-Fernseher bestellt, der nicht nur ein besseres Filmerlebnis bieten sollte, sondern auch eine direkte Anschlussmöglichkeit für mein NAS. Der Toshiba 32xv743G sollte dies und einige andere Wünsche bewerkstelligen: Full-HD, interner DVB-S-Tuner, USB-Anschlüsse, interner Media-Player, LAN-Anschluss (Dlna-fähig).
Erstes Ergebnis: Die Fähigkeit des TVs Medien abzuspielen ist sehr, sehr eingeschränkt. Dlna scheint ein schöner Werbebegriff zu sein. Heißt in meinem konkretem Fall aber, dass das Gerät nur Mpeg-Filme abspielt – jedenfalls über LAN. Per USB scheint er andere Formate zumindestens zu erkennen, müht sich aber bis zur Bewusstlosigkeit ab, diese zu spielen.
Dass die Vorteile des TVs insgesamt gegenüber dem Altgerät überwiegen, lohnt die Rückgabe nicht. Aber technisch bin ich ein wenig enttäuscht – vor allem, weil immer vor so einer Anschaffung endlos begeistert bin.
Media-Player (MP)
Die nächste Aufgabe, die bedeutend mehr Zeit in Anspruch nahm, war die Recherche bezüglich einer Media-Player Lösung – weil der Toshiba es ja nicht lösen konnte. Folgende Geräte kamen abwechselnd auf die Amazon-Kassenliste:
- WD Live TV – ein Western Digital MP, der alle Formate spielen soll, die es gibt, naja fast, der leise vor sich hindämmert, einfach zu bedienen ist; leider aber kann er auch nicht viel mehr
- Dlink Boxee Box – Media-Streamer und Player mit dem freien System Boxee
- Revo R3700 – Mini-PC, der mit einem aufgespielten Linux und XBMC zum Media-PC fürs Wohnzimmer mutieren sollte
- Zotac Mini Nettop – Mini PC, der mit aufgespieltem Linux und XBMC ausgestattet werden kann
- ein selbstgebauter MP aus einem Antec Barebone plus RAM und SSD-Festplatte – kann alles, muss aber gepflegt werden und kostet nach meinen Angaben um die 400,-
- dazu dann Geräte von/wie Fantec, Xtreamer, ASUS O! Play Air
Apple TV
Entschieden habe ich mich, mein technisch versierter Freund – nennen wir ihn Christian – , wird schmunzeln, aber er hat es mir irgendwann mal sogar geraten, was ich mit einer gespeicherten Email beweisen kann, für ein Apple TV, und zwar nach Grübeln für die neue Variante.
Dies hatte einige Gründe, denn das Ding
- ist preiswert (bei Amazon noch preiswerter als bei Apple)
- sieht gut aus
- hat einen niedrigen Verbrauch (wobei ich eine Steckerleiste zum Ausknipsen verwende)
- kann mit einem Jailbreak dazu überredet werden, sich wirklich und gut zu entfalten: XBMC drauf spielen oder/und die Alternative aTV flash (black), die allerdings ein wenig kostet und
- beherrscht nach dem JB alle Formate und kann mit Addons problemlos erweitert werden (für Online-Movie, – Radio, -Bilder, -usw., – Netzwerke)
- arbeitet problemlos mit meinem iMac zusammen
- hat eine Wlan-Möglichkeit eingebaut
- ist einfach (die Fernbedienung hat 6 Knöpfe!)
- muss ich nicht dauernd befrickeln, anfangs nur den Jailbreak hinbekommen und dann entspannt sein
- kann man später mit entsprechenden Geräten wie iPhone und iPad fernbedienen (Apps gibts dazu schon).
Zwei Nachteile werden immer wieder genannt: die Geschlossenheit des Systems (wird mit JB aufgehoben) und die mangelnde HD-Fähigkeit (bei ATV nur bis 720p). Letzterer Nachteil war mir am Ende letztlich egal, da ich weiß, durch Christian, dass mein /Zitat/ „kacklangsames Netzwerk im Haus“ ohnehin für das Streamen von HD-Filmen nicht ausreicht. Dafür kommt später ein entsprechender Player noch unten drunter irgendwann, mit Blue Ray usw.
Das ATV wurde gerade eben verschickt, wie Frau Amazon mir mitteilte. Und ausnahmsweise habe ich dran gedacht, mir gleich alle Kabel dazu zu bestellen: HDMI, optisches Audio, Micro-USB (zum Jailbreaken). Ist natürlich armselig, das so etwas nicht beiliegt, aber wie soll man das auch in dieses kleine weiße Kästchen reinbekommen?
XBMC und iPad
Nach der Bestellung habe ich mich zum Thema XBMC etwas schlau gemacht und bin darauf gestoßen, dass es auch auf dem iPad zu installieren ist. Da es kostenlos ist und ich den Jailbreak ohnehin schon durchgeführt hatte, ging dies recht zügig. Und nach dem Aufspielen wunderte ich mich dann doch. Christian hatte zwar immer davon vorgeschwärmt, aber selbst auf dem iPad ist es ein kleines Medien-Schweizer-Taschenmesser.
- Es liest alle Formate, die ich habe
- Es verbindet sich anstandslos mit meinem NAS über Wlan
- Es sieht gut aus
- Es lässt sich intuitiv bedienen
Aber die größte Überraschung war es, als ich mir einen Film streamte. Wie ich in anderen Artikeln erwähnte, benutzte ich zum selben Zweck vorher den yxplayer, den es als App im Appstore gibt. Dazu erwähnte ich auch, dass das Streamen nicht flüssig lief. Mit XBMC aber läuft der Stream cremig wie nix. D.h. theoretisch wäre das iPad nun selbst ein eigenständiger Media-Player, der ja über Composite-Dock-Kabel mit dem TV verbunden werden kann.
Aber das brauche ich ja nun nicht mehr.
Übrigens:
XBMC lässt sich auch auf Windows und Mac-Rechnern installieren. Boxee übrigens auch.
So kann es aussehen.
Ein Wiki zu XBMC, noch im Aufbau.
XBMC auf iPad installieren.
Bilder (in der Reihenfolge) von
computeruniverse.net
www.amazon.de
xbmcwiki.ztreambox.org