Ich bin umgezogen. Es war eine Schulleitungsstelle an einer Schule in der Nähe frei. Ich habe mich beworben. Ich wurde der neue Schulleiter und habe Nürnberg verlassen. Genau genommen war es am Ende also keine Bewerbung, sondern ein Versetzungsantrag.
Bevor ich durch die einzelnen Klassen gegangen bin, um mich vorzustellen, habe ich die beiden Zehnten, die ich unterrichte, gefragt, was die SchülerInnen wohl interessieren würde. Heraus kam:
- Mein Name.
- Woher ich komme.
- Warum ich hier bin.
- Irgendwas zu den Tattoos.
Also ging es dann zum Einstieg immer:
- Ich heiße Thomas Kuban.
- Ich habe bis zum letzten Schuljahr fast sechs Jahre eine Realschule in Nürnberg geleitet und dort auch gewohnt.
- Ich bin umgezogen nach A. und habe dann eine Schule in der Nähe gesucht.
Nebenbei bisschen mehr erzählt, die SchülerInnen zu Fragen aufgefordert. Dann erfahren, wer von den SchülerInnen – so wie ich – in der Nähe zum Angeln geht. (Golfer gab es weniger, aber es gibt an der Schule einen Golf-Wahlunterricht).
Keine SchülerIn hat nach den Tattoos gefragt. Hinterher aber haben einige LehrerInnen rückgemeldet, dass erst gefragt wurde, nachdem ich das Zimmer verlassen hatte.
Während ich zwischen den Klassenbesuchen durch das Schulhaus gegangen bin, habe ich nachgedacht: Ich bin in den 54 Jahren meines Lebens 13x umgezogen, über drei Bundesländer hinweg, in Bayern dann über drei Regierungsbezirke. In 27 Dienstjahren habe ich darüber hinaus an 8 Schulen unterrichtet (inkl. Referendariat). In den letzten 2,5 Jahren: zwei Schulen, einmal geschieden, zwei Regierungsbezirke, zwei Umzüge.
Parallel dazu habe ich angefangen, alle KollegInnen nacheinander zu mir für ein kurzes Kennenlerngespräch einzuladen.