Projektunterricht im Fach Geschichte und seine Bewertung 2 #fachtag

Thema: Was ist ein Projekt? Themenfindung erfolgreich.

Vorspiel

Das war wohl nichts. Meine grundlegende Kritik am ersten Entwurf war der Gedanke, dass ich einfach den Lehrplan nehme und ihn 1:1 an den Projektunterricht anlege. Und das in der irrigen Hoffnung, dass sich aus dem PU direkt und ohne Umwege diese Inhalte von allein ergeben werden.

Ich musste mal nachlesen.

Nachgelesen

Michael Sauer „Historische Projektarbeit und Projekte im Fach Geschichte.
(abgerufen 3.10.16-14:04)

Was ich in diesem Aufsatz für mich als wichtig erachtete in Bezug auf Projektarbeit im Fach Geschichte:

Grundlegend bei der Projektarbeit

  • lebensweltliche Themen, Aufgreifen von Interessen und Erfahrungen der Beteiligten
  • gesellschaftliche Relevanz
  • handlungsorientiert
  • sinnvolles Produkt am Ende
  • der Wert liegt nicht im Produkt, sondern in der Gesamtheit des Arbeitsprozesses

Arbeitsphasen:

  1. Initiierung
  2. Planung
  3. Durchführung
  4. Produkterstellung
  5. Reflektion

Ausgangspunkt: Eine historische Fragestellung, deren Beantwortung fächerübergreifend stattfindet (stattfinden soll/kann)

Potenziale:

  • Historische Erkenntnis
  • Erwerb von Kompetenzen
  • dauerhafte Motivation
  • ABER: erheblicher Arbeitsaufwand.

Themen:

  • regional/lokalgeschichtliche Themen
  • Beispiele:
    • Objekte: Orte, Gebäude, Denkmäler
    • Personen
    • Institutionen (z.B. Bibliotheken)

Zur Projektbegleitung schreibt Sauer:

  • Lehrer ist Begleiter und Berater
  • man bleibt im Hintergrund, hält sich zurück, (meine Deutung: aber verschwindet nicht)
  • Klärung der Materialbasis (gibt es zu viel oder zu wenig?)
  • Kontakte und Besuche organisieren (Archive, vor Ort usw)
  • Irrwege und Fehler erwarten, aber vermeiden
  • Grunderkenntnis: Völlige Selbständigkeit klappt nicht, aber man sollte versuchen, soviel wie möglich zu gewähren

Zweite Runde

Nach dem ersten, eigentlich nur gedanklichen Misserfolg, versprachen allein diese Seiten einen neuen Anlauf.

Meine neue Vorgehensliste:

  1. Den Lehrplan 7 Realschule erstmal aus dem Kopf schlagen.
  2. Das grobe Thema bleibt das Mittelalter (Der Flyer für den Fachtag ist schon gedruckt), aber jetzt einfach in Richtung eines Einstiegs, der später dann mit Wissen unterfüttert werden sollte (das Projekt als Schablone, in das dann das erforderliche Faktengerüst eingepflegt wird.
  3. Entscheidung für konkrete Objekte, d.h. Orte oder Gebäude in Nürnberg (Die Schule liegt in Nürnberg, alles andere wäre Verschwendung)
  4. Themen, Ideen sollen vorgegeben oder mindestens zur Auswahl angeboten werden
  5. Produktmöglichkeiten ebenfalls

Sonstiges

Ich erneuerte die Ausleihkarte der Uni-Bibliothek und wollte doch noch mehr lesen.

Eine Auswahl, ohne dass ich auf Details eingehe, aber folgende bin ich schon durchgegangen und fand interessante Ansätze:

  1. Karl Frey: Die Projektmethode. Beltz Verlag, Ausgabe 2010 (11. Auflage)
  2. Wolfgang Emel/Klaus-Dieter Lenzen: Projektunterricht gestalten – Schule verändern. Projektunterricht als Beitrag zur Schulentwicklung. Schneider Verlag Hohengehren 2009 (3. Auflage)

Folgende liegen noch auf Halde und werden in den folgenden Tagen angeschaut:

  1. Versch. Autoren: Projekte begleiten. Handbuch. Gruppenprojekte und individuelle Arbeiten auf der Sekundarstufe. Schulverlag 2011. – Besonders vielversprechend.
  2. Volker Reinhardt (hg.): Projekte machen Schule. Projektunterricht in der politischen Bildung. Wochenschau Verlag 2005.

Außerdem besorgt habe ich mir für meine eigene Bibliothek:

  1. Michael Sauer: Geschichte unterrichten. Eine Einführung in die Didaktik und Methodik. Klett/Kallmeyer 2015 (12. Ausgabe)

Erste Stunde Sozialkunde – Wortwechsel des Tages

Sozialkunde. Erste Stunde. Überblick über das Fach geben.

Das Fach gibt es an der bayerischen Realschule nur in der zehnten Klasse. Ich unterrichte es gern, sehr gern, weil es das dynamischste Fach ist. Weil ich selbst, was die Inhalte angeht, oft an meine Grenzen komme, wo ich selbst sagen muss, dass ich nicht weiter weiß. Weil es so viele aktuelle Themen gibt, wo ich selbst nach der Lektüre aktueller Berichte und Darstellungen mich kaum wissend bezeichnen kann.

Ich sage das meinen Schülern am Anfang. Ich sage ihnen, dass es im Laufe des Jahres dazu kommen wird, dass ich mal sagen werde, dass ich es auch nicht weiß, wieso dieses oder jenes so oder so ist. Dass wir an Fragen geraten werden, zu denen es keine/keine einfachen Antworten gibt. Und dass es wichtig ist, dass wir das aushalten können, wenn wir die Antwort nicht (auf Anhieb) wissen.

Vielleicht ist das Koketterie, aber es stimmt halt.

Wenn ich das Fach vorstelle und das Wort Politik in den Mund nehme, rollen manchmal einige Schüler mit den Augen.

Heute. Im Gespräch.

Ich: Was erwartest du/erwartet ihr vom Fach Sozialkunde?

Antwort Schülerin rechte Seite: Interessante und spannende Stunden.

Ich: (verunsichert) Wie kommst du jetzt dazu? Ich habe eher nach Inhalten gefragt.

Antwort Schülerin rechte Seite: Ich habe schon viele Geschichten über sie gehört.

Ich bin seit Februar an dieser Schule und am Wochenende 47 geworden.

Und manchmal bin ich überrascht.

2 Tage #digilern

Der Alltag hat mich recht schnell wieder, angefangen mit balgenden Katzen morgens um 6 Uhr im Bett und Korrekturen. Dennoch versuche ich ein wenig zu sortieren, was da in Ottobrunn war. Mehr assoziativ vielleicht. Auf jeden Fall schreibe ich zu lang und nach meinem Gefühl doch zu knapp. Unter 1000 Worten soll’s bleiben.

Ich war enttäuscht…

anfangs, weil nach meinem Empfinden zu wenig Leute da waren. Ich kann mir das mit allen möglichen Dingen erklären, hatte aber eher, schon auf der S-Bahn-Fahrt, mit Festivalfeeling gerechnet.

Die Enttäuschung ging dann aber auch schnell weiter, als einer der organisierenden Schüler erklärte, dass es ein paar Grußworte von „Prominenten“ gibt, dass aber das Kultusministerium Bayern es nicht schaffte, ein oder zwei Worte abzudrücken. Nix mit Laptop und Lederhose. Schade eigentlich.

Achja: Wäre schön gewesen, wenn das Internet/Wlan besser funktioniert hätte. Und die Toiletten waren auch nicht so der Burner.

Was habe ich nun erlebt? Ein Educamp.

Am ersten Tag die Durchführung eines Edu-/Barcamps. Und trotz anfänglichen Zweifels fand ich den Verlauf gelungen.  Innerhalb der Sessions, die ich besucht habe, lag die Zahl der Teilnehmer bei 6 bis 20 – manchmal konnte ich Teilnehmer und Dokumentaristen nicht unterscheiden. Man merkte den Teilnehmenden an, sowohl Referenten wie Besucher, dass das Format doch ungewohnt war und so kam es eben doch schnell zum langen Input durch den Anbieter – interessant war es dennoch.

Ich geriet zu Beginn in die Zum-Wiki-Session, wo das Zum-Wiki entsprechend von Karl Kirst vorgestellt wurde. Anfangs war ein Vergleich zu Moodle angeregt, es ging dann aber recht schnell um Fragen des Datenschutzes und der Absicherung nach oben/außen. Abschließend war man sich aber einig, dass die Wahl des Tools davon abhängt, was genau man nun erreichen will, bzw. beabsichtigt.  Nadine Anskeit, die Karl Kirst begleitete, hielt dann ja auch eine Einführung in die Arbeit mit einem Wiki. In diesem Zusammenhang bin ich grad noch auf die Seite der TU Dortmund gestoßen, wo Nadine Anskeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig ist. Denn hier finden sich weitere Informationen über den Zusammenhang von Wikieinsatz, Wiki und dem Schreibprozess. (Weiter unten auf der Seite, unter Vorträge). Da ich grad selbst angefangen habe mit den Wikis, finde ich das sehr spannend.

In der zweiten Session ging es um das Rahmenthema „Lehrerfortbildung“ – dies natürlich zusammen mit den digitalen Medien. Irene Proempeler, deren Schule offenbar schon vor Jahren ab der 7. Klasse bis zur 10., wenn ich es richtig verstanden habe, vollständig auf Laptops umstellten, erklärte, wie das vor sich ging und wie die interne Schulung der Lehrkräfte ablief.

Folgende Dinge waren entsprechend wichtig – und ich notiere nur die Sachen, die ich mir angesichts der Situation an meiner Schule merken will (Laptopklassen klang toll, aber das ist eine Frage von Zukunft). Mir wäre es schon lieb, wenn alle Kollegen die gängigen Office-Programme beherrschen würden, inklusive Mail.

  • klein anfangen: Minifortbildungen, die 20 Minuten dauern und wirklich nur ein kleines Thema behandeln (Tabellen in Word z.B.)
  • dann längere Fortbildungen planen, vorab Kollegen jeweils befragen, was gewünscht wird (auf einer Liste eintragen lassen)
  • Kollegen ansprechen, ob sie innerhalb des Unterrichts grad ein Thema haben, was sie mit digitalen Medien aufbereiten möchten, z.B. mit Power Point – dann mit ihnen zusammen anhand des Inhalts die technische Seite erarbeiten
  • reduzieren, um unsichere Kollegen nicht zu verschrecken (hm, mein Thema)
  • IMMER: das Digitale mit den Inhalten verknüpfen, bzw. grundsätzlich von dem aus denken, was man inhaltlich will, um dann von dort aus zu schauen, ob und wie digitale Medien sinnvoll sind

Und dann…

Am Freitag wohnte ich einem Teil des ersten Vortrags von Gabi Reimann bei, den ich jetzt zum Glück ganz nachlesen kann. Und lauschte dann Achim Lebert, der (nicht nur) über den Erfolg und Misserfolg des digitalen Lernens sprach – ich fand hier einen weiteren in Einzelteilen ähnlichen Vortrag von ihm. Aus diesem Vortrag blieben mir erstmal ein paar Sachen haften, über das hinaus, was Herr Rau schon festgestellt hat:

  • der dahin geworfene Satz, warum wir dauernd über Laptopklassen sprächen – es hätte und würde doch auch niemand über „Füller- Tafel- oder Schulbuchklassen“ sprechen (in Zusammenhang mit der Frage nach der Stellung von medialer und informationstechnischer Bildung und dem Lehrplan der anderen Fächer) und
  • der grundsätzliche Gedanke, dass ein Entwicklung hin zu mehr neuen Medien auch eine grundlegende Veränderung des Schul- und Unterrichtssystems nach sich ziehen muss,
  • dass man immer wissen muss, wo man eigentlich hin will mit Schule/Bildung, um dann diese Veränderungen anzustoßen,
  • dass das lang dauert und kaum ein Außenstehender wirklich so viel Geduld hat.

Nach den Vorträgen kam ich dann erneut ins Gespräch mit Herrn Rau und Maria Eirich vom RMG Hassfurt. Traf außerdem einen Kollegen aus Franken – und mit ihm zumindestens den ersten Besucher meiner Fortbildung Ende März. Klapperte dann noch die Stände ab, z.B. Edukick, ZUM und Digitale-Schule-Bayern.

Nach dieser ganzen Aktion wurde es dann leider recht schnell Zeit abzureisen, um noch aus München rauszukommen – das hat dann ganz gut geklappt und es gab nur drei Mal Stau bis Nürnberg. Vielleicht muss ich das beim nächsten Mal anders organisieren, vielleicht mal Bahn fahren. Außerhalb der üblichen Streikzeit.

Fazit

Ich hoffe, die nächste digilern kommt früher – nächstes Jahr? Ich wäre wieder dabei.

Ich hatte das große Glück, dass ich nicht allein dort war, sondern von einer Kollegin begleitet wurde, die ähnlich begeistert war wie ich, bzw. sich ebenfalls von den vielen Eindrücken anstecken ließ. D.h. wir können an der Schule weiter machen.

Und…ich finde es total seltsam durch die Gegend zu laufen und sich oft nicht nur mit Namen vorzustellen, sondern auch mit Twitter-Nick oder Blog-URL. Um dann vom Gegenüber dasselbe zu hören. Ebenso seltsam auch, mit dem Twitternick angesprochen zu werden.

Und…ich bedauere es, nicht mit @martinlindner gesprochen zu haben. Ich sah ihn am Anfang, bei der Planung der Sessions und wollte ihn danach nicht gleich ansprechen, auch weil ich nicht der große Anlaberer bin, und verlor ihn dann aus den Augen. Meine persönliche Vision: Ich muss fremden Menschen gegenüber ein wenig aufgeschlossener werden. Passierte mir mit @Literatenmelu später noch mal. Manchmal bin ich sozial überfordert.

Ich habs getan…und mach jetzt mal ne Fortbildung

Neulich, auf der Konrektorenfortbildung, habe ich mir schon gedacht, dass MAN einfach mal ne Fortbildung machen sollte – einfach so – sich trauen – und darüber fortbilden, was man so den ganzen Nachmittag im Internet erlebt. Mal ganz kurz gesagt.

Also habe ich an jemandem geschrieben, gefragt, wie man so was macht. Der hat mir dann zwei Formulare zurückgeschickt, davon habe ich eins ausgefüllt und zurückgeschickt, nun warte ich auf Antwort.

Warum ich?

Vor allem, weil ich mich immer darüber beschwere, dass die Fortbildungen, die ich selbst besuche, so langweilig seien und so unergiebig – ergo setze ich mich jetzt mal ganz hart unter Druck. Ja. Mach ich.

Und bevor ich jetzt mit meinem Ego so zurückrudere, hier meine Gliederung von Inhalten, die thematisiert werden könnten und veröffentliche sie hier.

Übersicht

Klingt viel, soll aber sozusagen das Maximum darstellen. Schafft man nicht an einem Tag. Aber ich würde gern beide Seiten ansprechen: Die Lehrerseite UND die Schülerseite. Beim Thema „Digitale Medien“ gehen mir die Lehrer immer ein wenig unter. Nachdem ich aber die interessierten Kollegen auf der Fortbildung der Zweiten Konrektoren gesehen habe, meine ich, dass man hier doch mal anknüpfen kann.

Nachdem ich nun meinen Mund so weit aufgetan habe, werde ich mich damit beschäftigen müssen, das alles auch noch an den Mann und die Frau zu bringen. Also kündige ich das hier mal an – damit ich das jetzt durchziehe.

Was mache ich eigentlich mit meinem iPad?

Ich bereite grad das Thema „digitale Schultasche für Lehrer“ auf, um a) interessierten Kollegen Einblicke zu bieten und b) eventuell eine Fortbildung zum Thema im nächsten Jahr anzubieten. Ein erster Schritt war für mich mal aufzuzeigen, was ich mit meinem iPad alles so mache.

Ist einiges zusammengekommen.