Sozialkunde – leicht gemacht 12: Die 99%

Georg Büchner: Der Hessische Landbote

Erste Botschaft [Juli-Fassung]

Darmstadt, im Juli 1834

Vorbericht

Dieses Blatt soll dem hessischen Lande die Wahrheit melden, aber wer die Wahrheit sagt, wird gehenkt, ja sogar der, welcher die Wahrheit liest, wird durch meineidige Richter vielleicht gestraft. Darum haben die, welchen dies Blatt zukommt, folgendes zu beobachten:

  1. Sie müssen das Blatt sorgfältig außerhalb ihres Hauses vor der Polizei verwahren;
  2. sie dürfen es nur an treue Freunde mitteilen;
  3. denen, welche sie nicht trauen, wie sich selbst, dürfen sie es nur heimlich hinterlegen;
  4. würde das Blatt dennoch bei Einem gefunden, der es gelesen hat, so muß er gestehen, daß er es eben dem Kreisrat habe bringen wollen;
  5. wer das Blatt nicht gelesen hat, wenn man es bei ihm findet, der ist natürlich ohne Schuld.

Friede den Hütten! Krieg den Palästen!

Im Jahr 1834 sieht es aus, als würde die Bibel Lügen gestraft. Es sieht aus, als hätte Gott die Bauern und Handwerker am 5ten Tage, und die Fürsten und Vornehmen am 6ten gemacht, und als hätte der Herr zu diesen gesagt: Herrschet über alles Getier, das auf Erden kriecht, und hätte die Bauern und Bürger zum Gewürm gezählt. Das Leben der Vornehmen ist ein langer Sonntag, sie wohnen in schönen Häusern, sie tragen zierliche Kleider, sie haben feiste Gesichter und reden eine eigne Sprache; das Volk aber liegt vor ihnen wie Dünger auf dem Acker. Der Bauer geht hinter dem Pflug und treibt ihn mit den Ochsen am Pflug, er nimmt das Korn und läßt ihm die Stoppeln. Das Leben des Bauern ist ein langer Werktag; Fremde verzehren seine Äcker vor seinen Augen, sein Leib ist eine Schwiele, sein Schweiß ist das Salz auf dem Tische des Vornehmen.
Im Großherzogtum Hessen sind 718,373 Einwohner, die geben an den Staat jährlich an 6,363,364 Gulden[…]
Dies Geld ist der Blutzehnte, der von dem Leib des Volkes genommen wird. An 700,000 Menschen schwitzen, stöhnen und hungern dafür. Im Namen des Staates wird es erpreßt, die Presser berufen sich auf die Regierung und die Regierung sagt, das sei nötig die Ordnung im Staat zu erhalten. Was ist denn nun das für gewaltiges Ding: der Staat? Wohnt eine Anzahl Menschen in einem Land und es sind Verordnungen oder Gesetze vorhanden, nach denen jeder sich richten muß, so sagt man, sie bilden einen Staat. Der Staat also sind Alle; die Ordner im Staat sind die Gesetze, durch welche das Wohl Aller gesichert wird, und die aus dem Wohl Aller hervor gehen sollen. – Seht nun, was man in dem Großherzogtum aus dem Staat gemacht hat; seht was es heißt: die Ordnung im Staate erhalten! 700,000 Menschen bezahlen dafür 6 Millionen, d.h. sie werden zu Ackergäulen und Pflugstieren gemacht, damit sie in Ordnung leben. In Ordnung leben heißt hungern und geschunden werden.

 

httpv://youtu.be/wqyC9c65pK8

 

______________________

Der gesamte Text des Flugblattes

Occupy Germany

Youtube zeigt weitere Videos über Vorgänge rund um den Globus, ich finde folgendes sehr eingängig:

httpv://www.youtube.com/watch?v=8PHeuVfyg40

Auch eine flickr-Suche kann spannend sein.

Unterrichtsmaterial online – Teil 2

Wenn man so anfängt, kann man gar nicht mehr aufhören. Weitere Quellen, die ich für meine Fächer Deutsch, Geschichte und Sozialkunde beständig anzapfe.

Bereite grad 6. Klasse Geschichte vor: Attische Demokratie. Wie bei vielen anderen Geschichtsthemen stieß ich bei der Recherche auf das Geschichtszentrum von Wolfgang Currlin. Eine Seite für quasi alle Bereiche des GU, die er, wenn ich es recht sehe, allein zusammen getragen hat. Ich kenne die Seite seltsamerweise nur im Hauptframe – erste heute habe ich den Seitenframe entdeckt – über seine Startseite. Die Seite ist eine unglaubliche Fundgrube. Respekt!

Das Lebendige virtuelle Museum Online bietet jeweils gute Übersichten über die Epochen, kann aber durch den Beitrag des Deutschen Historischen Museums Berlin sehr viele interessante Bilder aufweisen kann. Das Layout ist etwas altbacken und manchmal auch augenermüdend – aber die Artikel sind schön kurz, so dass sie für die Schülerrecherche gut geeignet sind.

Clio-Online ist ein scheinbar guter Einstieg in die virtuelle Welt für die Geschichtswissenschaften. Das Web-Verzeichnis bietet einige Einstiegsmöglichkeiten in stellenweise auch sehr spezielle Themenbereiche.

Das Haus der Bayerischen Geschichte bietet einen Katalog, der geschichtliche Inhalte mit Bezug auf Bayern nach Epochen aufbereitet und schulartentsprechend kategorisiert. Außerdem die Ankündigungen von Ausstellungen in Bayern.

Das Studienseminar Koblenz bietet eine Menge Material rund um die Lehrerausbildung – hier bezogen auf die von Gymnasiallehrern. Es deckt nicht nur fachliche Themen, sondern auch pädagogische und didaktische ab und Letzteres auch in einer Form, die mir gefällt.

Die Seite Politische Bildung.ch ist ein Projekt der Pädagogischen Hochschule der FHNW inZusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz Luzern.

Das Virtuelle Geschichtsheft des städtischen Gymnasiums Louise-Schroeder in München ist eine informative Angebot rund um Geschichte. Auch hier wieder gewöhnungsbedürftiges Layout – dennoch spannend. Das LSG hat aber noch andere Angebote innerhalb eines Wikis, dass über schulspezifische Wikis hinausgeht.

Der Münchner Kommunale Bildungsserver Neue Medien im Unterricht und Erziehung bietet eine breite Palette an Angeboten rund um die Themenbereiche, die der Name schon beinhaltet. Ich bin vor Jahren mal drauf gestoßen, weil hier Selbstlernmaterialien zum Bereich Webseiten erstellen und Multimedia abgelegt sind. Auch wird gängige Freeware angesprochen und vorgestellt.

Web 2.0 im DU wurde in diesem Blog umrissen. Dies geschah 2011 auf (und für den) einem Fachtag Deutsch an der Uni Nürnberg-Erlangen. Wie der erstellende Kollege befürchtete, konnte sich ein Interesse nach der Fortbildung nicht weiter aufrecht erhalten werden. Der einzige Kommentar stammt von mir.

Über diese Seite bin ich aber noch auf  den AK Digitales Lehren und Lernen gestoßen. Das werde ich mal ausweiden bei Gelegenheit.

Unterrichtsmaterial online – Version 0.2

Ich weiß, dass ich mit Folgendem sicherlich Schmunzeln erzeugen werde – einfach aus dem Grund, da ja wohl alle, die diesen Blog hier kennen, selbst aktiv im Internet sind und daher alle Links kennen werden.

Dennoch fasse ich sie hier mal zusammen, weil ich sie toll finde für meine Fächer und Interessen – auch jenseits einer genaueren Diskussion von #oer #cc #schulbuch2.0.

 

Und hier geschah der Fehler – auf den mich Felix aufmerksam machte – man sollte ja zumindestens die OER-Sachen erwähnen. Wow. Kurzschluss. Dabei habe ich die Tweets doch auch gelesen und war sogar auf der Seite. Und bin begeistert. Und habs doch schon auch bei meinen Wikis genutzt.

Entschuldigt. Also:

 

Vorab in zentraler Stellung der Link zu den OER-Links.

Wunderbare Zusammentragung von offenen Bildungs-Quellen. Material, Audio, Video, Pix – und alles darüber hinaus, was für eine kopfschmerzlose und gerechte Arbeit mit Kunstwerken, Medien und Materialien möglich macht.

 

Aber weil man auch immer wieder darauf hinweisen sollte:

Digitale Schule Bayern

Der bayerische Entwurf einer Plattform mit freien Unterrichtsmaterialien.

Zum – Zentrale für Unterrichtsmedien

Die bundeslandübergreifende Plattform.

Teachsam

Plattform für Unterrichtsmaterial, Schwerpunkt Deutsch Geschichte, Politik, Psychologie.

Der Lehrerfreund

Werbefinanzierte Seite zur Unterstützung der Lehrerarbeit – Deutsch, Geschichte, Sozialkunde, Pädagogische und allgemeine Themen.

Lehrer-Online 

Große Seite mit speziellen Materialien zum Lernen mit neuen Medien.

Die freien Seiten (erste Links) sind manchmal im Detail verbesserungswürdig, bzw. enthalten so machen toten Link. Hier müsste man – ja, müsste man – wohl einfach mal mitarbeiten, weshalb ich mir zumindestens mal einen Arbeitszugang zu ZUM geschaltet habe.

Irgendwie müsste man ja mal.