Wieder um 6 wachgeworden. Das kann ein Nachmittagsschlaf irgendwann korrigieren.
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Unsere Planung für heute war ungenau und unsicher, hatten überlegt einen Abstecher in die Tschechei zu machen, nach Pilsen. Wir denken alles morgens noch einmal durch, ändern unsere Meinung hin und her. Dann ins Auto und die nordöstliche Oberpfalz erkundet, also vor allem Weiden. Dabei auch wieder Lederhosen anprobiert und diese Anschaffung erstmal verschoben.
Nachmittagsschlaf.
Hochgekämpft. Lasagne von gestern aufgewärmt. Dann endlich den Kompost angefangen.
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Im Zeit-Magazin aus dem Schnupperabo der Zeit, welches ich grad beziehe, fand sich diese Woche ein Artikel zum Thema Persönlichkeitsentwicklung: Hauptsache, das Kind ist glücklich(Bezahlschranke). Es wird Bezug genommen auf eine Langzeitstudie von Kindern, die in rumänischen Kinderheimen während Ceausescu-Regimes untergebracht waren. Zielrichtung des Zeit-Artikels war die Frage, wie sehr Kindheit die spätere Persönlichkeit beeinflusst, bzw. der Umstand, dass Persönlichkeit auch im Alter nicht unveränderbar ist. Ein wesentlicher Aspekt der Forschung dabei war das Thema Resilienz.
Für mich interessant war grundsätzlich
- Die Beschäftigung mit dem Thema Persönlichkeit und den Bestimmungsfaktoren. Ich halte mich für einen sich selbst reflektierenden Menschen – stellte aber fest, dass ich über wenig Instrumente verfüge, dies auch in zufriedenstellende Bahnen zu leiten. Vieles bleibt dabei dann doch Grübelei oder verbleibt in einfachen gedanklichen Kausalzusammenhängen.
- Die Frage, wie groß der Einfluss von Eltern/Erziehung auf die Persönlichkeit ist.
- Und der Verlauf der Studie an sich.
Ich konnte mich noch an die Veröffentlichung der Bilder aus rumänischen Kinderheimen erinnern, aber von der Studie hatte ich noch nichts gehört. In den Artikeln, die ich noch fand, wurde die Frage nach den ethischen Grenzen einer solchen Studie angesprochen und kontrovers diskutiert. Einige ethisch fragwürdige Studien bearbeite ich im Sozialkundeunterricht (Milgram, Stanford-Prison). In diesem Fall hatte man für die Studie mehr als 60 Kinder in ausländische Pflegefamilien vermittelt und ebenso viele in den Kinderheimen belassen, um die Entwicklungen vergleichen zu können.
Artikel
Ein neues Leben (Süddeutsche, 2010)
Von der Widerstandskraft der Psyche (faz.net, 2017)
Gehirne durch Vernachlässigung kleiner (Deutschlandfunk, 2020)
Rumäniens verlorene Kinder (Republik.ch, 2021)
Leseliste
Es ist nie zu spät eine glückliche Kindheit zu haben. Ben Fuhrmann.
Charakterfrage – Wer wir sind und wie wir uns verändern. Jule Specht
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Immer noch nicht fertig: Der Kompost.
Ich hoffe, Ihr schafft es doch einmal nach Pilsen.
Denn da gibt es doch ein bisschen mehr zu sehen als in der nördlichen Oberpfalz: https://andreas-moser.blog/2018/04/29/pilsen/
Ja, das wissen wir schon, aber derzeit ist auch so viel los, dass wir manchmal nur zusammensacken, wenn Wochenende und Ferien sind.