Tagesende SL 30.06.2020 – Dienstag

Fahrrad. Mit neuer Sattelstütze, die jetzt aber nicht mehr ganz funktionsfähig ist, weil schon wieder ein Teil rausgefallen ist. Das habe ich jetzt im Internet bestellt. Fahrrad war nicht schön heute. Rückenschmerzen. Die Stütze ist nicht so gut. Gefedert ja, wie anfangs, aber die Ersatzstütze, die ich zwischendrin im Übergang hatte, war ziemlich klasse, fest und unnachgiebig. Habe mir eine solche im Internet bestellt.

A3 von oben. Normal brauste ich unten mit 200 über den Asphalt. So aber ist es angenehmer morgen.

Erledigte Aufgaben

  • Daily
  • Beurteilung ändern müssen (Datumsfehler)
  • Wegen der Anträge und neuer Stellen mit Schulaufsicht telefoniert
  • Mit KM wegen Personalfragen telefoniert
  • Konferenz für Nachmittag vorbereitet
  • Organisatorische Gespräche
  • Schulhomepage ergänzt
  • gefühlt zu wenig getan heute
  • Nachmittags eine Stunde Konferenz in der Turnhalle mit Mikrofon, surreal

Heuriges Mantra: Auf dem Fahrrad noch dran gedacht. Jetzt vergessen.

Unbefriedigender Tag heute.

Tagesende SL 26.6.2020 – Freitag

Auto. Normale Fahrtdauer: 35/40 Minuten außerhalb Coronazeiten. Heute: 110 Minuten. Auffahrunfall in der Baustelle A73, liegengebliebener Opel.

Das war nur der Anfang.

Nachmittags die reklamierte Sattelstütze abgeholt und abends montiert.


Erledigte Aufgaben:

  • Telefonieren wegen Zweitprüfer externe Prüflinge
  • Probezeitbeurteilung fertig machen und frankieren (dann vergessen mitzunehmen, um sie einzuwerfen)
  • Irgendwann ging das Internet wieder
  • VorGespräch wegen Orga Zeugnisübergabe
  • Treffen mit Elternbeirat und Förderverein (2h)

Mantra: Ich habe keinen Einfluss auf das Denken anderer Menschen.

Tagesende SL 25.06.2020 – Donnerstag

Fahrrad.

Wenn ich in den Wald hineinfahre.
Wenn ich 8km später aus dem Wald herauskomme.

Auf dem Rückweg in der Stadt bei meinem Outdoor-Ausstatter eine leichte Weste besorgt. Morgens ist es zu kalt für nur Shirt und zu warm für meine Softshell.

Morgen Auto, weil ich nachmittags neben Terminen noch einkaufen muss. Samstag Auto, weil ich meine Urkunde feiern möchte. Montag Auto, weil ich Termine habe. Dann wieder Rad.


Erledigte Aufgaben:

  • Daily am Morgen
  • Lehrerinfo weiter geschrieben
  • 10 Uhr: Audiositzung der Schulleiter, Besprechung und Ausdeutung der KMSe der letzten zwei Tage, ernüchternd
  • Telefonat KM, Personalfragen
  • Dabei festgestellt, dass mir eine Beurteilung noch durch die Lappen gegangen ist, diese aufgesetzt
  • Gespräche über schulfamiliäre Probleme
  • Nach der Audiositzung SL informiert über Inhalte
  • Telefonat Nachbarschule wegen Nachtermin Probeunterricht
  • Ablage Beurteilungen gemacht
  • Internet ausgefallen für die Verwaltung, ein Grund früher heimzufahren

Müde. Zuhause aufs Bett gelegt und in wenigen Minuten eingeschlafen. Nach etwas mehr als einer Stunde aufgewacht.

Nachdem ich jetzt einige Wochen schon meine Aufgaben notiere, fällt mir auf, dass nicht nur die Müdigkeit zum Ende der Woche zunimmt, sondern auch die Konzentrationprobleme zunehmen. Entsprechend nimmt die Zahl der erledigten Aufgaben ab. Mein Apnoe-Gerät macht mir aktuell Probleme, so dass der wenige Schlaf, den ich bekomme, nicht immer erholsam ist.

Tagesende SL 24.06.2020 – Mittwoch

Fahrrad. Sehr frisch morgens. Schön frisch. Ich stelle abends oft fest, dass ich mich auf morgen freue, weil ich dann Radfahren kann.

Im Wald in der letzten Woche jeden Tag die Begegnung mit einem Transporter der Forstverwaltung – es wird grad geerntet. Heute ein Forstmann zu Fuß – wahrscheinlich Wege besichtigen. Ich kann bestätigen: An manchen Stellen miserabel.

Als ich vorbeiradelte kamen grad die Arbeiter zur Schicht in einem kleinen Boot. Den ganzen Tag wird im Wöhrder See gebaggert. Hier in der Nähe fand man bei Baggerarbeiten am See eine Weltkriegsbombe. Wie ich in den Nachrichten las, heute außerdem weiter westlich eine Handvoll Bundeswehr-Handgranaten in der Pegnitz.

Erledigte Aufgaben:

  • Daily am Morgen
  • Telefonat Schulaufsicht wegen der Anträge von gestern; es gibt neue Formulare (zum Glück erinnert worden, dass morgen um 10 Uhr eine RSD-Audio-Tagung stattfindet, die ich mir schon wieder nicht aufgeschrieben hatte)
  • Telefonat Schulaufsicht, andres Büro, wegen Zweitkorrektor für die externe Prüfung, außerdem Fragen zur Notengebung in einem Spezialfall
  • Telefonat Landesamt für Schulen wegen Personalfragen
  • Telefonat mit Personalabteilung KM, Fax geschickt, weiteres Telefonat, in die Post gesteckt, Fax zu schlecht
  • Telefonat Nachbarschule wegen Übertritt von zwei Schülern
  • Gespräch Kollege wegen Nachmittagssitzung Medientag
  • Nachmittagssitzung Medientag
  • verschiedene Kollegengespräche, wegen Prüfungen, Notengebung
  • KMSe weiter gelesen
  • Bestätigung und Dokumentation Masernimpfung der KollegInnen mit Versetzungs- und Wiederverwendungsantrag eingepostet und weggeschickt

Typischer Mittwoch scheint es: Mit 12 Punkten auf der Liste in die Schule gekommen, 5 weggearbeitet, 3 dazu gekommen. Telefonate sind oft schwierig. Mich kann man auch oft den ganzen Vormittag nicht erreichen. In den anderen Behörden ist es ähnlich.

Früher als sonst gegangen.


Um 16 Uhr aufs Sofa daheim gesetzt. Kurz zur Seite geneigt. Eingeschlafen.

Danach fit genug die Fischfrikadellen von Ottolenghi zuzubereiten, nach dem Rezept aus dem Jersualem-Kochbuch.

Ryder Carroll. Die Bullet Journal Methode. (Nur als Aufhänger.)

The Bullet Journal Method: Track the Past, Order the Present ...
(Auf deutsch gelesen)

Seit einigen Jahren kämpfe ich gegen extremste Konzentrationsprobleme in manchen Phasen. Meine Vergesslichkeit erzeugte viel Heiterkeit bei meiner Frau – anfangs. Mein neuer Posten hat nicht unbedingt zu einer Besserung beigetragen, aber die Notwendigkeit erhöht, daran zu arbeiten.

Ein erster Schritt war es in den zurückliegenden Wochen daher, entgegen meiner Technikbegeisterung gedanklich mal zurückzugehen bis zu dem Zeitpunkt, wo ich konzentriert arbeiten konnte. Und ich stieß auf folgende Punkte, die bei mir mit Erinnerungen an lange Phasen konzentrierten Arbeitens verknüpft sind:

  • Handschriftliches Notieren auf Papier, am besten mit Füller oder Bleistift
  • Mindmapping
  • Lesen von Papier
  • Anstreichen auf Papier

Und ja, das entsprach in etwa der Arbeitsweise in der Endphase meines Studiums Mitte 90er Jahre. Bei Hausarbeiten immer vorarbeiten mit Stift und Papier (Exzerpieren und Strukturieren), die Abgabefassung dann auf dem Computer tippen und ausdrucken.

Und jetzt, 20 Jahre später, verhilft mir handschriftliches Notieren aller wichtigen Dinge, die im Tagesablauf entstehen, dabei, mir diese auch länger zu merken und in andere Systeme, die mich erinnern sollen, einzupflegen.

Diese Erkenntnisse, zusammen mit der Lektüre und Umsetzung einiger Elemente von Ryder Carroll und seinem Bullet Journal (zu dem es zahlreiche Artikel im Internet und in allen sozialen Medien gibt), haben aktuell zu einer Besserung geführt. Vor allem, wenn ich z.B. Gespräche schriftlich vorbereite. Dann noch ein paar Spritzer GTD dazu und es funktioniert eigentlich recht gut.

Interessanterweise verstärkt es den Effekt, wenn ich Druckbuchstaben bei Notieren verwende (Ryder empfiehlt sie). Eine Art des Schreibens, die ich nie mochte, weil ich meine Handschrift dann sehr hässlich fand. Ich habe aber gemerkt, wenn ich langsamer schreibe und bewusster, dann werden die Buchstaben ansprechender und ich habe wiederum das Gefühl, mir mehr zu merken. Außerdem habe ich mir dadurch angewöhnt kürzer und prägnanter zu formulieren, weil ich Druckbuchstabenschreiben von der Muskulatur her als anstrengend empfinde.

Mindmapping hat dabei vor allem die Funktion mich zu entlasten – hier aber digital. Dies geschieht nach meiner persönlichen Erfahrung dadurch, dass ein Brain Dump schon beim Aufschreiben eine Sruktur erhält und somit das Chaos weniger chaotisch erscheinen lässt. Darüber hinaus ergibt sich die Möglichkeit bei meinem digitalen System bestimmte Punkte in Aufgaben umzuwandeln. Mindmaps schätze ich schon sehr lang und bringe sie im Unterricht auch immer wieder an – aber immer nur als Grundgerüst. Erst jetzt habe ich mir ein Buch von Tony Buzan im Antiquariat besorgt, um mir die Methode als Ganzes anzuschauen.

Alles in Bewegung derzeit. Manches scheint gut zu sein.

Mein wichtigstes Ziel ist es, die Momente zu mehren, in denen ich nicht hinterherarbeite, sondern vornweg. Damit wäre schon einiges erreicht.