Fahrrad. Auf dem Rückweg den Wald erkundet und geschaut, wie ich durchkomme. Fühlte sich nach großen Umweg an.

Erledigte Aufgaben:
- auf dem Anrufbeantworter der Schule eine Nachricht: am Tag vorher ist einer unserer Schüler gestorben
- mit den Eltern telefoniert und erste Absprachen getroffen, in der Schulleitung abgesprochen
- Personalpflege zur Unterrichtsplanung (UP)
- Klassen eingerichtet (UP)
- Personalakten hinterher telefoniert
- Termin Krisenteam gesetzt für den folgenden Tag
Müde. Ein bisschen geweint.
Ich mag mir gar nicht vorstellen, was so ein Verlust jungen Lebens für die Lehrer, die Schulgemeinschaft und natürlich auch dich bedeuten mag und wie man das in diesen zerrissenen Zeiten aufarbeiten soll.
Ich wünsche deiner Schule alle nötige Kraft dafür.
Danke. Wir haben das nun innerhalb von 1,5 Jahren das zweite Mal. Letztes Mal war es ein junger Lehrer. Und ich kann so viel sagen, dass es Spuren hinterlässt. Auch gute Spuren, denke ich.
Man bekommt die Nachricht, sortiert sich und seine Gefühle, mal schneller, mal weniger schnell, schaltet in den Krisenmodus, arbeitet, schaut, spricht, tröstet, bestärkt, dann klingt der Krisenmodus langsam ab, irgendwann passt man dann kurz nicht auf und ist allein. Dann geht es eigentlich erst richtig los. Dann muss man wirklich aufpassen.
Das ist schlimm und braucht viel Kraft.