Ich bin oft wie ein Kind.
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Ich habe Ende des letzten Schuljahres angefangen, meine Arbeitsstunden zu tracken und aufzuzeichnen.
Erkenntnis 1: Arbeitszeit fühlt sich sehr unterschiedlich an.
Beispiel: Sitze ich in meinem Büro, fülle Sachen aus, telefoniere, führe Gespräche und organisiere, dann habe ich nicht das Gefühl, wirklich gearbeitet zu haben.
Beispiel: Führe ich Konfliktgespräche, renne ich Sachen hinterher, die ich verplempert habe, werde ich alle zehn Minuten gestört, ruft der Sachaufwandsträger an, dann habe ich das Gefühl, dass ich sehr viel und hart gearbeitet habe.
In beiden Fällen arbeite ich vielleicht dieselbe Stundenzahl auf die Uhr, aber im zweiten Beispiel wiegt jede Stunde doppelt.
Erkenntnis 2: Arbeit ist Arbeit und Feierabend ist auch
Ich konnte und kann leichter entspannen, wenn ich irgendwann am Ende des Tages meine 8 Stunden auf der Uhr habe. Dann klatsche ich in die Hände und mache mein Radler auf. Das fühlt sich gut an.
(Empfehlung: Dunkles Radler aus der Brauerei Bruckmüller in Amberg)
Erkenntnis 3: Ich bin zu dumm zum Rechnen
In den ersten Tagen des Trackens habe ich gemerkt, dass ich nach Gefühl meine 8 Stunden zusammen habe, aber in Wirklichkeit waren es nur sechs. Also habe ich mich zusammengerissen und bin erst aus der Schule, wenn ich 8 Stunden zusammen hatte. Dann kam ich heim und dachte: WTF…ich muss ja noch Unterricht vorbereiten.
Erkenntnis 4: Ich lerne auch nicht dazu.
Tagelang habe ich meine 8 Stunden in der Schule runtergerissen. 7:45 bis 16 Uhr.
Und irgendwann habe ich gemerkt: Das Konzept Pause ist wirklich nicht mein Ding. Pause ist, wenn ich zehn Minuten nach Hause fahre.
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Ich nutze auf dem iPhone die App Hours. Versuche die Anzahl Kategorien niedrig zu halten.
Es ist nach 8 und ich muss noch Unterricht vorbereiten,also komme ich noch auf 8 Stunden. Habe aber vergessen, dass ich grad noch KollegInnen supportet habe im Chat.
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Die Adam-Klein-Straße in Gostenhof, wenn man im Herbst durchradelt. Ich lass die Größe mal so. Da hinten wohne ich irgendwo.
Vielen Dank für deine Gedanken. Noch ein kleiner Buchtipp: „Die 1%-Methode“. Sehr gut nachvollziehbare „Erkenntnisse“. Habe es mir nicht gekauft, sondern online ausgeliehen. Das reicht völlig aus, denn neben zahlreichen Bezügen zum Behaviorismus steckt nicht viel drin – provokant formuliert.
Danke für den Tipp, in der Tat habe ich mir das Buch vor zwei Wochen heruntergeladen. Und ja, sehr amerikanisch, aber zwischendrin schon ein paar Erleuchtungen.
Als Amberger freue ich mich über die Bruckmüller-Erwähnung. 🙂
Morgen hole ich Nachschub ;).