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2023.06.21 – Krönung

5:30 Uhr, schon nach dem ersten Klingeln aufgestanden. 6:30 Uhr heute Abfahrt, Beginn Abschlussprüfungen. Schön kühl, in Nürnberg dann schon schwül.

Der Eröffnung beigewohnt, danach viel Arbeit mit Schreibkram:

  • Arbeitszeugnisse
  • Formulare für Arbeitszeugnisse
  • Entfristungsantrag konzeptioniert
  • Beurteilungen aufgesetzt
  • Email-Verkehr
  • Telefonate

Heute den Brief bekommen, also eine neue Steigerung der Realität.

Ich finde es immer wieder strange, wenn ich bei solchen Sachen meine eigene Personalakte aus dem Schrank hole, um was abzuheften – bisschen schizo.

Gleich danach, wie auf Stichwort, Anruf KM. Ich wurde gefragt, ob ich mit der Übernahme des Schulleiteramts auch das Amt des Seminarleiters übernehme. Ich hatte gedacht, das sei miteinander verbunden, aber wohl nicht oder reine Formsache. Ich stimmte zu. Gleichzeitig den ersten Termin bekommen, Fortbildung wohl oder Einweisung neu ernannter Seminarleiter noch im Juli. Per Mail von meiner dann Vorgängerin den nächsten Termin mit der nächsten Fortbildung dann im Februar 2024. Gesprächstermin mit dem MB vereinbart für das finale Abschiedsgespräch.

Strange auch, andauernd Entscheidungen zu treffen, deren Auswirkungen mich nicht mehr betreffen werden, weil ich dann nicht mehr da sein werde. Strange.

Daheim dann noch Familienbesuch mit Kindern. Schminken und Frisieren der Nachbarstochter für das Musical am Abend. An so viel sozialen Durchsatz muss ich mich noch gewöhnen.

In allem, was ich denke und laut sage, immer wieder die Einschränkung und Ansage:

  • Nach mir kommt bestimmt endlich ein guter Schulleiter
  • Der Nachfolger hat bestimmt Ahnung von allem
  • Das KM muss sowieso verzweifelt gewesen sein, jemanden wie mich zu ernennen
  • Jetzt bekomme ich eine neue Schule zum Zugrunderichten

Mir fällt etwas aus dem Geschichtsstudium ein, ich kann das grad nicht verifizieren. Aber dort wurde mal bei der Behandlung mittelalterlichen Urkunden, ich glaube in Verbindung mit der Kaiserkrönung Karls des Großen, erwähnt, dass in jeder Urkunde, wo eine Ernennung und Krönung beglaubigt wurde, ein Passus eingeschoben wurde, der besagte, dass der Gekrönte nicht mit eigenem Ehrgeiz nach der Krone gegriffen habe, sondern dass man sie ihm angetragen habe und er nach langem Überlegen nachgegeben hat. Ehrgeiz und Streben nach Macht war also verpönt. Jeder Thron wurde ja schon angesägt in dem Moment, in dem sich der Gekrönte setzte.

Bei der Beschreibung der Krönung von Karl dem Großen heißt es, dass er in die Kirche in Rom kam, ohne zu wissen, dass er dort gekrönt werden sollte. Ich meine bei Einhard wurde es so dargestellt, als hätte sich Karl hingekniet und der Papst hat sich von hinten angeschlichen, ihm die Krone über den Kopf gehalten, sodass er beim Aufstehen quasi in die Krone gerutscht ist. Ich habe leider keine Einhard-Ausgabe mehr zum Nachlesen.

Wo war ich?

Mittlerweile weiß ich, was ich antworten kann, wenn KollegInnen mit mir sprechen oder schreiben und ihr Bedauern ausdrücken oder sich bedanken:

Danke.

Mairübchen

Bohnen und Zucchini (glaube ich)

Aufgeplatzter Kohlrabi

Mini-Gurken mit Krone

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