Die erste Schulwoche vorbei. Montag Konferenz und anschließender pädagogischer Tag – Thema: Burnout – Ursachen, Symptome, Gegenmaßnahmen. Dienstag Klassleiterstunden. Von Mittwoch bis Freitag Unterricht nach Spezialplan – den ich aushecken musste, freihändig, ohne Computer. Freitag Schulgottesdienste. Ab Montag dann Unterricht nach Plan.
Für die Schulleitung war dies natürlich die zweite Arbeitswoche, da wir drei sowohl die erste als auch die letzte Ferienwoche vor Ort sein müssen. In der letzten Woche besteht meine Hauptaufgabe übrigens in der Planung und Durchführung der Prüfungen (Aufnahme-, Nachprüfung und Wiederholungstermin für den Probeunterricht).
Daneben wird der Unterricht verteilt und jeden Tag darauf gewartet, dass man alle Zuweisungen der Planstellen/Lehrer bekommt. Unsere Schule ist mit ca. 50 Lehrern bestückt, davon werden aber in jedem Jahr etwa 1/4 ausgetauscht, durch Versetzungen, Referendarabgang, Neuzuweisung oder Aushilfskräfte. Vor drei Jahren noch hatten wir ein Jahr, in dem 1/3 aller Kollegen ausgetauscht wurde.
Daraus ergibt sich der Umstand, dass der Stundenplan, an dessen Erstellung ich nicht beteiligt bin, erst sehr spät angegangen werden kann, denn es zeigt sich weiterhin, dass man zwar irgendwann alle Zuweisungen hat, die genaue Stundenzahl der Stellen aber noch mal ein paar Tage später kommen.
Nicht zu vergessen, dass unsere Schule zwar jung ist (2003/04 gebaut), aber schon von vornherein an den entscheidenden Stellen zu klein geplant wurde. Dies bedeutet, dass wir 16 Klassenzimmer, aber mittlerweile 25 Klassen haben. Man wartet auf den Schülerrückgang – seit mehreren Jahren schon. Dies engt den Stundenplan weiter ein.
Eine Entlastung hat gebracht, dass gerade eine zweite Sporthalle gebaut wird, so dass der Sportunterricht nicht mehr bis 17 Uhr gehen muss.
Mittlerweile steht der Stundenplan aber und muss sich ab Montag dem Alltagstest unterziehen.
Daher war meine weitere Aufgabe diese Woche, einen Plan für die stundenplanlose Zeit zu stricken. Dies war aufgrund verschiedener Rücksichtnahmen etwas schwierig. Und obwohl ich das im dritten Jahr als Konrektor mache, fällt es mir offensichtlich noch schwer, „Arbeit zu verteilen“. Ich merkte aber gleichzeitig, dass beim Großteil der Kollegen die Schwierigkeiten erkannt wurden und ich (persönlich) wenig bis kein Gemecker hörte. Dass diese Anfangszeit ohnehin immer holprig ist für alle Beteiligten, weiß ich selbst seit dem ersten Jahr.
Und auch wenn mir Listen charakterlich schon sehr abhold sind, bastelte ich noch einen Aufsichtenplan – der bei uns so gestaltet wird, dass ich eine leere Liste aushänge und die Kollegen sich selbst eintragen. Lücken, die entstehen, fülle ich dann aus. Dieses Jahr war der Plan gefüllt, als ich ihn abhing. Die Arbeit war schnell gemacht. Nächste Woche muss ich dann noch die Sprechstunden eintreiben. Dann die Homepage mit diesen Inhalten füllen.
Schwierig diese Woche: Ruhig zu bleiben, wenn irgendwas nicht läuft, was ich mir vorher einfach dachte.
Schön diese Woche: sehen, dass die Kollegen mitdenken und -fühlen. Und das Freunde Freunde bleiben, auch wenn ich ein eigenes Büro und einen Titel habe.
Achja, die ersten Stunden Unterricht hatte ich auch. Fühlte sich aber eher fremd an. Wird sich ändern.
PS: 5 Minuten aus dem OFF hat jetzt 15 Minuten gedauert. Eigentlich wollte ich es auch gestern schreiben, in den letzten zehn Minuten meines Dienstes, bevor mich meine Frau abholte. Zu dieser Zeit fragte mein Chef nach den Briefen, in denen den Eltern die Prüfungsergebnisse mitgeteilt werden…Und ich bemerkte, dass ich 12 Elternbriefe in zehn Minuten schreiben kann.
Nun hoffe ich, wenn ich am Montag in die Schule komme, dass diese Briefe auch alle gestimmt haben.
Man wird halt älter. Ich übrigens heute 42. Und meine Frau sagt gerade: Ein Vorteil der Arbeit ist, dass sich das Wochenende wieder wie Wochenende anfühlt.
Glückwunsch zur 42!
Und danke für deinen kurzen Einblick. 🙂