Auf meiner Position in der Schulleitung dreht sich Vieles wirklich nur um Listen und papierne sonstige Organisation. Diese Woche habe ich die Listen der letzten Woche in die richtige Form gebracht und an die verschiedenen Stellen weiter verteilt, also: Sekretariat, Schulleitung weiter oben, Homepage, Lehrerzimmer.
Hinzu kommt die Organisation der verschiedenen Testformate zu Beginn des Schuljahres: Grundwissenteste Mathematik 7 und 9, Jahrgangsstufenteste Mathematik und Deutsch 6 und 8, Jahrgangsstufentest Englisch 7. Vera 8 kommt noch im Frühjahr für Deutsch. Organisation in diesem Zusammenhang heißt nur, dass ich die versiegelten Umschläge an die jeweiligen verantwortlichen Fachbetreuer aushändige, bzw. im Fach Deutsch an die entsprechenden Kollegen, die in 6 und 8 unterrichten. Viel witziger wird jedoch wie jedes Jahr dann die Aufgabe, die Ergebnisse in ein wahnsinnig aufwändig programmiertes Online-Formular einzutragen.
Zum Glück aber habe ich mit einer anderen Schulleitungsaufgabe nichts zu tun: Statistik. Man glaubt nicht, was in Zeiten der elektronischen Datenverarbeitung alles an Papier erzeugt wird, um Daten von A nach B zu senden. Lehrer Zu- und Abgang, Schüler Zu- und Abgang, Schülerzahlen, -herkünfte, Klassenstärken und und und. Dies alles wird in einer großen Datei weiter nach oben geschickt. Zusätzlich wird es ausgedruckt und auch nach oben geschickt. Verschiedene andere Stellen brauchen bestimmte Teile dieser Statistiken – die bekommen auch Post von uns. Diese Papierstapel zeigt uns der Chef jedes Jahr aufs Neue – und sie sind, ungelogen, mehrere Zentimeter dick.
Und – ist man damit informiert? Hm, gemessen an den Anrufen mit Nachfragen, die danach immer noch kommen, offensichtlich nicht. Wie auch – ich kann mir kaum jemanden vorstellen, der sich hinsetzt und diese Stapel durchsieht.
Gut gelaufen diese Woche: habe mich zusammengerissen und jede Aufgabe zeitnah erledigt. Darüber hinaus die Ablage von diesem Jahr (und vom letzten *räusper*) gemacht. Aktenordner gefüllt. Unterrichten nebenbei lief auch ordentlich.
Geärgert diese Woche: als Schulleitungsmitglied passiert es mir immer wieder, dass ein Kollege den anderen Kollegen etwas fragt (in der Regel etwas zum Thema Schulrecht), der darauf keine Antwort weiß – dieser zeigt dann mit dem Finger in meine Richtung und meint: „Die Schulleitung steht neben dir, frag doch die.“ Wenn ich dann keine Antwort weiß, kommt dann noch ein: „Ich dachte, du seist Schulleitung. Muss man das da nicht wissen?“
Abgesehen davon, dass die Antwort auf diese spezielle Frage (nach bestimmten Vorgaben von Leistungsfeststellungen), die in dieser Woche kam, für denjenigen, der die Frage stellte, eigentlich hätte klar sein müssen – weil er den entsprechenden Vorgang seit einigen Jahren regelmäßig durchführt (ich übrigens nicht), ärgere ich mich über die seltsame Vorstellung, dass man als Mitglied der Schulleitung ein wandelndes Auskunftsbüro sein soll. Und dass es dann jeden diebisch freut, wenn man keine Antwort weiß, finde ich ebenfalls seltsam.