Leider bin ich heute nicht weit gekommen, weil die Stunde zu kurz war. Bin drauf gekommen, weil meine aktuelle 10. Klasse cineastisch nicht sehr „gebildet“ ist.
Als Vorbildung für die Schüler eine gute Zusammenfassung auf wissen.de. Damit kann ein schneller Überblick gewährleistet werden.
Thematisieren wollte ich bezüglich des Vietnamkrieges anhand von Trailern folgende Gebiete. Als Einstieg diente, logisch, Bruce Springsteen. Nach dem Video die Lyrics ansprechen.
httpv://www.youtube.com/watch?v=wRxAs3YZjcc
Thema, eventuell: Kriegsheimkehrer, „Heimatfront“, Verarbeitung des „Traumas“ (!Der Song ist von 1984)
Die Situation der Kriegsheimkehrer wird, wenn man den Film sehr optimistisch betrachtet, auch in „First Blood“ thematisiert. (1982)
httpv://www.youtube.com/watch?v=vLB3lW4ReeQ
Im Trailer selbst tauchen allerdings nicht die Andeutungen aus dem Film auf, die die Vietnamerfahrung etwas gebrochener erscheinen lassen. Ab Teil 2 wird es dann „lustiger“ – hier gewinnt Rambo quasi rückwirkend den Vietnamkrieg. Im dritten Teil marschiert er in Afghanistan ein. Das passt aber in die Stunde nicht mehr hinein.
Der Trailer von „Full Metal Jacket“ thematisiert eher die Ausbildung der Soldaten. (1987)
httpv://www.youtube.com/watch?v=vN7TU_V6naw
Platoon (1986) liefert vom Trailer her eher Anlass über die filmische Darstellung des Krieges zu reden, zwischen Musik, Kameraeinstellung und Motiven. Im Übrigen eine Begegnung der Schüler mit dem jungen Charlie Sheen.
httpv://www.youtube.com/watch?v=AykiF9YYF2U
Abrunden lässt sich das Ganze vielleicht mit „Apocalypse now – Redux“ (1979 und 2001). Nach dem Trailer die „Enthebung“ der Kriegserfahrung ins Surrealistische. Als Kriegserfahrung, die dargestellt, aber nicht wirklich verarbeitet werden kann.
httpv://www.youtube.com/watch?v=Tt0xxAMTp8M
Zwischendrin ging ich noch darauf ein, wie der Vientamkrieg auch über das Fernsehen quasi in die Wohnzimmer der USA und der Welt kamen. Auch hier liefert Youtube den passenden Ausschnitt.
httpv://www.youtube.com/watch?v=3C_EOInu2ZA
Sehr interessant fand ich in diesem Zusammenhang eine Bemerkung meiner heutigen Klasse, die nach dem letzten Filmauschnitt lautete: „Sie wissen schon, dass wir noch nicht 18 sind.“ D.h. die Trailer der vorangegangenen Filme waren letztlich nicht so „schlimm“, wie die Originalaufnahme. Spricht ja noch zumindestens für eine gute Realitätswahrnehmung und der Fähigkeit zwischen Film und Wirklichkeit zu unterscheiden.
Ich frage mich gerade, warum diese Art von Filmen über den Vietnamkrieg gerade in den 80er Jahren erschienen. Hat es was zu tun mit der Verschärfung der Tonlage zwischen USA und UdSSR nach dem Einmarsch in Afghanistan oder dem Nato-Doppelbeschluss? Wollen die Regisseure vor einem neuen Krieg warnen?
Nichtsdestotrotz ein Thema, was ich mal in den nächsten Jahren etwas vertiefen möchte.
Der Topos des traumatisierten Vietnam-Veteranen ist allgegenwärtig im Action-Kino der späten 70er und 80er (Lethal Weapon z. B., wo ja Bösewichter und Polizisten Vietnamheimkehrer sind, die alle (!) mehr oder weniger schlecht in die Heimat passen). Auch im TV ist der Topos präsent. („Magnum“ ist eine Serie über traumatisierte Vietnam-Heimkehrer, Sonny Crockett in „Miami Vice“ ist auch in ‚Nam gewesen.)
Kennst Du das Weblog „Sauft Benzin, Ihr Himmelhunde“? (Eine Art lockerer Diskursanalyse des Actionfilms.)
Es gibt auch Einträge zu Rambo 1-3
http://belmondosfunkhundd.blogspot.de/2007/11/anthroporambos.html
http://belmondosfunkhundd.blogspot.de/2007/12/warum-luft-herr-r-amok.html
http://belmondosfunkhundd.blogspot.de/2008/01/gottes-krieger.html
Oh ne, den kenn ich noch nicht. Genial. Aber du hast recht – viele Vietnam-Haudegen. Nur John MacClane nicht, oder ? 😉
Danke für den Hinweis.