2023.03.13

5 Uhr aufgewacht, 7h Schlaf. Halbe Stunde bis zum Wecker wachgelegen, nachgedacht.

Morgens in die Wohnung nach Nürnberg, schnell bisschen geputzt. Freundin aus der Nebenstraße brachte den Wohnungsschlüssel, den sie aufbewahrt hatte für den Notfall, vorbei. Wehmütig gewesen. Viel.

Übergabe dann problemlos, schnell. Rausgegangen, zur Schule gefahren. Das seltsame Gefühl begleitet mich bis jetzt.

Schule: Elternbrief endlich fertig gemacht, Sitzung Fachbetreuer, Klassensprecherversammlung, Unterricht, Ablage.

Heimgefahren und eigenen Essensplan über den Haufen geworfen mit Pizza aus der TK.

Bisschen Arbeit.

Ehemaliger Ort des Bloggens.
Ehemaliger Ort des Bloggens.
Nicht mehr mein Briefkasten
Nicht mehr mein Briefkasten
Hier nicht mehr schlafen und die Geräusche der Straße hören.
Hier nicht mehr schlafen und die Geräusche der Straße hören.

Viele Nichtmehrs und Nochnies.

2023.03.12

7h Schlaf. Trotzdem erholt. Lange liegen geblieben. Viel Regen.

Den Tag über nicht viel. Gelesen, gearbeitet, die Woche. Geplant, aufgeräumt. Gewurschtel. Abends trotzdem sehr müde. Bisschen die Osterferien angeplant. Sehr für uns gewesen. Wollte noch nach Nürnberg fahren, um die Wohnung durchzusetzen für die Übergabe am Montag. Sein gelassen.

Sonntag halt.

Einen Tag hinterher zu hängen ist nicht schön.

2023.03.11

Das Apnoe-Gerät dokumentierte noch vor sieben Uhr 9:13h Schlaf. Wäre günstig, wenn ich das mal über die Woche gut verteilen kann. Aber am Abend vorher, obwohl tagsüber gut lief, früh ins Bett gegangen.

Vormittags ganz allein und im Kopf Nachwehen von der „von Schirach-Lektüre“. Gleichzeitig Buchlieferung von Fairbuch.de, auffällig, weil ich es am Tag vorher erst bestellt hatte. Ursprünglich mal gewechselt von Amazon auch mit dem Gedanken, dass ich nicht immer gleich bestelle, um etwas so schnell wie möglich in den Händen zu halten. Die Alternativen benötigten oft den „normalen“ Postweg, wie ich ihn von früher kannte. Jetzt aber offenbar nicht mehr. Muss also andere Grenzen des (Bücher-)Kaufens aufbauen.

Nachmittags allein mit dem Elfjährigen, der seine zweiköpfige Nachbarbande ins Haus holte. Vorher bisschen Englisch mit ihm gemacht, nachdem ich sein gewünschtes Essen in den Ofen geschoben hatte. Toben im Zimmer oben, dann Minecraft über meine Xbox im Wohnzimmer. Ich konnte lesen (aus irgendeinem Gedanken zog ich den Schimmelreiter raus, fantastische Geschichte! Und erst der Anfang!) und schreiben. Irgendwann wieder alle zusammen. Abends Film schauen.

Lieblingsessen

Ripperl 1,5h im Ofen gedünstet, dann aufs Blech mit Kartoffeln, alles bestrichen mit einer Marinade aus Sojasoße, Sweet-Chili-Soße, Ketchup, Tomatenmark, Honig, Chili.

2023.03.09

Lang geschlafen, kurz vor dem Wecker wachgeworden, Blutdrucktablette, Ibu, Tag kann kommen. Irgendwie schaffe ich das.

Seit ein paar Tagen verfolgt mich wieder mal ein Gedanke. Hat was mit Geschichte und meiner Schule zu tun.

Nach letzten Zählungen von Anfang der Woche weist meine Schule einen Migrationsanteil von rund 70% auf. Laut offizieller Statistik liegt der Migrationsanteil an der Gesamtbevölkerung in Bayern bei 20%.

Ich habe neulich am Rande des Sozialkundeunterrichts mit einer Schülerin gesprochen, deren Eltern aus Äthiopien stammen. Ich wollte von ihr wissen, was ihre Eltern im Schwerpunkt erzählen, wenn sie von ihrer „Geschichte“ erzählen. Ihre Antworten waren sehr spannend. Während in meiner Familiengeschichte der zweite Weltkrieg mit Verwandten, die verschollen sind oder in Gefangenschaft oder auf der Flucht waren, im Mittelpunkt aller Erzählungen stehen, sind es in ihrer Familie der Abessinienkrieg gegen Italien mit allen Folgen daraus – u.a. der Besetzung des Landes und seine Befreiung im 2. Weltkrieg. Sie sprach immer von „dem Mann“ und ich konnte mir denken, dass sie von Haile Selassie sprach (als ob ich mehr von äthiopischer Geschichte weiß als das). Weiterhin thematisieren die Eltern in Bezug auf ihren Urgroßvater auch das Verhältnis von Äthiopien zu Eritrea.

Ich fand das spannend, weil ich im ersten Jahr an der Schule schon einmal ein solches Gespräch führte, dann aber mit einem Schüler, dessen Eltern aus der Türkei stammten. Und auch damals die Frage: Was hat dein Vater in der Schule in der Türkei über die Zeitphase des ersten/zweiten Weltkriegs gelernt?

Worauf ich hinaus will, ist klar: Darauf, dass mein Lehrplan eine eurozentrierte Sicht der Geschichte beinhaltet oder noch enger eine deutsche Sicht. Dass ich aber Kinder vor mir habe, die in ihren Familien eine andere Geschichte hören und damit auch ein anderes Geschichtsbewusstsein besitzen – welches in der Schule mit der euro-deutschen Sicht konfrontiert wird. Mein Lehrplan beinhaltet aber nicht die Vermittlung zwischen unterschiedlichen Ausformungen des Geschichtsbewusstseins.

Ich frage mich, ob es hier Forschungen gibt, die das thematisieren, also die Entwicklung eines Geschichtsbewusstseins im Brennpunkt verschiedener Perspektiven – und der Frage, ob sich Geschichtslehrpläne nicht doch deutlich ändern müssten. Ich frage mich, wie spannend es sein kann, an meiner Schule eine Box einzurichten, in der Kinder die „Geschichte“ erzählen, die in ihren Familien eine große Rolle spielen.

Es ist Abend, bin weiter müde und kaputt.