2023.05.31

Bis 6 Uhr geschlafen, das scheint sich jetzt einzupendeln, nicht ganz unangenehm. Gelesen (Ani: Süden), dann allein runter und bisschen Tagebuch ergänzt. Irgendwann ist es hektisch geworden, weil ich um 10 in der Schule sein wollte/musste.

In der Schule ein paar Dinge abgearbeitet, drei längere Telefonate geführt: KM (Rechtsabteilung), Landesamt für Schulen, Arbeitsagentur. Rechtsabteilung hat dann noch mal zurückgerufen, um das Problem, das ich hatte, zu konkretisieren, bzw. die rechtliche Perspektive. Außerdem ein altes Problem aufgegriffen, weswegen ich dann das Landesamt noch anrufen musste.

Anschließend Catering-Utensilien der Schulleitungsbesprechung vor den Ferien noch nach Gostenhof zurückgebracht: (ess.brand).

Ferien-Familien-Programm begonnen: Ein richtig großes Fahrradgeschäft aufgesucht, in dem man im Verkaufsraum selbst das Rad Probefahren kann, und das nicht zu knapp. Dann zur Nürnberger Burg hoch und untergeguckt. Anschließen das Erfahrungsfeld der Sinne besucht, sehr lang und ausführlich. Und ganz am Ende ein Highlight im Burger-Restaurant.

Erschöpft und ausgelaugt zuhause – also ich. Aber meine Fitness-App war stolz.

Morgen soll es zum Klettern gehen, mit noch anderen vieren, in die Fränkische. Aber ich habe schon angedroht, dass ich meinen neuen, sehr bequemen, Angelstuhl mitnehmen werde.

Diesseits des Van-Allen-Gürtels

Diesseits des Van-Allen-Gürtels. Wolfgang Herrndorf. Gesamtausgabe. Band 1.

Skurrile Geschichten, die mehrere überschneidende Namen, Motive und Handlungsstränge haben. Manches langatmig, oftmals auf einen Höhepunkt zutreibend, dann endend. Einige bekannte Motive, die in „Tschick“ wieder auftauchen.

Anhang von Band 1. Texte aus Zeitungen. Interview.

Oskar Maria Graf. Dorfbanditen. Erlebnisse aus meinen Schul- und Lehrlingsjahren

9783869060118Das absolute Gegenstück zu den bekannteren „Lausbubengeschichten“ von Ludwig Thoma stellen die Erzählungen aus Dorfbanditen von Oskar Maria Graf dar. Nicht nur erkennbar an den immer wieder eingestreuten Dialekt-Passagen in den Dialogen der beteiligten Figuren, sondern ganz grundlegend – geht es doch nicht um beschauliche und gemütvolle Ereignisse mit bayerischer Note. Vielmehr erhält man Einblick in das Kinderleben um und nach 1900, welches sicherlich nicht nur im dörflichen Bayern so wenig romantisch gewesen sein dürfte. Hier besorgen sich die Kinder Gewehre, gehen wildern oder schießen zur Abwechslung auf den Spitz der Nachbarn, um besser an das Obst in dessen Garten heranzukommen.

Das, was mich immer wieder Graf lesen lässt, ist vor allem der -fast ernste – Humor, der niemals schenkelklopfend-musikantenstadlig um die Ecke kommt, der so vielleicht nur in Bayern möglich ist. Und er zeigt damit einen Blick auf Bayern, der so wohl auch nur von innen möglich ist, aber alles erklären kann, was von außen als Schimpf darauf gerichtet ist.

Die Erzählung „Der Gottesraub“ beginnt z.B.

Die Leute bei uns daheim und im ganzen Land von Oberbayern sind katholisch. Dieser Glaube ist, wie der alte Schmalzerhans immer gesagt hat, kamot (kommod) und darum wird er sich auch ewig halten. Er verlangt keinen besonderen Aufwand, tut keinem weh und jeder Mensch ist ihn gewohnt. Bigotte Männer und Betschwestern hat man aber bei uns nie mögen, weil das meistens falsche, kriecherische und scheinheilige Personen waren, die im Familien- und Berufsleben keinen Schuß Pulver wert gewesen sind. Dieses ist auch von jeher die Meinung von unserem Vater selig gewesen, und wenn man auf solche Sachen zu reden gekommen ist, hat er immer gemeint, bei einem Glauben kommt es ganz allein auf den Pfarrer an, ein schlechter Geistlicher und ein schlechter Wirt sind vollends gleich: Wenn sie die Leute nicht verstehen und nicht mit ihnen umgehen können, kommt kein Mensch gern zu ihnen, und die wo alsdann wirklich in die Kirche und in die Wirtschaft gehen, tun es aus Falschheit oder sie sind aufsässig.

Und so kommt es dann auch, dass sein Bruder vom Pfarrer angegangen wird, weil er immer zu spät in die Kirche kommt – als Sohn des Bäckers muss er morgens bei Wind und Wetter die Brote und Brötchen in die Nachbarorte bringen – bis sich der Hilflose eines Tages vor versammelter Gemeinde wehrt und es aus ihm herausbricht.

Ja Herrgott, i konn mi doch it derrenna!… We-e-enscht du mi grod schikanieren und schlogn wuist, nachha konnst mi aa am Orsch lecka!“

Die Erzählung „Der Gottesraub“ stellt dar, wie den Jungen der Glaube ausgetrieben wird.

Der Allitera-Verlag gibt frühe Ausgaben Grafs neu heraus. Ebenfalls das Jahrbuch der Oskar-Maria-Graf-Gesellschaft.

Die Ausgaben sind direkt beim Verlag erhältlich/bestellbar.

PS: Gibt es in anderen Bundesländern ähnliche Autoren? Mir fiel nur noch Ernst Reuter ein.