Die Ausländer sind Schuld.

https://zeitung.onetz.de/gridshelf.act?region=2az

Ich habe Fragen:

  • Bin ich schon ein Ausländer in Bayern, weil ich ein Zugereister bin?
  • Wenn die Hälfte aller Ladendiebstähle (und darum geht es) von sogenannten AusländerInnen begangen werden, warum geht man nicht ordentlich gegen die anderInnen 50% vor?
  • Warum ist die Amberger Zeitung journalistisch eigentlich so seltsam schlecht (nicht erst heute) – oder ist die Kombination von Bild und Aufmacher als Ironie zu verstehen?
  • Ist das der beschworene Weg, wie man die AfD inhaltlich bekämpft?
  • Kommt Herr Herrmann mal in Nürnberg an meine alte Schule und erklärt seine Theorie den Kindern dort?
  • Warum rege ich mich eigentlich so auf?
  • Wie soll man mit solchen Schlagzeilen eigentlich politische Bildung in der Schule erfolgreich durchführen?

Mit der Verfassungsviertelstunde kann ich das nicht reparieren.


https://www.br.de/nachrichten/bayern/verfassungsviertelstunde-an-schulen-chance-oder-feigenblatt,U1n8hTa

wasmachteigentlichderchef 2022-02-22

Auto, weil ich angesichts der immer näher kommenden Einschläge von Coronainfektionen nicht mehr mit der U-Bahn fahren möchte. Und ja, für das Fahrrad bin ich zu faul.

Erledigte Aufgaben:

  • Stunde Deutsch in 10
  • Gespräch mit Sicherheitsbeauftragten über das Pooltesten (OMFG)
  • den Rest habe ich schon wieder vergessen
  • doch halt: Absprachen mit einer neuen Aushilfe, Unterschriften
  • viele Gespräche über alle möglichen Themen, stellenweise persönlich
  • früher gegangen, weil ich dachte, eine Schulleitertagung zu haben, die Ichd aheim online erledigen wollte, als mich niemand in die Online-Sache reinlässt, einen komischen Verdacht, richtig, die Tagung findet erst Donnerstag statt, ich keine Ahnung, warum ich den falschen Termin habe, schlage nach, im September 21 wurde mir der 22.2. genannt, ich habe Beweise, aber mittlerweile wurde de Termin verändert, da schreibe ich mir endlich mal etwas frühzeitig auf, (OMFG)

Über den Nachmittag gefreut.

Um mal nachzutragen, wann ich zum Hulk werde – absolut subjektiv, bitte immer beachten:

Ich schicke mehrere Mails an die richtigen Stellen, um Umstände zu monieren, die meiner Meinung nach die Sicherheit des Schulhauses nach außen und innen beeinträchtigen. Bekomme Wischi-Waschi-Antworten, frage nach, bekomme gar keine Antworten mehr.

Dann gibt es am Montag ein Nutzer-Jourfixe (schon dieser Begriff lässt mich grün werden). Es werden Dinge besprochen, mir fangen an die Ohren zu bluten, weil ich es hasse, wenn Leute lang und breit und redundant sprechen. Irgendwann frage ich nach meiner Mail. Antwort: Wir haben doch geantwortet. Ich: Es gab eine allgemeine Antwort, aber auf meine Punkte in meiner Mail ist keiner eingegangenen. Frage an mich: Was stand denn in ihrer Mail?

Danach „sparte ich nicht mit Stimme“ (Reiner Kunze).

Ich stand dann auf und wollte gehen, in der offenen Tür fiel mir auf, dass ich noch keinen beleidigt hatte und setzte mich wieder.

Irgendwann verdreht der Mensch mir gegenüber die Augen. Ich erwähne, dass in letzter Zeit in vier umliegenden Schulen eingebrochen wurde. Und dass ich mir als Schulleiter Sorgen mache, was solche Leute in meinem Büro mit Feuerlöschern alles anrichten können. Ich bekomme wieder Wischi-Waschi-Antworten, frage alle Anwesenden, ob sie die Verantwortung dafür übernehmen würden, wenn etwas passiert. Ich wiederhole es mehrmals, weil ich ja offenbar mit tauben Menschen rede. Man möchte das Thema wechseln.

Ich werde noch lauter – und ich merke mittlerweile, dass mein Blutdruck in mir ein ungesundes Gefühl entwickelt.

Dann heult einer rum, dass wir an den Oberbürgermeister geschrieben hätten und das sollten wir nicht mehr tun. Dann geht mein Kollege ab und ich kann Pause machen.

Das Problem dabei ist, dass ich mich hinterher immer schlecht fühle. Weil der Stoiker in mir wieder mal verloren hat. Und weil es verdammt noch mal nicht gesund ist, was ich da mache.

PS: Unser Brief an den Oberbürgermeister hatte eigentlich als Botschaft, dass die Stadt Nürnberg sich bitte besser um die Schulgebäude der Stadt kümmern möge, damit die nicht so aussehen wie sie eben aussehen. Dass im Nebeneffekt bestimmte Hunde aufheulen, weil sie getroffen wurden, verschafft der Bestie in mir Freude. Aber auch das bringt mir keine Zufriedenheit, oder nur kurz, ach.

Fundstücke des Tages

Auf dem Spaziergang heute

wasmachteigentlichderchef 2022-02-21

Auto, weil ich was aus der Schule mitnehmen musste, was nicht aufs Fahrrad oder die U-Bahn passt.

Erledigte Aufgaben

  • Stunde Deutsch
  • Absprache kurz mit Sicherheitsbeauftragten wegen Pooltestungen
  • Absprache mit Kon wegen Vertretungsplan aktuell, weil zu viele LehrerInnen fehlen ( Sie wissen ja, Schulen sind sicher, was Corona angeht, und erstmal die Grundschulen, und die KITAs-Wahnsinn)
  • Briefing mit anderem vonwegen Freitag
  • Gespräch Planung Unterricht
  • Anträge für Aushilfen durchgegangen
  • mehr als zwei Stunden Sitzung mit Vertretern der Stadt, nach 1,5h ausgeflippt, fast alle Anwesenden beleidigt, dann wieder beruhigt
  • Sie sollten mich mal so sehen – sie würden Angst bekommen (ob vor mir oder um mich…sehen sie dann selbst)
  • zuhause noch die notwendigen Dinge erledigt

Ich war am Samstag endlich wieder auf dem E-Bike für eine kurze Runde Richtung Südwest aus der Stadt raus. Am Sonntag im Regen auf der Driving Range. Habe versucht viel zu schlafen, was mir nicht so doll gelingt. Mich versucht zu konzentrieren.

Fotos vom Wochenende

Der Automatenshop des Reime-Ziegenhof. In der Nähe ist mein alter Golfplatz.

#wasmachteigentlichderchef 2021-11-01

U-Bahn, weil Regen. Auf dem Rückweg zu Fuß gegangen, also etwas mehr als 3km, nichts Weltbewegendes, wollte aber Zeit an der frischen Luft, um über folgendes Posting nachzudenken. Es wird ein Wütendes sein. Normal versuche ich solche Postings ein paar Tage zu lagern, bis sie emotional entschärft sind. Aber ich will das nicht mit in die Ferien nehmen.

Also bitte: Es könnte sein, dass ich Ihre Gefühle verletzen werden, den guten Geschmack oder die Regeln eines erwachsenen Gedankenaustausches. Kann sein, dass es mir später auch wehtut. Kann sein, dass es durcheinander ist.


Erledigte Aufgaben

  • Schreibtisch in Ordnung bringen
  • Post von Freitag in Aufgabenliste überführen, digital und real
  • Ablage überblicken
  • bisschen ausgehende Post machen

Außerdem kam ein Pfadfinder des Stammes, für den ich Material im Schulkeller aufbewahre. Sie haben ein neues Lager gefunden und wollen dort renovieren. Dazu benötigten Sie Dinge aus meinem Keller.


Ich wollte eigentlich mehr Zeit in der Schule verbringen, im Büro, am Schreibtisch in Ruhe, weil Feiertag. Leider hatte ich aber dann wieder mehr mit der Polizei zu tun. Man hatte nämlich versucht an mehreren Stellen mit Brandbeschleuniger in meine Schule zu kommen oder wollte einfach nur Schaden anrichten.

Natürlich bin ich wütend auf diese Idioten, auf so vielerlei Art und Weise. Aber das ist nicht der Kern.


Gründe es zu bereuen sich als Schulleiter beworben zu haben 02/10: Sie verarschen dich. (Ursprungstitel: Das Telefon als Brecheisen)

In den vergangenen Monaten kommt es vermehrt zu Vandalismus an meinem Schulgebäude und auf dem Gelände. Darunter ist von Graffiti bis Brandstiftung alles vertreten. Der Begriff Brennpunktschule erhält damit einen ganz seltsamen Beigeschmack.

Überraschend für mich ist dabei, dass die einzigen, die Verständnis für meinen Unmut haben, die Polizisten sind, die meine Anzeigen aufnehmen.

Innerhalb Nürnbergs sind wir nicht die einzigen, die damit zu tun haben. Andere Schulleiter berichten mir von regelmäßigen Grillpartys auf dem Schulgelände, Einbrüchen, Müllablagerungen – einer der letzten Geschichten drehte sich um LKWS, die am Wochenende auf dem Schulgelände abgestellt wurden, wenn der entsprechende Kollege Feierabend hat und zuhause war. Dies wurde dann untersagt, weil der Boden/die Pflasterung dafür nicht vorgesehen war und Schaden nahm – sehr bezeichnend übrigens, dass es erst dann untersagt wurde, vorher schien das kein Problem zu sein. Neulich war ich nachts in der Südstadt unterwegs, einem Stadtteil, den ich sehr gern mag. Dabei ging ich an einer Mittelschule vorbei und in der Dunkelheit konnte ich hören, dass auf dem Pausenhof die Post abging.

Wenn ich aber, wie in den vergangenen Monaten, immer wieder anmahne, dass man etwas dagegen unternehmen sollte, höre ich sehr oft, dass es einen Stadtratsbeschluss gäbe, der alle Pausenhöfe, ja die Schulgelände allgemein, zu Spielhöfen erkläre. Nürnberg als kinderfreundliche Stadt eben. Daher könne man die Gelände nicht einzäunen, dürfe man keine Mauern ziehen.

Der Beschluss stammt, wenn ich diesen Artikel richtig deute, von 1955. Mehr finde ich dazu im Internet nicht.

Die Zaunbegehung von letzter Woche hatte auch dies zum Inhalt. Es ging dabei um eine teilweise Einzäunung des Schulgeländes, um wenigstens eine optische Barriere zu schaffen und den Zugang zu den uneinsehbaren Teilen des Geländes zu erschweren. Mit zwei Hauptargumenten dagegen sahen wir uns konfrontiert: Geld und „der Stadtratsbeschluss“.

Bis hierhin reicht meine Vernunft noch, wenngleich ich dem Totschlagargument „Stadtratsbeschluss“ nicht nur in diesem Zusammenhang begegne. Wobei ich schon Probleme damit habe, dass man Beschlüsse von 1955 nicht irgendwann mal überprüft oder nachbessert. Aber nun – ich sprach gestern von stabilen Verhältnissen in Bayern.

Die einzige Maßnahme, die man also durchgeführt hat in der Vergangenheit, war es, Schilder aufzuhängen, die vor einer Videoüberwachung warnen. Das ist allemal billiger als wirklich Kameras aufzuhängen.

Verdammt, jetzt habe ich es verraten.

Wo es dann aber bei mir aussteigt, ist der Zeitpunkt, zu dem mein Gegenüber mir sagt, dass ich mich damit abfinden muss, weil man da halt nichts machen kann. Verbales Schulterzucken.

Also noch mal zum Mitdenken:

Da lässt also eine Stadt ein Schulgebäude bauen für etwa 66 Millionen Euro. Und wenn da Leute kommen und es anzünden wollen, bin ich als Schulleiter dazu aufgerufen, es hinzunehmen.

Mir sind Probleme einer verschuldeten Kommune durchaus bewusst, ebenso halte ich demokratische befasste Beschlüsse für bindend, auch wenn sie mir persönlich Nachteile bringen. Dass man aber öffentliche Investitionen derart vernachlässigt, will mir nicht in den Kopf.

Ja, sie verarschen mich und das nicht erst seit letzter Woche.

Kurzes Luftholen.

Was ich tun werde:

Ich schreibe „an den Stadtrat“, die Parteien, den Bürgermeister, wo man halt so hinschreibt. Ich habe da so Email-Verteiler, die ich manchmal/selten bediene.

Aber.

Leider weiß ich, dass die Verarsche dann weitergeht. Als Antwort auf meine Briefe werden nämlich Leute bei mir anrufen. Diese stehlen mir dann die Zeit damit, dass sie wortreich erklären, was ich oben schon geschrieben habe. In wiederholt denselben Worten, je nach dem, auf welche Sprachregelung man sich im entsprechendem Amt geeinigt hat.

Am Ende solcher Gespräche habe ich das Gefühl, dass meine Lebenszeit verschwendet wurde, denn es kommt nichts dabei raus. Nichts. Nie.

Ich nehme daher auch bei bestimmten Nummern im Display meines Telefons nicht mehr ab.

Sie mögen mir den Vorwurf machen, dass man nicht mit mir reden kann. Ich kann Ihnen dann gern die Email weiterschicken, die nicht an mich gerichtet war, sondern in der ich Thema war – leider hatte der entsprechende Mitarbeiter der Stadt auf „Allen Antworten“ geklickt.

Ich telefoniere ungern, sowieso schon. Habe gemerkt, dass Leute in meinem Bereich gern telefonieren, wenn sie nicht arbeiten wollen. Oder sie telefonieren, um sich zu rechtfertigen, und zwar so, dass es unverbindlich bleibt, ohne dass man sie hinterher drauf festlegen kann oder auch nur zitieren.

„Ich habe sie schnell angerufen, weil eine Email doch zu unpersönlich ist und es doch so schneller geht.“

Für mich ist ein Anruf, der so beginnt, eine Brechstange, mit der man in mein Büro einbricht. Eine Belästigung.

Bitte rufen Sie mich nicht an.