Google Earth und Google Maps im Geschichtsunterricht

Vorbemerkung

Dies sind die Ausführungen eines Vortrags, den ich in Nürnberg an einem Fachtag Geschichte/Sozialkunde halte. Er beinhaltet die wesentlichen Gedanken und unten eine Linkliste zum Weitersurfen. Einige Ideen habe ich entwickelt, einige Arbeitsblätter entworfen – ich tu mich schwer mit Theorie, jedenfalls damit, sie aufzuschreiben. Alles ist im Fluss – wie üblich – always beta.

Einleitung

Google taucht in dem Medien derzeit selbst gern und oft als Datenkrakenmonster auf, dessen Lebensinhalt darin besteht, unsere Daten zu sammeln, zu analysieren und an den Meistbietenden zu verhökern.

Und es stimmt.

Aber darum soll es nicht gehen. Daten- und Persönlichkeitsschutz ist eine Sache für gesonderte Seminare, Diskussionen und Überlegungen. Hier sei so viel gesagt, dass, ähnlich wie in anderen Bereichen, Enthaltsamkeit und Verweigerung nicht der richtige Weg zur Glückseligkeit sind, wohl aber überlegtes Handeln und Schutz.

Google bietet nämlich für den Interessierten eine Vielzahl von Online Tools, die das Arbeiten im Netz und auch mit anderen sehr vereinfacht. Der Blick auf die Produktliste zeigt diese Vielfalt. Immer auch steht bei diesen Anwendungen der „soziale Aspekt“ im Raum, d.h. die Möglichkeit mit anderen zusammen Ideen zu entwickeln und Ergebnisse zu produzieren. „Google Earth und Google Maps im Geschichtsunterricht“ weiterlesen

Urban Art – Berlin

Das RAW-Gelände in Berlin sieht man ankommend mit S- oder U-Bahn recht schnell. Meinen Schülern habe ich gesagt: Warschauer Straße – hochgehen auf die Brücke – umschauen – man kommt nicht vorbei daran. Und man erkennt von weiten, dass es ein freies, geduldetes Gebiet für jede Art von Graffiti und Streetart ist. Es findet sich zwischen der Warschauer, der Revaler und der Gärtnerstraße.


Raw Gelände auf einer größeren Karte anzeigen

Graffiti und Co. waren für mich, offen gesagt, lange Zeit entweder Schmiererei oder Gehabe von irgendwelchen HipHp-Möchtegern-Gangstern. Erst ein Freund in Berlin brachte mich da auf andere Ideen, indem er meine Frau und mich erst durch Mitte führte, dann durch Kreuzberg, schließlich nach Friedrichshain. Auf diesen Spaziergängen zeigte und erklärte er uns die ganze Palette. Seitdem gehe ich auch durch andere Städte mit immer demselben Blick in die Hauseingänge oder um Mauern herum.

Hinzu kommt, dass mein Freund (und ich letzte Woche mal aushilfsweise), den Schülern der Klassen, die ich auf Abschlussfahrt nach Berlin begleite, eine solche Tour quasi schenkt. Er meint, dass er dies vor allem aus Eigennutz macht, damit diese Art der Kunst auch andere Menschen beeindruckt und sie diese überhaupt sehen können.

Also einen Schnellkurs für den nächsten Großstadtbesuch. Alle folgenden Bilder stammen aus Berlin, Kreuzberg, Mitte und Friedrichshain. Überwiegend vom ersten langen Gang aus dem Frühjahr 2009.

Das Tag – ein schnell hingeworfener Schriftzug, der meist den Namen oder Alias des Writers (Sprayer) darstellt.

Das Throw-Up – ein großer schnell hingeworfener Schriftzug, meist nur umrandet, manchmal gefüllt. (Im Beispiel über der Radfigur)

Das Piece – ein aufwändiger Schriftzug, der quasi die große Ausarbeitung eines Tags darstellt. Kann auch von einer Crew angefertigt sein, wenns halt sehr groß ist.

Der Character – ist eine Besonderheit, wenn sich aus einem Buchstaben (oder einfach nur so) eine gesprayte Figur ergibt.

Das Stencil – entsteht aus dem Sprayen mit Schablonen, von denen mehrere übereinander rgelegt werden können, um bestimmte Effekte zu erzeugen. hier dürfte ein Berliner Banksy fotografiert worden sein in der Nähe der Hackeschen Höfe. Darunter zwei weitere beeindruckende Stencils. Am Ende mein Lieblings-Stencil von alias, das mittlerweile auch mein Büro ziert (also als Posterfoto).

Ein Paste-Up – beschreibt ein Motiv, welches auf ein Poster gesprayt oder gedruckt wurde. Einer der bekannten Berliner Künstler, der hierfür bekannt ist, nennt sich El Bocho. Bekannt wurde er vor allem durch seine Figur Little Lucy, welche eine kleine Katze hat, die sie auf verschiedenste Weise umbringt. El Bocho hat noch mehr zu bieten, aber ich finde grad keine Fotos.

Das Cut-Out – ist eine andere Form, bei dem die abgedruckte Figur ausgeschnitten wird. Als zweites wieder ein El Bocho.

Dann noch ein paar andere Formen, z.B. der Sticker (meist bemalt oder bedrucktes Post-Etikett für Pakete) oder auch 3D-Kunst, z.B. aus Pappe oder Styropor, die Kachel (tile) oder als Ministeck.

Ganz große Formen gibt es auch. Ob man sie als Murals bezeichnen kann, wo eine ganze Mauer oder Wand benutzt wird, kann ich nicht genau sagen. Beeindruckend sind sie allemal. Der Mann, der aus den Männern besteht findet sich in Kreuzberg, wenn mich nicht alles täuscht in der Nähe der Weidendammer Brücke. Von dieser kann man auf jeden Fall den blu sehen, also den großen Mann mit den Ketten aus Uhren, wenn man in Richtung Kreuzberg schaut. Die Entstehung dieses Wand-Graffitis ist bei youtube dokumentiert.

Youtube

httpv://youtu.be/RaOn1e6sLEc

Und zum Schluss hat jeder für Streetart bekannte Stadtteil eine sogenannte Superwall. Auf dieser verewigen sich alle aktiven Künstler mit einem oder mehreren Werken. Hier auf einem Blog habe ich einen Ausschnitt der Superwall im Boxhagener Kiez in Friedrichshain gepostet.

Ich kann mir die Namen der meisten leider nicht merken und habe auch noch viel, viel mehr Bilder. Spannend wird es dann, wenn ich in anderen Großstädten umher laufe und Bekanntes entdecke – und Neues auch. Ich habe mal versucht, einige weitere Fotos in einer eigenen Foto-Galerie zu sammeln, komme aber mit dem Feintuning der Seite und der Software nicht hinterher.

Eine der ersten, die bisher Streetart wissenschaftlich oder zumindestens im Überblick dargestellt hat hat, ist Julia Reinecke. Im Anfang ein schöner Überblick, am Ende sehr soziologisch.

Eine Masterarbeit findet sich auf reclaimyourcity.net.

Bisschen was zu den Begriffen.

Als weiterführende Links empfehle ich:

http://www.reclaimyourcity.net

Hier lassen sich Werke und Streetart-Künstler der ganzen Welt in Fotos abrufen. Der Slogan „Reclaim Your City“ bezeichnet dabei die Forderung, sich die Städte zurückzuerobern. hier in dem Sinn, dass die Menschen sich nicht nur passiv den Bildern der Werbung aussetzen müssen, sondern ihre eigene Kunst in den Straßen ausstellen sollen.

Streetart Berlin Piraten.

Der Name spricht für sich.

Urban Art in Berlin

Tagesaktuelle Seite um alle Formen von Urban Art in Berlin.

Unterrichtsmaterial online – Teil 2

Wenn man so anfängt, kann man gar nicht mehr aufhören. Weitere Quellen, die ich für meine Fächer Deutsch, Geschichte und Sozialkunde beständig anzapfe.

Bereite grad 6. Klasse Geschichte vor: Attische Demokratie. Wie bei vielen anderen Geschichtsthemen stieß ich bei der Recherche auf das Geschichtszentrum von Wolfgang Currlin. Eine Seite für quasi alle Bereiche des GU, die er, wenn ich es recht sehe, allein zusammen getragen hat. Ich kenne die Seite seltsamerweise nur im Hauptframe – erste heute habe ich den Seitenframe entdeckt – über seine Startseite. Die Seite ist eine unglaubliche Fundgrube. Respekt!

Das Lebendige virtuelle Museum Online bietet jeweils gute Übersichten über die Epochen, kann aber durch den Beitrag des Deutschen Historischen Museums Berlin sehr viele interessante Bilder aufweisen kann. Das Layout ist etwas altbacken und manchmal auch augenermüdend – aber die Artikel sind schön kurz, so dass sie für die Schülerrecherche gut geeignet sind.

Clio-Online ist ein scheinbar guter Einstieg in die virtuelle Welt für die Geschichtswissenschaften. Das Web-Verzeichnis bietet einige Einstiegsmöglichkeiten in stellenweise auch sehr spezielle Themenbereiche.

Das Haus der Bayerischen Geschichte bietet einen Katalog, der geschichtliche Inhalte mit Bezug auf Bayern nach Epochen aufbereitet und schulartentsprechend kategorisiert. Außerdem die Ankündigungen von Ausstellungen in Bayern.

Das Studienseminar Koblenz bietet eine Menge Material rund um die Lehrerausbildung – hier bezogen auf die von Gymnasiallehrern. Es deckt nicht nur fachliche Themen, sondern auch pädagogische und didaktische ab und Letzteres auch in einer Form, die mir gefällt.

Die Seite Politische Bildung.ch ist ein Projekt der Pädagogischen Hochschule der FHNW inZusammenarbeit mit der Pädagogischen Hochschule Zentralschweiz Luzern.

Das Virtuelle Geschichtsheft des städtischen Gymnasiums Louise-Schroeder in München ist eine informative Angebot rund um Geschichte. Auch hier wieder gewöhnungsbedürftiges Layout – dennoch spannend. Das LSG hat aber noch andere Angebote innerhalb eines Wikis, dass über schulspezifische Wikis hinausgeht.

Der Münchner Kommunale Bildungsserver Neue Medien im Unterricht und Erziehung bietet eine breite Palette an Angeboten rund um die Themenbereiche, die der Name schon beinhaltet. Ich bin vor Jahren mal drauf gestoßen, weil hier Selbstlernmaterialien zum Bereich Webseiten erstellen und Multimedia abgelegt sind. Auch wird gängige Freeware angesprochen und vorgestellt.

Web 2.0 im DU wurde in diesem Blog umrissen. Dies geschah 2011 auf (und für den) einem Fachtag Deutsch an der Uni Nürnberg-Erlangen. Wie der erstellende Kollege befürchtete, konnte sich ein Interesse nach der Fortbildung nicht weiter aufrecht erhalten werden. Der einzige Kommentar stammt von mir.

Über diese Seite bin ich aber noch auf  den AK Digitales Lehren und Lernen gestoßen. Das werde ich mal ausweiden bei Gelegenheit.

Unterrichtsmaterial online – Version 0.2

Ich weiß, dass ich mit Folgendem sicherlich Schmunzeln erzeugen werde – einfach aus dem Grund, da ja wohl alle, die diesen Blog hier kennen, selbst aktiv im Internet sind und daher alle Links kennen werden.

Dennoch fasse ich sie hier mal zusammen, weil ich sie toll finde für meine Fächer und Interessen – auch jenseits einer genaueren Diskussion von #oer #cc #schulbuch2.0.

 

Und hier geschah der Fehler – auf den mich Felix aufmerksam machte – man sollte ja zumindestens die OER-Sachen erwähnen. Wow. Kurzschluss. Dabei habe ich die Tweets doch auch gelesen und war sogar auf der Seite. Und bin begeistert. Und habs doch schon auch bei meinen Wikis genutzt.

Entschuldigt. Also:

 

Vorab in zentraler Stellung der Link zu den OER-Links.

Wunderbare Zusammentragung von offenen Bildungs-Quellen. Material, Audio, Video, Pix – und alles darüber hinaus, was für eine kopfschmerzlose und gerechte Arbeit mit Kunstwerken, Medien und Materialien möglich macht.

 

Aber weil man auch immer wieder darauf hinweisen sollte:

Digitale Schule Bayern

Der bayerische Entwurf einer Plattform mit freien Unterrichtsmaterialien.

Zum – Zentrale für Unterrichtsmedien

Die bundeslandübergreifende Plattform.

Teachsam

Plattform für Unterrichtsmaterial, Schwerpunkt Deutsch Geschichte, Politik, Psychologie.

Der Lehrerfreund

Werbefinanzierte Seite zur Unterstützung der Lehrerarbeit – Deutsch, Geschichte, Sozialkunde, Pädagogische und allgemeine Themen.

Lehrer-Online 

Große Seite mit speziellen Materialien zum Lernen mit neuen Medien.

Die freien Seiten (erste Links) sind manchmal im Detail verbesserungswürdig, bzw. enthalten so machen toten Link. Hier müsste man – ja, müsste man – wohl einfach mal mitarbeiten, weshalb ich mir zumindestens mal einen Arbeitszugang zu ZUM geschaltet habe.

Irgendwie müsste man ja mal.

 

mal so nebenbei

Ich habe die Idee meiner Fortbildung eingereicht – und bisher noch nichts gehört. Seltsamerweise wurde mir von andere Stelle erklärt, dass mein Vorgehen hier ziemlich ungewöhnlich sei. Ungewöhnlich, dass ein Lehrer von sich aus eine Fortbildung anbieten möchte. Es sei eher so, dass man am Anfang des Jahres von den Schulen aus eine Meldung macht, was an Fortbildungen gewünscht wird und danach dann entsprechend wohl Fachmitarbeiter dazu gebracht werden, solche Fortbildungen anzubieten. Ist wohl auch eine Geldfrage – also es geht um Reisekosten und Zuschüssen zu Fortbildungen. Das alles erklärt einiges. Vielleicht bin ich auch zu ungeduldig.

Ich habe mich gerade zur digilern.de angemeldet. Bis nach München/Ottobrunn dauert es, angesichts des Verkehrs rund um München, genauso lang wie bis nach Köln, wo das nächste Educamp stattfindet – aber terminlich passt es mir besser und ich bin gespannt darauf. Konnte meine MiB-Kollegin gleich mit anstiften. Und sehe somit auch die Hauptstadt mal wieder. Da dies nicht als bewilligte Fortbildung gerechnet wird, gibt’s keine Reisekostenzuschüsse. Ich versuche also einen Platz auf dem Fußboden im Wohnzimmer eines alten Freundes zu finden und kann mir die Spritkosten teilen.

Ich habe heute einen sogenannten shitstorm verfolgt – mein Einstieg lief über Twitter, wo ich einem Herrn folge, der den Twitter-Nick Arschhaarzopf trägt. Trotz dieses Namens hat er einen schönen Überblick über diesen Sturm verfasst – und nun bin ich um drei Begriffe reicher: shitstorm, Stuhlgewitter, Niveaulimbo.